Lufthansa-Billigtochter Eurowings fliegt ab Oktober nach Dubai

Nach Dubai ab 99 Euro - mit Dumpingpreisen für Langstrecken will Eurowings Anbietern wie Emirates Paroli bieten. Die neue Fluggesellschaft startet am 25. Oktober, Flüge können ab sofort gebucht werden.
Foto: Deutsche Lufthansa AG/ picture alliance / dpa

Berlin - Die umstrittene Lufthansa-Tochter Eurowings geht im kommenden Herbst mit Langstrecken-Pendelflügen zu Kampfpreisen an den Markt. Mit Beginn des Winterflugplans am 25. Oktober werden ab Köln/Bonn zunächst Flüge nach Kuba, in die Dominikanische Republik, nach Thailand und Dubai angeboten.

Das günstigste Ticket an den Persischen Golf soll ab 99,99 Euro erhältlich sein, wie Lufthansa-Vorstandsmitglied Karl Ulrich Garnadt auf der Reisemesse ITB in Berlin ankündigte. Lufthansa greift damit den Konkurrenten Emirates an.

Eurowings bedient die interkontinentalen Flüge zunächst mit zwei Airbus A330-200, die von der deutsch-türkischen Fluggesellschaft SunExpress betrieben werden. Bis 2017 sollen fünf weitere Maschinen hinzukommen. Die Marke Eurowings werde das neue Markendach sein für die bisherigen Germanwings- und alle Eurowings-Flüge, sagte Garnadt. Ferner soll der Flughafen Wien im Herbst die erste Eurowings-Basis außerhalb Deutschlands werden.

Mit der Günstigmarke will Lufthansa der harten Konkurrenz durch Billigflieger wie Ryanair und auf der Langstrecke durch Gesellschaften vom Persischen Golf Paroli bieten. "Das Konzept ist einer der Wege, mit denen die Lufthansa-Gruppe neue Wachstumswege beschreiten will", sagte Karl Ulrich Garnadt, Vorstand des Lufthansa-Passagiergeschäfts. Kernpunkt sind niedrigere Kosten: Die sollen dank geringerer Löhne und mehr Sitzen im Flugzeug 40 Prozent unter denen der angestammten Kranich-Linie liegen.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit geht wegen Eurowings auf die Barrikaden und bestreikte die Kranich-Airline deshalb bislang elf Mal. Der Erfolgsdruck auf das Management ist nicht nur deshalb groß: Die Lufthansa stürzte voriges Jahr mit einem Verlust von 732 Millionen Euro tief in die roten Zahlen und strich die Dividende.

Ungeachtet des heftigen Arbeitskampfs der Lufthansa-Flugzeugführer wurde bei der Billigtochter Eurowings eine langfristige Tarifeinigung erzielt. Das Unternehmen und die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit vereinbarten für die rund 300 Piloten einen Vertrag mit fünf Jahren Laufzeit.

dpa/Reuters/beh

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