Ferientrends Bundesbürger urlauben häufiger daheim

Es muss nicht Spanien oder Frankreich sein: Die Deutschen fahren in ihrem Urlaub immer seltener ins Ausland und bleiben lieber hier, ergab eine Umfrage. Die Ferien an Nord- oder Ostsee sind deshalb aber nicht beliebter geworden.
Segelschiffe auf dem Schluchsee: Beliebter Urlaubsort im Schwarzwald.

Segelschiffe auf dem Schluchsee: Beliebter Urlaubsort im Schwarzwald.

Foto: Patrick Seeger/ picture-alliance/ dpa

Nürnberg - Die Deutschen verbringen ihren Urlaub wieder häufiger im eigenen Land. Die Zahl der Übernachtungen bei Urlaubsreisen habe im Reisejahr 2013/2014 bei 255 Millionen gelegen; das seien acht Prozent mehr in Deutschland als im Jahr davor. Die Zahl aller Übernachtungen lag bei 686 Millionen (plus drei Prozent). Das geht aus einer Umfrage des Marktforschungsinstitut GfK und der Fachhochschule Westküste im schleswig-holsteinischen Heide hervor.

Für dieses Jahr gehen die Marktforscher von einer Fortsetzung der Entwicklung aus. 13 Millionen Urlaubsreisen innerhalb Deutschlands seien bereits gebucht. Hinzukämen 15,5 Millionen sonstige Privatreisen. Viele Inlandsreisen würden relativ spontan unternommen. Der Deutschland-Tourismus profitiere zum einen von der guten Arbeitsmarktlage, zum anderen von den niedrigen Benzinpreisen, betonte die GfK.

Rückläufig waren 2013/2014 neben Geschäftsreisen im Inland auch Tagesausflüge. Bei Geschäftsreisen sank die Zahl der Übernachtungen von November 2013 bis Oktober 2014 um vier Prozent, während die Zahl der Übernachtungen bei Privatreisen um fünf Prozent zulegte. Die Ausgaben für Inlandsreisen seien um sechs Prozent auf 41 Milliarden Euro gewachsen.

Dabei haben Privatunterkünfte im Vorjahr geradezu eine Renaissance erlebt. Übernachtungen in privat betriebenen Pensionen und Unterkünften mit weniger als zehn Betten hätten im vergangenen Reisejahr um fünf Prozent zugelegt, heißt es in der Studie. Dazu hätten anscheinend auch Online-Plattformen beigetragen, die gezielt private Unterkünfte vermittelten.

Zugenommen hätten im vergangenen Reisejahr vor allem Ferien auf dem Land und in den Bergen, stellten die Marktforscher fest. Beides hätten bezogen auf die Zahl der Urlaube um 15,8 Prozent zugelegt. "Vor allem das Allgäu und die Region südlicher Schwarzwald rund um Freiburg bis zum Bodensee haben von diesem Trend überdurchschnittlich profitiert", heißt es in der Untersuchung. Städtereisen in Deutschland legten um 8,4 Prozent zu. Dagegen habe der Badeurlaub an Bedeutung verloren.

joe/dpa
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