Spanischer Naturpark Gericht erklärt umstrittenes Hotelprojekt für illegal

Es galt als Symbol einer Verschandelung der Natur aus Profitgier: Jahrelang kämpften Umweltschützer gegen die spanische Hotelanlage "El Algarrobico". Nun haben sie Grund zu feiern.
Baustelle an der Küste: Das "El Algarrobico" war jahrelang umstritten

Baustelle an der Küste: Das "El Algarrobico" war jahrelang umstritten

Foto: epa efe Jose Manuel Vidal/ dpa

Nach einem mehr als zehnjährigen Rechtsstreit hat Spaniens Oberster Gerichtshof den Bau einer umstrittenen Hotelanlage in einem Naturpark im Südosten des Landes für illegal erklärt. Die Richter entschieden in Madrid, dass das Gelände an einem der letzten naturbelassenen Strände in der Gegend von Carboneras nicht hätte bebaut werden dürfen.

Umweltschützer hatten in dem 2003 begonnenen Bau von "El Algarrobico" ein Symbol für die Verschandelung der spanischen Mittelmeerküste gesehen. Sie forderten nach der Entscheidung des Gerichts den Abriss des halb fertigen Bauwerks im Naturpark Cabo de Gata. Was genau jetzt mit der Anlage passiert, ist unklar.

Die an einem Felsen gelegene Hotelanlage erstreckt sich über 16 Hektar und hat 411 Zimmer. Die Bauherren hatten argumentiert, dass sie alle erforderlichen Genehmigungen für das Bauprojekt erhalten hätten. Die Regionalregierung von Andalusien hatte das Vorhaben zunächst gebilligt, später aber aufgrund der Proteste ihre Haltung geändert. Ein Gericht ordnete 2005 einen Stopp der Bauarbeiten an.

Der oberste Gerichtshof von Andalusien in Granada erklärte den Bau 2012 für illegal. Zwei Jahre später fällte eine andere Kammer des Regionalgerichts in einem anderen Verfahren überraschenderweise ein entgegengesetztes Urteil. Die Madrider Richter entschieden nun, dass es das zweite Urteil nicht hätte geben dürfen. Die Kammer sei für den Fall nicht zuständig gewesen.

sto/dpa
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