

In der Karibik müssen sich Reisende wegen des Hurrikans "Irma" auf Einschränkungen und Probleme vorbereiten. Das Nationale Hurrikanzentrum in den USA (NHC) hat den Sturm am Dienstag auf die höchste Kategorie fünf der Hurrikanskala und damit als "extrem gefährlich" eingestuft. Es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 km/h gemessen. "Irma" ist damit noch stärker als der Wirbelsturm "Harvey", der Ende August die US-Bundesstaaten Texas und Louisiana heimsuchte.
Die Behörde sprach Warnungen für die Leeward-Inseln, die Jungferninseln und Puerto Rico aus. Es wurde erwartet, dass Irma am späten Dienstag oder Mittwoch (Ortszeit) über Teile der Kleinen Antillen hinwegfegt. Das NHC erklärte, "Irma" werde wohl am Samstag den Süden Floridas erreichen, und rief alle Behörden in der Gefahrenzone auf, ihre Maßnahmen zur Vorbereitung auf "Irma" beschleunigt abzuschließen. Puerto Rico und Florida riefen vorsorglich den Notstand aus.
Puerto Rico mit 3,4 Millionen Einwohnern hält 456 Notunterkünfte bereit, in denen bis zu 62.000 Menschen untergebracht werden können. Außerdem verhängte das Außengebiet der USA einen Preisstopp auf Waren des täglichen Bedarfs wie Essen, Wasser, Medizin, Stromgeneratoren und Batterien. In den Geschäften bildeten sich lange Schlangen.
Der Direktor der staatlichen Energiebehörde, Ricardo Ramos, sagte im Fernsehen, das Stromnetz sei wegen fehlender Investitionen äußerst anfällig, sodass Teile des Landes für drei oder vier Monate ohne Strom sein könnten. "Wir bereiten uns auf das Worst-Case-Szenario vor", sagte er.
Das Notfallzentrum der Dominikanischen Republik empfahl den Bewohnern, sich auf den Sturm vorzubereiten. Die Menschen sollten sich mit Trinkwasser und Lebensmitteln eindecken, Taschenlampen und batteriebetriebene Radios bereitlegen und sich über die Lage der Notunterkünfte informieren.
"Ich rufe die Bürger und Bewohner auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Schäden durch Hurrikan 'Irma' möglichst gering zu halten", sagte der Premierminister von St. Kitts und Nevis, Timothy Harris. "Jeder Einzelne muss dafür sorgen, dass Leben geschont werden und die Aufräumarbeiten schnell erledigt werden können. Wir müssen sofort handeln."
Auf seinem Zug könnte der Sturm auch Kuba, Haiti und die Bahamas bedrohen. Das NHC erklärte, es sei noch zu früh, um vorherzusagen, welchen genauen Weg der Hurrikan einschlagen und welche Effekte er auf die kontinentalen Vereinigten Staaten haben werde. Zugleich warnte die Behörde, Auswirkungen könnten sich später in dieser Woche zeigen.
Auswärtiges Amt: Anweisungen der Behörden folgen
Urlauber müssen mit starkem Regen und Wind rechnen, in deren Folge es zu Überschwemmungen und Erdrutschen kommen kann. Straßen können dadurch unpassierbar werden. Darauf weist das Auswärtige Amt in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen für mehrere Karibikstaaten hin. Darunter sind das beliebte Pauschalreiseziel Dominikanische Republik und Kuba.
Das Auswärtige Amt rät Reisenden dazu, die aktuellen Informationen des Zentrums weiter zu beachten - sie sind hier zu finden. Wer bereits vor Ort ist, sollte den Anweisungen lokaler Behörden folgen. Pauschalurlauber kontaktieren am besten ihren Reiseveranstalter.
In den Monaten August bis Oktober werden in der Karibik und im Golf von Mexiko stets die meisten Hurrikans eines Jahres registriert. Am 25. August war der Sturm "Harvey" auf die Küste des US-Bundesstaates Texas getroffen und hatte weite Gebiete unter Wasser gesetzt.
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Hurrikan Irma ist ein Sturm der Kategorie 5 und wird vom Nationalen Hurrikanzentrum in den USA (NHC) als "extrem gefährlich" eingestuft.
Mit Geschwindigkeiten von 295 Kilometern in der Stunde fegte der Hurrikan am frühen Mittwochmorgen über die Karibikinsel Baruda hinweg.
Jetzt bewegt sich "Irma" in Richtung Puerto Rico.
Satellitenbild vom 4. September: "Irma" bewegt sich in Richtung USA.
In den Karibikstaaten werden Vorbereitungen getroffen - wie hier auf St. Martin.
In Pointe-a-Pitre auf Guadeloupe sichern Segler ihre Boote.
In Puerto Rico holen Arbeiter Yachten zum Schutz vor dem Hurrikan an Land ins Trockendock.
Die Bevölkerung in der Gefahrenzone ist aufgerufen vorzusorgen. Hier in Pointe-a-Pitre auf Guadeloupe sind die Wasserflaschen schon ausverkauft.
Puerto Rico etwa hat einen Preisstopp auf Waren des täglichen Bedarfs wie Essen, Wasser, Medizin, Stromgeneratoren und Batterien verhängt.
Baumarkt in Palm Beach in Florida: Wer sein Haus schützen will, deckt sich mit Brettern ein.
Da war die Welt noch in Ordnung: Eine Wohnsiedlung nahe dem Barker-Reservoir bei Houston. Sturm "Harvey" verwandelte die Millionenmetropole in ein Katastrophengebiet. Nach den verheerenden Regenfällen...
...ist das Wasser über die Ufer getreten. Binnen weniger Tage fielen in Texas mancherorts bis zu 125 Zentimeter Regen - ein Rekord für das Festland der USA.
Blick auf Downtown Houston vor der Flut.
Downtown unter Wasser: 54 Bezirke wurden in Texas zu Notstandsgebieten erklärt. "Harvey" ist dort mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Kilometern pro Stunde der heftigste Sturm seit 1961.
Eine Siedlung in der Nähe des Houston Lakes. Im Großraum der Metropole leben 6,5 Millionen Menschen.
Nach dem Sturm und tagelangen Regenfällen sind mehr als 30.000 Menschen vorübergehend obdachlos geworden und mussten in Notunterkünften untergebracht werden.
Idyllisch reihen sich die Häuser der Siedlung "Lakes on Eldridge North" entlang der Ufer.
Nur die runde Form lässt noch erahnen, dass es sich um die Siedlung handelt. Nach dem Sturm sind die Straßen von Wassermassen überflutet. Schon jetzt gilt "Harvey" als die teuerste Naturkatastrophe in der Geschichte der USA.
Ein Geschäfts- und Industrieviertel nahe des Addicks-Reservoirs vor den Unwettern.
Die Gebäude stehen nach den Regenfällen unter Wasser. Der Wiederaufbau wird womöglich mehr als 125 Milliarden Dollar kosten, schätzt Gouverneur Greg Abbott. Diese Summe war 2005 nach dem Hurrikan "Katrina" zur Verfügung gestellt worden, der damals unter anderem New Orleans verwüstete.
Blick auf eine Siedlung in der Nähe des Addicks-Reservoirs (3D-Perspektive von Google Earth).
Inzwischen ist die Siedlung völlig überflutet. Die Katastrophenhilfe FEMA hatte am Mittwochmorgen bereits 195.000 Anträge auf Katastrophenhilfe erhalten und 35 Millionen Dollar Notfallgelder bewilligt.
Eine Straße entlang des Buffalo Bayou, ein 95 Kilometer langer Wasserlauf durch Houston.
Der Fluss trat über die Ufer, überschwemmte Straßen und legte die Infrastruktur lahm. "Harvey" bedroht nicht nur Texas, sondern auch das benachbarte Louisiana - in beiden Bundesstaaten gilt der Notstand.
Idyllisches Grün: Eine Straßenkreuzung in einer Wohnsiedlung im Nordosten von Houston.
An der gleichen Straßenkreuzung watet ein Mann nach "Harvey" durch die Wassermassen. Inoffizielle Schätzungen gehen bisher von mehr als 20 Todesopfern aus. Zahlreiche Menschen werden zudem noch vermisst.