ICE-Wartungsprobleme Bahn rechnet noch wochenlang mit Einschränkungen

Überfüllte Züge, starke Verspätungen: Die Deutsche Bahn bekommt den immensen Wartungsaufwand für ICE-Züge nicht in den Griff. Auch die Kälte bringt Probleme - Fahrgäste müssen noch für mehrere Wochen mit starken Einschränkungen rechnen.
ICE in Leipzig: Der Wartungsengpass sorgt immer wieder für überfüllte Züge

ICE in Leipzig: Der Wartungsengpass sorgt immer wieder für überfüllte Züge

Foto: Peter Endig/ dpa

Bahnfahrer müssen noch bis ins Frühjahr hinein mit Verspätungen, technischen Problemen und überfüllten Zügen im Fernverkehr rechnen. Die Schwierigkeiten seien nicht über Nacht in den Griff zu bekommen, heißt es nach Informationen des SPIEGEL bahnintern. "Für unser Image ist das eine Katastrophe", klagt ein Vorstand.

Seit Monaten erleben Fahrgäste zudem häufig, dass Züge nur noch in halber Länge fahren, ICE-Züge durch IC-Züge ersetzt werden oder Klimaanlagen oder Toiletten defekt sind. Wenn ein Zug defekt ist, stehen kaum Ersatzzüge zur Verfügung.

Hauptursache für die Einschränkungen ist ein Wartungsstau bei den ICE-Zügen, die seit einem Achsbruch vor eineinhalb Jahren ohnehin alle drei Wochen untersucht werden müssen. Die Hochgeschwindigkeitszüge sind anfällig gegen Kälte, etwa durch Vereisungen an den Radläufen. Fallen diese Eisklumpen bei Tempo 250 ab, schleudern sie den Schotter aus dem Gleisbett gegen den Unterboden der Fahrzeuge. Das wiederum hat zu zahlreichen Schäden an Elektronik, Rädern und Achsen geführt.

Mittlerweile stauen sich die Züge bereits vor den Werkstätten. Auch bei Tauwetter wird es Wochen dauern, bis der Wartungsstau abgearbeitet ist. Um den Engpass zu überbrücken, richtet die Bahn sechs bereits eingemottete Diesel-ICE wieder für den Fahrbetrieb her. Auf der Strecke zwischen Frankfurt am Main und Paris ersetzen neuerdings zwei Züge der französischen Staatsbahn die ICE. Ein TV-Magazin hatte im Januar berichtet, dass zusätzlich Mängel bei der Wartung für die zahlreichen Verspätungen verantwortlich sein könnten - das hatte die Bahn jedoch dementiert.

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