Donezk als russische Stadt verortet Lufthansa Flight-Tracker sorgt für Ärger
Im sogenannten Flight-Tracker der Lufthansa wird die ukrainische Großstadt Donezk dem Staat Russland zugeordnet. Dies hat ein Passagier auf einem Lufthansa-Flug von Osaka nach München im Bordinformationssystem bemerkt - und ein Video davon gemacht. Es zeigt, wie am Bildschirm die in der Ukraine liegende Stadt Donezk angezeigt wird, nachdem aus einer Liste von Städtenamen "Donezk, Russland" ausgewählt wurde.
Der ukrainische Diplomat Alexej Makejew postete daraufhin das Video im Kurznachrichtendienst Twitter und bat die Lufthansa um Korrektur. Vor dem Hintergrund des Ukrainekonflikts könnte die Zuordnung in der Karte als politische Parteinahme verstanden werden.
"Es tut uns leid"
Prorussische Separatisten hatten vor einigen Jahren die international nicht anerkannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk ausgerufen. Der ukrainische Diplomat räumte zwar ein, dass es in der Region auch eine russische Stadt Donezk gebe, aber auf der Lufthansa-Karte gehe es ganz klar um die ukrainische Metropole.
Just bought a ticket for my next @lufthansa flight, but one of the @MFA_Ukraine colleagues shared this video aboard @lufthansa flight from Osaka to Munich. Donetsk on the map is Ukraine, nowadays occupied by Russia. Would you please correct it, @lufthansa! pic.twitter.com/N52sjprGIx
— Oleksii MAKEIEV 🇺🇦 (@Makeiev) November 18, 2019
Die Ukraine hatte in einem 2014 begonnenen Krieg gegen die Separatisten auch die Kontrolle über Donezk verloren. Bei Friedensverhandlungen geht es um einen möglichen Sonderstatus für die umkämpften Regionen. In drei Wochen ist in Paris ein Treffen im sogenannten Normandie-Format geplant. Dort wollen sich die Ukraine und Russland unter der Vermittlung Deutschlands und Frankreichs um weitere Schritte zur Beilegung des Konflikts bemühen. Ein Beitritt zu russischem Staatsgebiet - von Teilen der Bevölkerung dort gewünscht - ist aber nicht in Sicht.
Die Lufthansa hat bereits reagiert, sich von der Zuordnung distanziert und bat um Entschuldigung. "Es tut uns leid", erklärte eine Unternehmenssprecherin in Frankfurt. Der Fehler sei in einer zugekauften Software eines US-Herstellers enthalten, den man umgehend um ein Update gebeten habe. Die Software sei ausschließlich in Maschinen des Typs Airbus A 350 installiert.