Mainzer Stellwerk: Personalmangel machte Pendler Probleme
Foto: Fredrik von Erichsen/ dpaFrankfurt/Main - Nach dem Stellwerkchaos von Mainz hat Bahnchef Rüdiger Grube Entschädigungen für Fahrgäste angekündigt. "Wir wollen uns auch in finanzieller Form bei unseren Kunden für die Unannehmlichkeiten entschuldigen", sagte er in Frankfurt.
Details könne Grube noch nicht nennen. Über die Einzelheiten sei man noch in Verhandlungen mit den regionalen Verkehrsverbünden. Damit blieb unklar, ob möglicherweise auch Gäste des Fernverkehrs in den Genuss der "kleinen Wiedergutmachung", so Grube, kommen sollen.
Reisende am Mainzer Hauptbahnhof hatten seit Anfang August mit massiven Zugausfällen zu kämpfen. Von Freitagabend ab 20 Uhr an soll der Verkehr wieder nach dem üblichen Fahrplan laufen. Wegen Personalmangels im Stellwerk war die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt seit Anfang August teilweise vom Fernverkehr abgekoppelt, auch viele regionale Bahnen hielten nicht in Mainz.
Grube habe sich "tierisch" über die Pannen geärgert, zumal er vorher vor Engpässen gewarnt habe, sagte der Bahnchef bei einer Fachtagung in der Industrie- und Handelskammer Frankfurt. Verantwortliche im mittleren Management hätten die Hilferufe der Fahrdienstleiter nicht ernst genommen, so dass zum Höhepunkt der Krise 9 von 18 Fahrdienstleitern nicht zur Verfügung standen.
Bei den Leuten habe sich aus verschiedenen Gründen Frust aufgebaut, in dessen Folge auch der Krankenstand angestiegen sei. Die Beschäftigten treffe aber keine Schuld. Personelle Konsequenzen habe man vor allem an der Spitze der DB Netz AG gezogen.
Um das Chaos am Mainzer Hauptbahnhof hatte es bundesweit erheblichen Wirbel gegeben. Fahrgastverbände und Politiker warfen der Deutschen Bahn Managementfehler und erhebliche Versäumnisse bei der Personalplanung vor.
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