Michelin-Führer Mehr Sterne für deutsche Restaurants
Karlsruhe Feinschmecker können in Deutschland neue Sterne-Restaurants entdecken: Der Restaurant-Führer Michelin zeichnete für seine heute erschienene neue Ausgabe 21 Häuser erstmals mit einem der begehrten Sterne aus, wie Michelin heute in Karlsruhe mitteilte. Zur Spitzenliga der Drei-Sterne-Restaurants gehören in Deutschland sechs Häuser, eines weniger als im Vorjahr. Jean-Claude Bourgueil vom "Schiffchen" in Düsseldorf büßte nach 19 Jahren in der Spitzenliga seinen dritten Stern ein. Kein Koch war in Deutschland so lange ununterbrochen in der Top-Liga, zudem hatte der aktuelle "Gault Millau" ihn gelobt wie selten zuvor.
Der Träger des Ordens der französischen Ehrenlegion reagierte mit Unverständnis: "Vor vier Jahren, als meine Frau mich verlassen hat, hätte ich eine solche Entscheidung verstanden. Da war ich schlecht. Aber jetzt kochen wir wieder besser denn je", sagte Bourgeuil in einem dpa-Interview.
Einer der Aufsteiger des Jahres ist dagegen auch im Michelin auf Erfolgskurs: Tim Raue, Koch des Berliner Feinschmeckerlokals "44", erhielt nach seiner Auszeichung zum "Koch des Jahres" im "Gault Millau" nun auch erstmals den begehrten Stern. Seine kreative Avantgarde-Küche, die Heilbutt auf giftgrünem süßsauren Basilikum-Gelee serviert, überzeugte die Testesser von Michelin.
Die deutschen Drei Sterne-Köche im Michelin 2007:
Mit zwei Sternen können sich 15 Häuser schmücken, einen Stern tragen insgesamt 183 Restaurants. Sechs bisherige Ein-Sterne-Häuser verloren ihre Auszeichnung, und mit dem Seehotel Töpferhaus in Rendsburg wurde einem Zwei-Sterne-Restaurant ein Stern gestrichen.
In Deutschland gibt es nach Frankreich die meisten Drei-Sterne-Köche. Die Restauranttester überprüfen für ihre Auswahl Geschmack, Qualität der Produkte, Kreativität des Kochs, fachgerechte Zubereitung und Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Michelin-Führer erreicht mit 15 verschiedenen Ausgaben eine Gesamtauflage von 900.000 Exemplaren.
Sto/afp/dpa