

Tel Aviv - Ein heftiger Wintersturm hat vor der israelischen Küste ein Schiff zum Kentern gebracht. Die elf ukrainischen Seeleute an Bord des moldawischen Frachters konnten alle gerettet werden, wie der israelische Rundfunk am Sonntag meldete. Auch ein türkisches Schiff geriet wegen der starken Winde vorübergehend in Seenot. Der Seehafen in Haifa wurde wegen der gefährlichen Wetterlage geschlossen. Nach Monaten der Hitze hatte am Freitagabend ein ungewöhnlich starker Sturm mit Regenböen eingesetzt.
Der Sturm, der mit einem Tempo von 100 Stundenkilometern tobte, richtete landesweit erhebliche Schäden an: Ampeln wurden abgerissen, Bäume stürzten auf Stromleitungen, Autos und Straßen. In Tel Aviv erlitt eine 60-Jährige Kopfverletzungen, als sie vom Wind gegen ein Taxi geschleudert wurde. Ein Mann wurde von einer abgerissenen Eisenstange schwer verletzt. Zahlreiche Verkehrsverbindungen mussten gesperrt werden.
In der Küstenstadt Akko im Norden von Haifa gab es am Sonntag Überschwemmungen. Auf den Golanhöhen und in Teilen Galiläas fielen mehr als 20 Zentimeter Schnee.
Vor gut einer Woche waren bei einem Großbrand im Karmel-Gebirge bei Haifa 43 Menschen umgekommen. Zwischenzeitlich war die Stadt selbst von den Flammen bedroht. Wetterexperten beklagten, dass frühere Regenfälle das verheerende Feuer hätten verhindern können. Bei dem schlimmsten Brand in der israelischen Geschichte wurden mehr als fünf Millionen Bäume zerstört.
Wetterkapriolen auch in Griechenland: Nach wochenlangen Sommertemperaturen fiel am Wochenende Schnee vor allem im Süden des Landes. Auch im Zentrum Athens kamen am Samstag den ganzen Tag immer wieder Schneeflocken herunter. Im Land gab es einen Temperatursturz von bis zu 20 Grad Celsius innerhalb von 48 Stunden.
Sogar auf Kreta, wo vor zwei Tagen noch 25 Grad herrschten, schneite es auf den Bergen. Im gebirgigen Hinterland der Touristenstädte Rethymnon und Heraklion mussten nach Medienberichten Kettenfahrzeuge eingesetzt werden, um Kranke und Wanderer zu retten.
In Nordgriechenland war es sogar bis zu minus 17 Grad kalt. Meteorologen rechneten mit einer raschen Wetterbesserung bis Montagnachmittag. "Es ist eine Art Wetter-Wechselbad, das wir erleben", sagte ein Meteorologe im Rundfunk.
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Winterfreuden im Norden von Griechenland: Ein Vater geht mit seinen Kindern an einer orthodoxen Kirche vorbei. Es ist jedoch ein kalter Spaß,...
...die Temperaturen fielen auf bis zu 17 Grad minus. Auch im Nahen Osten...
...wurde das Wetter aufdringlich: In Sidon, Libanon, drückte ein Sturm das Meer gegen die Hafenmauern, die Wellen sprangen meterweit in die Höhe.
In Beirut wurden mehrere Boote zerstört. Auch Israel hatte mit dem Sturm zu kämpfen: Vor Haifa kenterte ein Schiff, im Norden der Stadt gab es Überschwemmungen.
In Ägypten hatten die Menschen mit vom Sturm aufgewirbelten Staub zu kämpfen. Auf dem Wasser...
...und an Land wie hier in Kairo war die Sicht schlecht.
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