Diesmal ist sich Tim Mosedale sicher: "Es ist offiziell - den Hillary Step gibt es nicht mehr", schreibt der Brite zu einem Facebook-Bild von seinem jüngsten Aufstieg auf den Mount Everest, den höchsten Berg der Erde. Mit seinem Post will Mosedale eine Frage beantwortet haben, die schon länger im Raum stand: die, ob die legendäre Passage kurz vor Schluss des Aufstiegs zerstört wurde.
Mit Hillary Step gemeint ist eine Felsstufe, die als die letzte große Hürde und vielleicht schwierigste Passage vor dem Gipfel galt. Ihr Name spielt auf Edmund Hillary an, der den Berg 1953 gemeinsam mit einem Sherpa als erster Mensch bestiegen hatte.
Vergangenes Jahr konnte Bergsteiger Mosedale noch nicht genau sagen, ob der Hillary Step noch existiert: Er sei letztes Jahr auch geklettert, schreibt er auf Facebook, aber aufgrund des Schnees habe man nicht sicher sagen können, ob das berühmte Hindernis zerstört worden sei. Entsprechende Berichte habe es damals bereits gegeben. "Dieses Jahr allerdings kann ich sagen, dass das Stück Fels, das Hillary Step heißt, sicher nicht mehr da ist", schreibt Mosedale.
Im Mai 2016 hatte schon die American Himalayan Foundation auf Facebook gefragt, ob der entsprechende Teil des Bergs vom Hillary Step zum "Hillary Slope", also zu einem Abhang geworden sei.
Als wahrscheinlichste Ursache für die Veränderung gilt das Erdbeben im Himalaya 2015. Im Nachhinein wirklich beweisen lassen wird sich das aber wohl nicht.
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Ein neuer Bildband zeigt zum Teil unveröffentlichte Fotos von der historischen Erstbegehung. Dieses zeigt den Expeditionsfotografen George Lowe, der durch tiefen Schnee zu Lager VII aufsteigt.
Abenteuer in Schwarz-Weiß: Die Bilder zeugen von den Strapazen, die die Bergsteiger auf sich genommen haben.
Fotograf in der Extremsituation: Der Neuseeländer George Lowe hat die Expedition 1953 begleitet und dokumentiert.
Lowe fotografierte die atemberaubende Landschaft, die Bergsteiger und ihre Lager in Tausenden Metern Höhe.
"Tal des Schweigens": Edmund Hillary und Tenzing Norgay schlagen sich durch den schneebedeckten Gletscher im Western Cwm.
In voller Montur: Norgay und Hillary verlassen am 25. Mai 1953 das Lager IV. Sauerstoffflaschen helfen den beiden, Kraft zu sparen. Der Eispickel (links) ist bereits mit der Flagge für den Gipfel umwickelt.
Triumph ganz oben: Auf den Gipfel kam der Fotograf Lowe nicht mit. Diese Aufnahme von Sherpa Tenzing Norgay machte Edmund Hillary. "Wir sind dankbar", betete Norgay still und ließ dann die Flagge im Schnee zurück.
Natürliche Schönheit: Die beiden Bergsteiger blieben nur 15 Minuten auf dem Gipfel des Mount Everest.
Ohne ihre Helfer hätten die beiden Bergsteiger es nie geschafft, den Gipfel des Mount Everest zu erklimmen. Das Bild zeigt eine Gruppe Sherpas, die auf einer Weide in Pheriche warten. Hinter ihnen erheben sich der Kangtega und der Thamserku.
Friseur in der Wildnis: Bevor ihnen im Mai 1953 die Erstbesteigung des Mount Everest gelang, unternahmen die Männer bereits andere Expeditionen im Himalaja. Das Bild zeigt, wie Edmund Hillary einen neuen Haarschnitt verpasst kriegt.
Ziel im Himmel: Die Felspyramide des Mount Everest ragt hinter der eisverkrusteten Mauer des Nuptse empor.
Edmund Hillary: "Es ist nicht der Berg, den wir besiegen, sondern unser eigenes Ich."
Das Buch "Die Eroberung des Mount Everest", erschienen im Knesebeck Verlag, erzählt mit Dutzenden Originalfotografien sowie Texten von Wegbegleitern und Beobachtern die Geschichte einer historischen Bergbesteigung.
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