Pilotprojekt Schweiz will autofreien Urlaub fördern
Bern - Stundenlange Staus, Hupkonzerte, rote Ampeln: Stress auf Straßen kann jeden Urlaub vermiesen. Vier Schweizer Tourismusregionen wollen dem entgegenwirken und erweitern ihre Reiseangebote für Gäste ohne Auto. Der Ort Lenk im Berner Oberland , das Gebiet Ägerital-Sattel, Braunwald im Glarnerland und die Engadin-Nationalparkregion nehmen an dem Pilotprojekt "Ferien vom Auto" teil. "Es ist Zeit, dass sich in dieser Richtung etwas bewegt", sagte Projektleiter Samuel Bernhard SPIEGEL ONLINE.
Die Angebote sollen bis Sommer nächsten Jahres umgesetzt werden. Welche Maßnahmen konkret ergriffen werden, darüber werde derzeit diskutiert, sagte Bernhard. Grundsätzlich sollen die Anreise und der öffentliche Verkehr im Ort verbessert werden. So sollen zum Beispiel Ausflugziele mit dem Bus künftig besser erreicht werden.
Geplant sei unter anderem die Anschaffung von Mountainbikes, solar- und elektrobetriebenen Fahrrädern sowie Tretrollern. Außerdem soll der Gepäcktransport verbessert werden. "Die Idee ist, dass die Post die Koffer der Gäste mit der Bahn von Tür zu Tür bringt", erklärt Bernhard.
Die Resonanz auf das nationale Projekt sei groß gewesen. "Mehr als zehn Orte haben Interesse angekündigt", sagte Bernhard. Allerdings könnten nicht alle einbezogen werden. Werden die Angebote jedoch gut angenommen, wäre eine Ausdehnung auf weitere Orte denkbar.
Der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS), die Schweizerische Tourismusfachschule im Wallis und der Umweltverband WWF Schweiz koordinieren das Vorhaben. Der Bund unterstützt das Konzept finanziell mit dem Dienstleistungszentrum für innovative und nachhaltige Mobilität UVEK. Ziel sei es, die Lebensqualität der Regionen zu erhöhen und die Umweltbelastung zu senken.
Der VCS setzt sich seit 1979 für nachhaltige Verkehrspolitik ein. Der Verein hat es sich unter anderem zum Ziel gesetzt, den öffentlichen Verkehr zu fördern und die sparsame Verwendung von Energie voranzutreiben.
peg