Probebetrieb auf Flughafen Körperscanner werden ab Sommer getestet

Durchleuchtet bis auf die Haut: Noch in diesem Sommer sollen Körperscanner auf einem deutschen Flughafen den Probebetrieb aufnehmen. Das Bundesinnenministerium weist einen Bericht über Verzögerungen zurück.
Körperscanner in Amsterdam: Die Geräte dürfen keine Persönlichkeitsrechte verletzen

Körperscanner in Amsterdam: Die Geräte dürfen keine Persönlichkeitsrechte verletzen

Foto: Ed Oudenaarden/ dpa

Berlin - Demnächst werden Körperscanner an einem deutschen Flughafen im Probebetrieb getestet. Das bekräftigte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Dienstag in Berlin. Er wies damit einen Bericht des Senders NDR Info zurück, demzufolge es bei dem geplanten Pilotprojekt angeblich zu Verzögerungen kommt.

Einzelheiten nannte er aber nicht. Derzeit laufen noch Tests hinter verschlossenen Türen bei der Bundespolizei in Lübeck. Die Scanner durchleuchten Passagiere bis auf die Haut und können so zum Beispiel am Körper versteckten Sprengstoff entdecken.

Zum Jahresbeginn hatte es eine große politische Debatte über die Geräte gegeben. Datenschützer sahen die Menschenwürde in Gefahr. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) erklärte wiederholt, für die Einführung müssten drei Voraussetzungen erfüllt sein: Die Scanner müssten leistungsfähig sein, sie dürften die Gesundheit nicht gefährden und keine Persönlichkeitsrechte verletzen.

Der Sprecher sagte, der Schutz der Intimsphäre und die Gesundheitsverträglichkeit seien geklärt. An der Funktionsfähigkeit werde gearbeitet. Die Gerätesoftware müsse noch weiterentwickelt werden. Auf dem Bildschirm darf nur eine Art Strichmännchen erscheinen, auf dem die Körperregionen markiert sind, in denen der Passagier möglicherweise Waffen oder Sprengstoff versteckt hat.

Die Scanner-Debatte war nach dem nur knapp vereitelten Terror- Attentat eines Nigerianers am ersten Weihnachtsfeiertag 2009 in einem US-Flugzeug über Detroit wieder aufgekommen. In Europa werden die Geräte bereits an den Flughäfen in Moskau, London, Amsterdam und Zürich eingesetzt beziehungsweise erprobt.

abl/apn/dpa
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