Roderich Fick Arktis-Reisender und Architekt
Der gebürtige Würzburger Roderich Fick war einer der Teilnehmer der zweiten Expedition überhaupt, der eine Überquerung des grönländischen Inlandeises gelang. In der NS-Zeit wurde er zu einem erfolgreichen Architekten, überwarf sich aber schließlich mit den Nationalsozialisten.

Testsitzen im selbst gebauten Kajak: 1912 nahm Fick an einer Grönlandexpedition teil
Foto: Familie OrthDie Lebensdaten im Überblick:
- 1886 geboren in Würzburg
- Studium der Architektur in Zürich, München und Dresden;
in Zürich und Dresden nebenher auch Physik, Astronomie und Meteorologie;
handwerkliche Tätigkeiten (Schreinerei, Bootsbau, Geigenbau) - Teilnahme an der Schweizerischen Grönlandexpedition von 1912, verantwortlich für die Vermessung des Höhenprofils des Eises
- Ab 1914 in Kamerun als Ingenieur, seit Ausbruch des Krieges dort Verpflichtung als Offizier, Internierung in Spanien bis 1919
- Nach dem Ersten Weltkrieg Beginn der Architekten-Karriere: Wohnhäuser, Ernst-Sachs-Bad in Schweinfurt (heute Kunsthalle)
- In der NS-Zeit zahlreiche Bauten im Auftrag Hitlers (Obersalzberg, Linz)
- Ab 1936 Professur an der Technischen Hochschule München
- Später Zerwürfnis mit den Nationalsozialisten: Er wurde dafür kritisiert, dass seine "Planungen nationalsozialistische Ausdrucksformen vermissen lassen", wie Architektenkollege Georg Henneberger berichtete
- Nach dem Krieg: Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Bau des Donaukraftwerks Jochenstein
- 1955 gestorben in München