Kampf dem Winterblues
Schwedische Stadt ermöglicht Lichttherapie an Bushaltestellen
Urlaub in Schweden kann so etwas wie eine Reise in die Dunkelheit sein. Der Norden des Landes ist im Winter mit nur wenigen Stunden Tageslicht gesegnet. Bürger und Besucher der Stadt Umeå erhalten nun eine kostenlose Lichttherapie - und zwar während sie auf den Bus warten.
Lichttherapie an der Bushaltestelle: "In dieser Jahreszeit fühlt man sich müde"
Foto: Johan Gunseus/synk.nu
Umeå - Forscher haben es schon längst erkannt: Der Mangel an Tageslicht kann eine Ursache für Winterdepressionen sein. Weil die nordischen Staaten in der kalten Jahreszeit stets nur wenige Stunden Tageslicht haben, sind Ideen für den Kampf gegen die schlechte Stimmung gefragt. Die nordschwedische Stadt Umeå geht nun mit gutem Beispiel voran: 30 Bushaltestellen werden derzeit mit Lichttherapie-Paneelen ausgestattet.
Wie die Marketingchefin der Firma Umeå Energi, Anna Norrgaard, mitteilt, soll den Pendlern im Kampf gegen die Winterdepression geholfen werden. "In dieser Jahreszeit fühlt man sich müde, und eine Extradosis Licht wirkt wie ein Energieschub", sagt Norrgaard.
In der 500 Kilometer nördlich von Stockholm gelegenen Stadt gibt es auf dem Höhepunkt des Winters Ende Dezember nur etwa viereinhalb Stunden lang Tageslicht, die Temperaturen sinken auf bis zu minus 30 Grad.
Die ersten Speziallampen für die Lichttherapie ersetzen bereits die beleuchteten Reklametafeln an den Bushaltestellen. In den kommenden drei Wochen sollen insgesamt 30 Haltestellen umgerüstet werden. Fünf davon erhalten sogar zusätzliche Dachpaneele, um die Wirkung zu erhöhen.
"Man sollte sich vor die Lampen stellen und die Augen öffnen, um das Licht hereinzulassen", empfahl die Marketingchefin. Am meisten profitierten die Busbenutzer, wenn sie etwas früher zur Haltestelle kämen, denn eine etwa halbstündige Bestrahlung sei die in der professionellen Lichttherapie angeratene Zeitdauer.