

Mont-Saint-Michel - Zum weltbekannten Klosterfelsen Mont-Saint-Michel in der Normandie gelangen Besucher künftig über eine Stelzenbrücke. Entworfen hat sie der österreichische Stararchitekt Dietmar Feichtinger. Am Dienstagnachmittag liefen die ersten Touristen über die 760 Meter lange und elf Meter breite Brücke zu der zum Unesco-Weltkulturerbe gehörenden Insel. Für Fußgänger ist ein rund vier Meter breiter Streifen aus Eichenholzplanken reserviert.
Die rund 43 Millionen Euro teure Brücke wird in einigen Wochen auch für den Shuttle- und Zulieferverkehr zum Unesco-Weltkulturerbe freigegeben. Die alte Dammstraße aus dem 19. Jahrhundert wird dann abgetragen. Für Privatfahrzeuge ist die Zufahrt zum Mont-Saint-Michel seit 2012 untersagt. Mit rund 2,5 Millionen Besuchern im Jahr gilt die Abtei nach Paris als das beliebteste Touristenziel Frankreichs.
Das Bauwerk zum Klosterberg lässt im Gegensatz zur bisherigen Dammstraße Ebbe und Flut freie Bahn. Damit soll verhindert werden, dass die im Ärmelkanal liegende Insel mit der früheren Benediktinerabtei durch angeschwemmte Sedimente weiter verlandet. Zusätzlich bietet die Brücke ganz neue Perspektiven auf die Landschaft, da sie in Form einer ausladenden gekurvten Linie zum Mont-Saint-Michel führt.
Der Granitfelsen, bebaut mit der Klosteranlage aus dem 11. Jahrhundert, einem Meisterwerk mittelalterlicher Architektur, war früher vier Kilometer vom Kontinent entfernt. Der am Ufer angeschwemmte Sand brachte ihn in den vergangenen Jahrzehnten allerdings auf einige Dutzend Meter heran.
Bereits 2009 wurde deswegen eine Schleuse an dem in die Bucht führenden Fluss Couesnon in Betrieb genommen. Mit ihrer Hilfe wird Wasserdruck erzeugt, um einen Teil der abgelagerten Sedimente wegschwemmen zu können. Bis 2045 soll der Boden um durchschnittlich 70 Zentimeter abgesenkt sein.
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Brücke zum Klosterberg Mont-Saint-Michel: Seit Dienstag können Fußgänger auf dem geschwungenen Bauwerk die Abtei erreichen. In einigen Wochen wird die Brücke auch für Zuliefer- und Shuttleverkehr freigegeben.
Luftbild: Die neue Brücke führt in einem Bogen zum Mont-Saint-Michel, der alte Steindamm aus dem 19. Jahrhundert wird in Kürze abgetragen.
Fußmarsch zum Welterbe: Am Dienstagnachmittag liefen die ersten Spaziergänger über die neue Brücke.
Neue Perspektiven: Auf der elf Meter breiten Brücke ist ein vier Meter breiter, mit Eichenholzplanken belegter Streifen für die Fußgänger reserviert. In ein paar Wochen wird die Fahrbahn für Shuttle- und Zulieferfahrzeuge freigegeben.
Gedränge in einer Einkaufsstraße von Mont-Saint-Michel: Der Ansturm auf den Klosterberg ist am Dienstag riesig.
Parkplätze für die Klosterbesucher: Seit April 2012 müssen Besucher ihre Autos abstellen und gelangen dann mit Shuttlebussen auf die Insel.
Schafe vor mittelalterlicher Kulisse: Die Insel rückte durch die am Ufer angeschwemmten Sedimente immer dichter ans Festland. Mit millionenteuren Bauarbeiten wird seit Jahren versucht, die Verlandung abzubauen.
Unesco-Weltkulturerbe im Ärmelkanal: Jährlich sehen 3,5 Millionen Besucher die Klosterburg Mont-Saint-Michel.
Kreuzfang der Abteikirche: Der Bau stammt aus dem 11. Jahrhundert, der Kreuzfang wurde zwischen 1125 und 1228 errichtet.
Mont-Saint-Michel im Winter (Archivbild): Der Klosterberg im Ärmelkanal ist immer ein gutes Motiv.
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