Südafrika
Medienmogul Kirch schickt Hotelschiffe zur WM
Luxusunterkunft auf dem Meer: Der Medienunternehmer Leo Kirch will sich nach SPIEGEL-Informationen bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika als Hotelier betätigen. Zusammen mit einem Partner charterte er zwei noble Schiffe mit insgesamt 4600 Betten.
Der Medienveteran Leo Kirch will an der Fußball-Weltmeisterschaft im nächsten Jahr in Südafrika mitverdienen: Kirchs Firma KF 15, die sich jüngst vergebens um die TV-Rechte an der Bundesliga bemühte, hat nach Informationen des SPIEGEL in zwei Kreuzfahrtschiffe investiert, die von Juni 2010 an in Kapstadt, Durban und Port Elizabeth anlegen und dort als Hotels dienen sollen. Neben insgesamt rund 4600 Betten befinden sich an Bord der gecharterten Luxusliner MS "Westerdam" und MS "Noordam" Restaurants, Bars und eine Klinik, ein Sicherheitsdienst beschützt die Gäste. Die beiden Schwesternschiffe sind sonst für die Reederei Holland America Line im Einsatz.
Das Projekt mit dem Titel "One Ocean Club" betreibt Kirch mit Werner von Moltke, Sohn des Präsidenten des Deutschen Volleyball-Verbands. An dessen Münchner Promotion-Agentur ist KF 15 schon länger beteiligt. Moltke hatte bereits zu den Olympischen Spielen in Athen 2004 ein Hotelschiff gemietet.
Die Kosten für die beiden Nobelschiffe, die bereits vergangenes Jahr angemietet wurden, dürften im mittleren zweistelligen Millionenbereich liegen. Bereits seit längerem ist absehbar, dass es bei der WM vor Ort an Hotels fehlen wird, hinzu kommen Sicherheitsbedenken.
Während die Fifa-Partneragentur Match sich bisher gegen den Einsatz von Schiffen sperrte, bekommt Kirchs Geschäftsidee nun Schützenhilfe von Joseph Blatter persönlich: Der Fifa-Boss erklärte vergangene Woche öffentlich, das Hotelproblem könnte durch Schiffe gelöst werden. Schon vergangene Woche war bekanntgeworden, dass auch die
"Queen Elizabeth 2" für die Zeit der WM bei Kapstadt als Hotel dienen soll.