
Hotelpläne in Tasmanien: Nacht in der Kühlkammer
Nacht auf der Bahre Australier baut Leichenhalle zu Hotel um
Hamburg - "Es wird wie in jedem anderen Hotel sein", sagte Haydn Pearce. "Nur mit einigen gruseligen Details." Auf der australischen Insel Tasmanien will der Geschäftsmann eine ehemalige Leichenhalle zum Hotel umbauen. Darin könnten die Gäste künftig auf Totenbahren oder gar in ausziehbaren Kühlzellen schlafen, sagte Pearce. Der Ort sei "wunderschön".
Zur Einrichtung gehöre auch eine Badewanne, in der früher Leichen gewaschen wurden. "Ich glaube, dass es genügend verrückte Leute geben wird, die mal was anderes ausprobieren wollen", sagte Pearce der Zeitung "The Australian". Weil aber der Gedanke an die ewige Ruhe doch manchen Gast stören könnte, wird es auch gewöhnliche Doppelbetten geben.
Die Inneneinrichtung will Pearce im Retro-Stil halten. "Ich möchte, dass meine Gäste die Leichenhalle fast so erleben, wie sie in den Fünfzigern war", sagte er. Das Gebäude befindet sich 36 Kilometer nordwestlich von Hobart, der Hauptstadt von Tasmanien. Es gehörte früher zu einer psychiatrischen Anstalt und steht seit zwölf Jahren leer. Pearce hat den Komplex aus sechs Häusern vor einigen Jahren gekauft, derzeit wird er renoviert.
Die Herberge für Besucher, die sich nachts nach Totenstille sehnen, soll Anfang 2013 eröffnen - sofern Pearce die Genehmigung erhält. "Wahrscheinlich kommt wieder jemand mit moralischen Bedenken daher", sagte er laut einem Zeitungsbericht. "Der Gemeinderat wird bestimmt Sturm laufen."