Unruhen in Bangkok: Das Auswärtige Amt rät "dringend" von Reisen in die Stadt ab
Foto: DAMIR SAGOLJ/ REUTERSBerlin - Führende deutsche Reiseveranstalter bringen im Monat Mai keine Touristen mehr nach Bangkok. Nach der erneuten Eskalation der Gewalt in der thailändischen Hauptstadt haben die TUI, der Thomas-Cook-Konzern sowie Dertour und Meier's Weltreisen alle Reisen dorthin bis zum 31. Mai abgesagt. Da der Flughafen von Bangkok von den Unruhen nicht beeinträchtigt sei, könne der Transitverkehr wie geplant stattfinden.
Wie der größte deutsche Reiseveranstalter TUI am Freitag mitteilte, bekommen Betroffene alternative Urlaubsmöglichkeiten angeboten. Reisende, die sich derzeit in Bangkok aufhielten, könnten ihre Rückreise vorzeitig antreten oder ihren Urlaub in den Baderegionen des Landes fortsetzen. Auch Kunden von Thomas Cook können eine andere Reise wählen oder den Urlaub verschieben. Bei Nordthailand-Rundreisen würden Gäste in Hotels außerhalb der Hauptstadt untergebracht.
Dertour und Meier's Weltreisen bieten eigenen Angaben zufolge kostenlose Umbuchungen und Stornierungen für Nordthailand-Reisen sowie Reisen mit mindestens einer Übernachtung in Bangkok an. Gäste, die sich derzeit in der Hauptstadt aufhielten, würden auf einen Ersatzaufenthalt außerhalb von Bangkok umgebucht.
Auch die Münchner FTI-Gruppe bietet Urlaubern an, ihre Reise kostenlos umzubuchen oder zu stornieren. Alle Reisende, die Zwischenübernachtungen in der thailändischen Hauptstadt geplant hätten, würden gleich nach Ankunft in Bangkok in ihr gebuchtes Badehotel im Süden des Landes gebracht. Rundreisen in den Norden Thailands seien abgesagt worden.
Die Reiseanbieter reagierten damit am Freitag auf die Verschärfung des Reisehinweises des Auswärtigen Amtes. Dort heißt es jetzt, von Reisen nach Bangkok werde "derzeit dringend abgeraten".
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