Venedig, Cornwall, Indien
Die schönsten Reisen im Februar
Welche Reiseziele lohnen sich im Februar? Wo locken Strände, Kultur und ganz besondere Outdoor-Erlebnisse? Hier sind die besten Tipps der Redaktion für einen unterschätzten Wintermonat.
Ob Karneval in Venedig, Winterwellness an der Ostsee oder Wandern in Nordindien: In unserer Reisevorschau für den Februar wollen wir Sie zum Pausemachen anregen. Alles liegen lassen, in die Bahn steigen oder in ein Flugzeug - und etwas Neues erleben. Wer spontan viel Zeit hat, den lockt vielleicht die weite Welt. Aber auch für einen Kurztrip haben wir hier ein paar Tipps zusammengestellt.
Deutschlands beste Seite
Wenn Sie am Strand kaum jemanden treffen, wenn der Sturm hier tosend peitscht - dann ist die zweitschönste Jahreszeit an den deutschen Küsten. In den Wellnesshotels zwischen Usedom und Norderney lassen sich Großstädter ihre verspannten Nacken weich massieren, sie praktizieren Yoga oder saunieren sich durch die Erkältungszeit. Warum sitzen Sie eigentlich noch am Schreibtisch?
Tipp: Viele Unterkünfte bieten in der Nebensaison Spartarife an, bei denen man beispielweise vier Nächte bleibt und nur drei bezahlt. Der Wellnesskompass von Nordsee Tourismus gibt Auskunft über Anbieter von Schlickpackungen, Algenkosmetik und Fitnesskursen auf den ostfriesischen Inseln. Ein großes Angebot gibt es auch auf der Website vom Tourismusverband in Mecklenburg-Vorpommern. "Die Auswahl reicht von der Familienpension im Landhausstil mit eigenem See bis zum Schlosshotel mit Spa und Gourmetküche", heißt es dort.
Schleswig-Holsteins Ostseeküste ist ebenfalls gespickt mit Hotels, die Gästen "Antistress-Wochenenden" versprechen. Die Tourismusagentur Lübecker Bucht hat allerdings nicht nur gute Ideen fürs Ausspannen, sondern auch für den winterlichen Aktivurlaub. Von Oktober bis April sind an den Stränden von Scharbeutz, Neustadt und Sierksdorf Ausritte mit Pferden möglich.
Foto: Corbis
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Strand, Sturm, Schneedünen: Winterzauber an Nord- und Ostsee
Karneval von Venedig bis Binche
Rio de Janeiro mag die lauteste Party feiern. Aber hinreißende Kostüme und gute Karnevalsstimmung gibt es auch in Europa. Venedig schmeißt sich noch bis zum 9. Februar in Schale und veranstaltet mit Kostümpartys und Paraden ein Volksfest am Wasser. Am 1. Februar wird auf einem Laufsteg auf der Piazza San Marco die schönste Maske des Jahres gewählt. Zwei Tage später findet in der Stadt zum siebten Mal der internationale Kinderkarneval statt.
Viel Folklore hat auch Belgien zu bieten - mit dem vom 7. bis 9. Februar stattfindenen Carneval de Binche. Bei dem Fest, das der alemannischen Fastnacht ähnelt, ziehen die sogenannten Tambours mit großen Trommeln durch die Straßen. Sie holen die "Gilles" ab - Einheimische, die sich erst hinter Wachsmasken verstecken und später mit Straußenfederhüten schmücken. Mehr über den Brauch, den die Unesco 2003 in die Liste des "immateriellen Kulturerbes der Menschheit" aufgenommen hat, lesen Sie hier. Einen Überblick über Karnevalstraditionen im südlichen Europa finden Sie hier.
Natürlich ist auch Deutschland schon im Kostümmodus. Motto des diesjährigen Rosenmontagsumzug ist "Mer stelle alles op der Kopp" - wie genau das aussieht, erleben Schaulustige am 8. Februar entlang der mehr als sieben Kilometer langen Zugroute durch die Kölner Innenstadt.
Foto: AP/dpa
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Karneval: Maskenland Europa
Action, bitte! Cornwall lädt zum Schlammschlacht-Contest
Matschrutsche, Schmutzschlacht, strapaziöse Sprints am Strand: Bei Hindernisrennen auf der ganzen Welt zeigen furchtlose Sportskanonen ihre Muckies und beweisen ihren Mut. Am 28. Februar gehen 1500 Menschen beim "Urban Survivor"-Contestin Cornwall an den Start. Mitten in der Stadt Falmouth müssen die Teilnehmer auf einer acht Kilometer langen Route 40 Hürden überwinden, darunter steile Steintreppen im Ortszentrum, den matschigen Festungsgraben eines Schlosses und einen Parcours aus Sandsäcken und Netzen im eiskalten Meer. "Bist du taff genug?" lautet auch die Frage des Schlammschlachtanbieters Toughmudder, der jährlich Dutzende Events dieser Art veranstaltet. Und hier finden sich Informationen zu ähnlichen Hindernisläufen in Deutschland.
Foto: Tough Mudder
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Hindernisrennen in England: Abenteuer Schlammschlacht
Ohren auf! Dänemark im Jazzfieber
Die Kopenhagener Oper, die Musikbibliothek in Odense, das Konservatorium in Aarhus: Diese und mehr als hundert weitere Orte in Dänemark - darunter auch Cafés, Kirchen und Kellerkneipen - laden Musikfans im Februar zum "VinterJazz"-Festival. Drei Wochen lang geben internationale Jazzgrößen und talentierte Nachwuchsmusiker rund 500 Konzerte. Aus Deutschland ist das Big-Band-Ensemble Globe Unity Orchestra dabei.
Die Winterausgabe des Copenhagen Jazz Festival findet im Februar statt
Foto: Kristoffer Juel Poulsen
100 Jahre Dada - Zürichs verrückte Jubiläumsparty
Als "Labor für den höheren Unsinn" bezeichnete das Kunstmagazin "art" jüngst das Cabaret Voltaire in Zürich, die Kneipe, in der sich vor 100 Jahren die Dada-Bewegung gründete. Das Jubiläum wird 2016 mit Ausstellungen, Lesungen und sogar einem Kostümball zelebriert. Die Veranstaltungen finden nicht nur in der Schweiz statt, sondern auch in anderen Städten wie Paris, Amsterdam und Düsseldorf. Hier erfahren Sie mehr über den bedeutendsten künstlerischen Unfug des 20. Jahrhunderts. Das Jubiläumsjahr startet am 5. Februar 2016, dem 100. Geburtstag der legendären Künstlerkneipe, die eine "Bespielung bis zum Irrsinn" angekündigt hat.
Foto: Thomas Burmeister/ dpa
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100 Jahre Dada in Zürich: "Gadji beri bimba glandridi"
Sonne, Sonne - und der Tasmanische Teufel
In Australien ist im Februar Spätsommer - wer für ein paar Wochen der Kälte entfliehen will, für den ist nun ein guter Zeitpunkt für die Reise um die halbe Welt. Auch weil sich gleich zwei der seltsamsten Lebewesen des Landes gerade im Februar besonders gern zeigen: Im Eungella-Nationalpark in Queensland lassen sich hervorragend Schnabeltiere beobachten, mit Glück sogar ein paar Jungtiere. Und im tasmanischen Cradle-Mountain-Nationalpark ist die Chance jetzt besonders hoch, einen Tasmanischen Teufel zu Gesicht zu bekommen.
Gebirgssee am Cradle Mountain: Wer einem Tasmanischen Teufel in freier Wildbahn sehen will, könnte hier im Februar Glück haben
Foto: Corbis
Die Schluchten des Zanskar - Wintertrekking in Nordindien
Wer es hoch (bis 5000 Meter), weit (Nordindien) und eiskalt (bis minus 35 Grad) mag, ist in Ladakh in diesem Monat genau richtig: Noch im Februar kann der berühmte Zanskar-Trek im Himalaya begehbar sein, er führt in etwa acht Tagen über 105 Kilometer entlang dem zugefrorenen Fluss von Padum nach Chilling. Für die Zanskaris ist die Route im Winter die einzige Möglichkeit, aus ihrem Tal an die Straße nach Leh, der Hauptstadt von Ladakh, zu gelangen. Für Wanderer, die Zeltübernachtungen im Schnee mögen, ein tief beeindruckendes Erlebnis, über kristallklares Eis, an bis zu 600 Meter hohen Steilwänden und abgelegenen Klöstern und Dörfern vorbeizuwandern.
Foto: Corbis
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Outdoor-Tipp für Februar: Hoch im Himalaya
Tipp für den Sommerurlaub
Bis Ende März bieten viele Veranstalter von Pauschalreisen Frühbucherrabatte an. Wenn Sie gerade Ihren Sommerurlaub planen und sich in den kommenden Wochen entscheiden, sparen Sie vielleicht ein paar Euro, die Sie besser vor Ort ausgeben können.
Leseraufruf: "Mit Instagram um die Welt"
Sie reisen gerne oder sind Entdecker in der eigenen Heimat und haben ein gutes Auge für spannende Fotomotive? Waren Sie auch mal unterwegs auf Sportreisen in fernen Ländern oder in der Heimat, zum Surfen oder Segeln, auf Yogaurlaub oder beim Klettern? Taggen Sie Ihre Fotos mit #SpOn_Reise_Sport. Die besten Aufnahmen stellen wir bald vor.
Die besten Reiseziele für 2016
Foto: Corbis
Wohin soll die Reise gehen? Hier finden Sie Inspiration und Tipps, um 2016 zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.
4 BilderStrand, Sturm, Schneedünen: Winterzauber an Nord- und Ostsee
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Auch bei Minusgraden und kaltem Wind ist Deutschlands Küste traumhaft schön. Ein Spaziergang im Schnee gefällig? Sie hätten den Strand für sich allein - zum Beispiel ist das manchmal so auf der Nordseeinsel Spiekeroog.
Foto: Corbis
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Sturm und herrlicher Sonnenschein: Sylt-Fans kommen zu jeder Jahreszeit auf ihre Lieblingsinsel.
Foto: DPA
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Schneebedeckte Dünen in Scharbeutz: Ohne die vielen Touristen ist die Ostseeküste richtig romantisch.
Foto: Holger Hollemann/ picture alliance / dpa
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Sonnenaufgang in Stralsund: Bei Streifzügen durch Häfen im Winterschlaf warten Schiffe wie die "Gorch Fock I" nur darauf, fotografiert zu werden.
3 BilderHindernisrennen in England: Abenteuer Schlammschlacht
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Hindernisrennen mit Ekelfaktor erfreuen sich vor allem in den USA und England großer Beliebtheit. Teilnehmer kriechen durch gigantische Matschpfützen...
Foto: Tough Mudder
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...überwinden rutschige Parcours...
Foto: Tough Mudder
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...und haben am Ende ganz schon viel Dreck an den Hacken.
Foto: Tough Mudder
Die Winterausgabe des Copenhagen Jazz Festival findet im Februar statt
11 Bilder100 Jahre Dada in Zürich: "Gadji beri bimba glandridi"
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Geburtsstätte für eine revolutionäre Bewegung: In der Kneipe Cabaret Voltaire in der Zürcher Spiegelgasse wurde vor 100 Jahren das begründet, was heute unter dem so einprägsamen wie rätselhaften Begriff "Dada" bekannt ist.
Foto: Thomas Burmeister/ dpa
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In der Künstlerkneipe wird das Dada-Jubiläum mit Partys, Lesungen und einer Ausstellung zelebriert.
Foto: Thomas Burmeister/ dpa
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"Dada ist kein Stil, sondern eine Behauptung", heißt es im "Dada Hand Buch" des Cabaret-Voltaire-Direktors Adrian Notz.
Foto: Martin Stollenwerk
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"Dada hat alle damals bestehenden Avantgardeströmungen wie den Expressionismus, den Futurismus und den Kubismus in sich aufgenommen - und verdaut oder unverdaut wieder von sich gegeben", schreibt Dada-Experte Adrian Notz.
Foto: Martin Stollenwerk
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Neben Hans Ball gehörte Tristan Tzara zu den Dada-Begründern.
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Das Cabaret Voltaire in Zürich heute: Hier wurde Dada am 5. Februar 1916 von Hugo Ball, Tristan Tzara, Marcel Janco, Hans Arp, Sophie Taeuber-Arp, Emmy Hennings und Richard Huelsenbeck aus der Taufe gehoben.
Foto: Martin Stollenwerk Zürich
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Nicht nur im Cabaret Voltaire ist man sich der Tatsache bewusst, dass Zürich vor 100 Jahren zur Geburtsstätte einer internationalen Bewegung wurde, die bald auch Künstler in Berlin und Köln, in Paris, New York und selbst in Lateinamerika und Japan inspirierte.
Foto: Martin Stollenwerk
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Werbeposter für Kopfwasser: Die Dadaisten lehnten alles vorher dagewesene ab und schufen eine Art Anti-Kunst.
Foto: Thomas Burmeister/ dpa
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"Durch den Krieg wurde das Gefühl verstärkt, dass es in der Kultur - wie Hugo Ball sagte - keine Fundamente mehr gab, keine Pfeiler und Stützen", sagt die Berliner Kunsthistorikerin Hanne Bergius.
Foto: Thomas Burmeister/ dpa
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Souvenirs im Cabaret Voltaire: Aus Dada wurde eine Kunstrichtung, auf die später auch die Schöpfer des Surrealismus, der Pop-Art und des Punk zurückgreifen sollten.
Foto: Thomas Burmeister/ dpa
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An 165 Tagen in diesem Jahr will der Verein dada100Zürich2016 die Begründer der Dada-Bewegung ehren.
Foto: Thomas Burmeister/ dpa
Gebirgssee am Cradle Mountain: Wer einem Tasmanischen Teufel in freier Wildbahn sehen will, könnte hier im Februar Glück haben