

In Indonesien ist der nächste Vulkan unruhig geworden. Seit Dienstag bläst der Rinjani auf der Insel Lombok dichte Aschewolken bis in eine Höhe von 1500 Meter. Daher kündigten die Behörden an, den Betrieb am internationalen Flughafen der Ferieninsel Bali bis Donnerstag einzustellen.
Schon am Dienstagabend war der Flughafen in Denpasar geschlossen worden, nachdem der Vulkan begann auszubrechen. Am Mittwoch verlängerten die Behörden die Schließung bis Donnerstag um 8.45 Uhr (Ortszeit, 1.45 Uhr MEZ). Auch zwei kleinere Flughäfen auf Lombok und im Osten von Java wurden geschlossen.
Nach Angaben des Sprechers der nationalen Katastrophenschutzbehörde, Sutopo Purwo, ziehe die Asche westwärts Richtung Bali. "Der Himmel um den Flughafen ist bedeckt, und es herrschen keine geeigneten Bedingungen für die Luftfahrt", sagte ein Vertreter des internationalen Flughafens von Bali. Allein am Mittwoch seien 106 Flüge gestrichen worden.
Nach Angaben des Flughafenvertreters Trikora Harjo betrug die Zahl der zwischen Dienstag und Donnerstag gestrichenen Flüge insgesamt 692. Darunter seien 320 internationale Verbindungen. Tausende Touristen seien auf Bali gestrandet, aber "alles läuft reibungslos", sagte Harjo.
Erst im Juli hatte die Aschewolke eines anderen Vulkans den Flugverkehr auf Bali zur Hauptreisezeit zum Erliegen gebracht. Tausende Australier saßen damals auf der Insel fest, die jedes Jahr Millionen Touristen anzieht.
Der 3700 Meter hohe Berg Rinjani auf Lombok ist einer von 129 Vulkanen in Indonesien. Das südostasiatische Land hat die höchste Vulkandichte der Welt und erlebt daher häufig Beeinträchtigungen des Flugverkehrs. Experten zufolge ist Vulkanasche nicht in erster Linie wegen der dadurch ausgelösten schlechten Sicht eine Gefahr, sondern weil die Asche die Triebwerke beschädigen kann.
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Vulkan Rinjani auf Lombok: Die Asche kann die Triebwerke von Flugzeugen beschädigen, daher wurden in der Umgebung Flughäfen geschlossen.
Schutz vor Asche: Auf dem internationalen Flughafen auf Bali werden die Triebwerke vorsichtshalber in Plastik gehüllt.
Der Ausbruch des Rinjani ist der zweite in diesem Jahr, der Auswirkungen auf den Flugverkehr hat.
Ein Flecken Indonesien, der für Reisende nicht leicht zu erreichen ist - dessen Erkundung aber ein unvergessliches Ereignis ist: In Raja Ampat, westlich von Neuguinea, erleben Schnorchler unter Wasser eine Explosion von Farben. Begegnungen mit Mantarochen gehören zum Spektakulärsten, was Taucher hier erleben können.
Das Archipel besteht aus mehr als 600 Inseln und liegt im Zentrum des Korallendreiecks, das sich von Sumatra über die Philippinen bis nach Papua-Neuguinea erstreckt. Vier Kontinentalplatten prallen hier aufeinander - jede mit ihren individuellen Lebensformen.
Nicht nur wegen der eindrucksvollen Landschaft im Inselinneren steuern immer mehr Touristen Lombok an - Balis östliche Nachbarinsel.
Auch die weißen Strände locken. Seit Lombok einen internationalen Flughafen bekommen hat, sind sie allerdings nicht mehr ganz so einsam.
Wenn es irgendwie möglich ist, sollte man Borobudur, die weltweit größte buddhistische Tempelanlage auf Java, nicht bei Tageslicht, sondern im Morgengrauen besuchen. Die aus Vulkangestein erbaute Stätte aus dem 8. Jahrhundert liegt 20 Kilometer nördlich von Yogyakarta entfernt. Hunderte Reliefs erzählen Geschichten aus dem Leben Buddhas. Als die Anlage 1814 entdeckt wurde, lag sie versteckt unter vulkanischer Asche und war von dichtem Dschungel überwuchert.
Die Mehrheit der rund 255 Millionen Indonesier lebt auf Java. Rund neun Millionen haben sich in der Landeshauptstadt Jakarta, an der Nordwestspitze der Insel, niedergelassen.
In Javas Fischerdörfern werden nicht die Häuser hoch gebaut - sondern die Warenkisten hoch gestapelt.
Aktiv ist nicht nur der Bromo-Vulkan, der sich im Osten Javas erhebt. Auch Pilger und Wanderer sind in der unwirklichen Kraterlandschaft auf den Beinen.
Tempel in Top-Lage: Pura Ulun wurde im 17. Jahrhundert auf Bali erbaut und liegt am Ufer des Bratan-Sees. Der bedeutende Tempel ist Dewi Danu gewidmet, der Göttin des Wassers. Während die Balinesen ihre Opfergaben bringen, können Touristen hier in einem riesigen botanischen Garten zur Ruhe kommen. Anders als im übrigen, islamisch geprägten Indonesien, bekennen sich die Balinesen zum Hinduismus.
Bis heute bestimmt die tief im Alltag verwurzelte Religion mit ihren Ritualen das Leben der Balinesen. Mehrmals am Tag müssen die Götter gütig gestimmt werden. Die farbenfrohen Feste sind den Balinesen heilig. Hier tanzen sie während einer größeren Feuerbestattungszeremonie.
Hütte hinter Palmen: Bei Ubud, im Inselinneren Balis, logierte Hollywood-Schauspielerin Julia Roberts während des Drehs von "Eat, Pray, Love" - der Verfilmung von Elisabeth Gilberts gleichnamigem Bestseller. Ubud zieht schon seit Jahrzehnten Sinnsucher und Künstler in die frühere Königstadt.
Haben die Bauern in Padang auf Sumatra ihre Reisfelder abgeerntet, stürzen sie sich in das Pacu-Jawi-Schlammrennen. Die Tradition ist über 400 Jahre alt.
Borneo - drittgrößte Insel der Welt, aufgeteilt zwischen Indonesien, Malaysia und Brunei - hat durchaus beschwingte Bewohner: Doch die Orang-Utans sind bedroht. Ihre Wälder werden von der Palmölindustrie, Holzfirmen und Minengesellschaften gerodet. Die Menschenaffen, die weltweit nur noch auf Borneo und im Norden Sumatras vorkommen, haben in den vergangenen 30 Jahren fast 60 Prozent ihres Lebensraumes verloren.
Richtig schön hölzern: Das Dorf Woloan im Norden der indonesischen Insel Sulawesi ist im ganzen Land für die Hausbaukünste seiner Bewohner bekannt.
Sie werden bis zu drei Meter lang, sind die größten lebenden Echsen und auf den indonesischen Inseln Komodo und Rinca überall anzutreffen: Komodowarane. Züngelnd orten sie ihre Beute. Im Zweifel können sie mit ihrem Gift einen Büffel töten - und anschließend verspeisen.