Outdoor-Ziele 2016 Die besten Tipps für Wanderer


Robert Redford und Nick Nolte in "Picknick mit Bären": Outdoor für Anfänger
Foto: AlamodeGeburtstagsfeier in den US-Nationalparks
Im August feiern die Ranger das 100-jährige Jubiläum des National Park Service in Yosemite, Glacier, Grand Canyon, Acadia und wie die 407 US-amerikanischen Nationalparks alle heißen. Ein guter Anlass, sich diese Naturjuwelen der Vereinigten Staaten für einen Besuch vorzunehmen. Neben vielen Tagestouren in den Parks sind auch Weitwanderungen möglich - wie etwa auf dem legendären Appalachian Trail im Osten des Landes.
"Picknick mit Bären" heißt etwa ein Erfahrungsbericht zu dem 3500 Kilometer langen Trail von Bill Bryson, der verfilmt mit Robert Redford und Nick Nolte im Oktober in die Kinos kam. Auf dem Pacific Crest Trail im Westen der USA war Reese Witherspoon 2014 als Cheryl Strayed in "Der große Trip - Wild" unterwegs. Eine Inspiration für jene, die sich von den Dramen auf der Leinwand nicht gleich vom Outdoorleben abschrecken lassen.

Moselsteig: gekürt zu einem weltweiten Top-Reiseziel 2016
Foto: Corbis
Prämiertes in der Heimat
Selbst den US-Amerikanern ist Deutschlands neuester Fernwanderweg aufgefallen: Die "New York Times" nennt den Moselsteig als eines von 52 Top-Reisezielen für 2016 . Die 365 Kilometer lange Strecke führt in 24 Etappen durch das wohl schönste Flusstal Deutschlands: von Perl am deutsch-französisch-luxemburgischen Dreiländereck bis zur Mündung in den Rhein in Koblenz. Der Steig wurde von der Europäische Wandervereinigung mit dem Prädikat "Leading Quality Trail - Best of Europe" (LQT) ausgezeichnet.
Durch das Gütesiegel LQT kann man sich inspirieren lassen - wie wär es zum Beispiel mit dem Veldenz-Wanderweg in der Pfalz, der Andros-Route auf der gleichnamigen griechischen Kykladeninsel oder dem Kullaleden in Südschweden ? Hilfreich für die unzähligen Wanderwege in der Heimat ist auch die Zertifizierung "Qualitätsweg" durch den Deutschen Wanderverband - hier findet jeder eine kürzere oder längere Tour sogar vor der eigenen Haustür.

Alpenglück: Eine Überquerung dauert einige Wochen
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/ picture alliance / dpa
Trendsetter Transalp
Die großen Alpen-Querungen bleiben im Trend. Wer mit christlichen Pilgerpfaden wie den Jakobswegen nichts am Hut hat, kann auf wochenlangen Bergtouren über den Alpen-Hauptkamm zu sich selbst finden - oder Hannibals Spuren etappenweise folgen. Der Klassiker ist der Europäische Weitwanderweg E5, der mittlerweile aber recht überfüllt sein kann. Wie der Alpe-Adria-Trail ist der E5 auch für mittelstarke Wanderer machbar. Anspruchsvoller sind der eher unbekannte L1 und der Gelbe Weg der Via Alpina. Einen Überblick über die Nord-Süd-Querungen gibt diese Webseite .
Eine neuere Route führt in 28 Tagen 500 Kilometer weit von Salzburg nach Triest, erstellt hat sie der Wanderbuchautor Christof Herrmann. Auf seiner Webseite gibt er auch Tipps zur Vorbereitung. Wer von West nach Ost und damit längs durch alle acht Alpenländer laufen will (oder umgekehrt), kann den Roten Weg der Via Alpina nehmen - und hat 161 Etappen vor sich.

In der Brda in Slowenien: Schauplätze des Gebirgskriegs
Foto: SPIRIT Slovenia
Erinnern an den Ersten Weltkrieg
1916 tobten in ganz Europa die Schlachten des Ersten Weltkriegs. Die Gedenkveranstaltungen sind im Jahr zwei nach dem 100. Jahrestags des Kriegsbeginns weniger geworden. Doch die Geschichte und die Geschichten drumherum bleiben lehrreich - etwa jene, denen man auf dem Friedenspfad (Sentiero della Pace) in Südtirol begegnet. Der Weitwanderweg folgt über rund 520 Kilometer der Gebirgsfront vom Tonale-Pass bis zur Mamolata und ist in 28 bis 30 Tagen zu schaffen. Auch der Alpe-Adria-Trail streift Schauplätze des Gebirgskriegs, vor allem im Tal der Soča. In 43 Etappen verbindet der Weg Kärnten, Slowenien und Friaul-Julisch Venetien.

Bergwelt in Georgien: noch in Arbeit ist der Transcaucasian Trail
Foto: Corbis
Wilder Balkan, wilder Kaukasus
Herausfordernd und bestimmt nicht überlaufen ist der Weitwanderweg "Peaks of the Balkan", der 2013 eröffnet wurde. Die 192 Kilometer lange Route haben die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Deutsche Alpenverein (DAV) zusammen mit den regionalen Behörden von Albanien, Kosovo und Montenegro eingerichtet. Übernachtet wird in Schäferhütten und einfachen Gästehäusern, zehn Etappen sollte man einplanen. Eine fast exotische Tour, da sich in das vom Bürgerkrieg verwüstete Dreiländereck nur wenige Urlauber verirren. Hier leben Wölfe, Bären, Luchse und - der Legende nach - viele Naturgeister.
Noch längst nicht eröffnet, aber ähnlich spannend wird der Transcaucasian Trail vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meer. Bisher sind erst ein paar Hundert Kilometer des geplanten, 1580 Kilometer langen Weges durch Georgien, Armenien und Aserbaidschan ausgeschildert - Unterstützer und Helfer werden noch gesucht.

Ultramarathon im Death Valley: weit reisen, um weit zu laufen
Foto: © Lucy Nicholson / Reuters/ REUTERS
Mit Speed durch die Berge
20 Kilometer von Hütte zu Hütte sind Ihnen nicht genug? Wer es zurzeit unter den Bergfexen wirklich wissen will, verlegt sich auf Tourenskirennen, Trailrunning, 24-Stunden-Wanderungen und sonstige Gewaltmärsche. Zum Beispiel auf den Jurasteig Nonstop Ultratrail ab 8. April, bei dem innerhalb von höchstens 39 Stunden 239 Kilometer und insgesamt 7900 Höhenmeter zu schaffen sind - eine Herausforderung, bei der wohl auch so mancher Normalo-Marathonläufer blass um die Nase wird. Termine für die unzähligen Veranstaltungen für Bergläufer findet man im Internet - zum Beispiel unter Trailrunning.de .
Ein Klassiker vor der Haustür und machbar für den Jedermann-Sportler ist etwa der 52 Kilometer lange Karwendelmarsch von Scharnitz nach Pertisau am Achensee. Wer Extreme auch beim Reisen liebt, kann am ersten Marathon in Iran am 9. April teilnehmen (anmelden dürfen sich allerdings nur Männer). Oder - noch verrückter - für den Marathon des Sables in Marokko (ab 8. April) mit 250 Wüstenkilometern oder den Polarkreis-Marathon in Grönland (ab 29. Oktober) trainieren.

Caminito del Rey: wieder eröffnet für Schluchtenbummler
Foto: JON NAZCA/ REUTERS
Schlucht der Könige, König der Schluchtenwege
Seit knapp einem Jahr ist der Caminito del Rey in der Nähe von Málaga wieder begehbar - nach 15 Jahren Sperrung. Für den diesjährigen Andalusien-Frühlingsurlaub könnte er daher locker eingeplant werden. Seinem einstigen Ruf als "gefährlichster Weg der Welt" wird er aber nicht mehr gerecht: Schluchtenbummler können gemütlich über Hängebrücken und gut abgesicherte Felsenpfade die drei Kilometer durch die Klamm des Flusses Guadalhorce wandeln. Nur die Höhenangst sollte unter Kontrolle sein, und anmelden muss man sich schon einige Wochen vor der Wanderung.
Näher als Spaniens Süden, nämlich im Süden Deutschlands, liegen so beliebte Canyons wie Partnach-, Höllental- und Breitachklamm, und der 119 Kilometer lange Schluchtensteig im Südschwarzwald passiert gleich mehrere, darunter die Wutachschlucht.

Mountainbikerin in Wanaka: auf Offroad-Radwegen durch Neuseeland
Foto: Corbis
Neuseeland für Weitradwanderer
Nga Haerenga ("die Reisen" auf Maori) oder The New Zealand Cycle Trail heißt das Radwegenetz in Neuseeland, das im Sommer 2015/2016 fast ganz fertig wird. Seit 2009 haben Regierung und Kommunen 80 Millionen Neuseeland-Dollar investiert: in den Bau und Ausbau der 25 sogenannten Great Rides - insgesamt sind das rund 2500 Kilometer Offroad-Wege. Abseits der Straßen führen Schotter-Trails etwa in zwei Tagen rund um den Lake Taupo, folgen den Ufern des Queen Charlotte Sounds oder einer alten Bahnlinie in Central Otago.
Wer von Cape Reinga bis nach Bluff, also einmal von Nord nach Süd auf diesen Wegen durch Neuseeland radeln will, kann neun der Great Rides über kleine Straßen miteinander verbinden und hat am Ende rund 3000 Kilometer zurückgelegt. Guide-Books dazu gibt es hier .

Gebannt vor der Kinoleinwand: Beim EOFT werden neun Outdoor-Abenteuer gezeigt
Foto: sterlin
Adrenalinrausch im Kinosessel
Mit dem Snowboard in Alaska, auf Pferderücken 3000 Meilen durch den Westen der USA, zum Klettern ins isländische Eis - auf Outdoor-Film-Touren kann man bei Extremabenteuern mitfiebern, ohne sich aus dem (Kino-)Sessel erheben zu müssen. Noch bis Ende Februar ist die European Outdoor Film Tour (EOFT) in deutschen Großstädten unterwegs. Am 20. Februar schließt sich die Banff Mountain Film Festival World Tour an. Adrenalinrausch garantiert: Es gibt jeweils neun Kurzfilme über Slackliner, Paraglider, Kletterer, Freerider oder Rafter.

Outdoor-Ziele 2016: Hier finden Sie Wander-Inspirationen
Sie reisen gerne oder sind Entdecker in der eigenen Heimat und haben ein gutes Auge für spannende Fotomotive? Waren Sie auch mal unterwegs auf Sportreisen in fernen Ländern oder in der Heimat, zum Surfen oder Segeln, auf Yogaurlaub oder beim Klettern? Taggen Sie Ihre Fotos mit #SpOn_Reise_Sport . Die besten Aufnahmen stellen wir bald vor.

Wohin soll die Reise gehen? Hier finden Sie Inspiration und Tipps, um 2016 zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.