Zwangsstopp in Südkorea Kreuzfahrt-Anbieter fliegt gestrandete Reisende aus

Kreuzfahrer an Land: Hunderte Passagiere warten auf den Heimflug
Foto: Yao Qilin/ AP/dpaDie "Henna", Chinas derzeit größtes Kreuzfahrtschiff, fährt vorerst nicht mehr. Es liegt seit Freitag in einem Hafen der südkoreanischen Insel Jeju und darf ihn derzeit nicht verlassen. Grund dafür ist ein Gerichtsbeschluss.
Die chinesische Kreuzfahrtgesellschaft HNA rechnet offenbar nicht damit, dass ihr Schiff den Hafen bald verlassen wird. Am Sonntag schickte die Firma vier gecharterte Flugzeuge nach Südkorea, um die Passagiere zurück in die Heimat zu fliegen, schrieb HNA auf einer Firmenwebseite. 450 Passagieren waren bis Sonntagmittag bereits zum Flughafen gebracht worden und warteten auf den Transport nach Peking, berichtete der chinesische Fernsehsender CCTV.
Investor soll Schiff festgesetzt haben
Das Kreuzfahrtschiff war am Mittwoch mit 2300 Passagieren und Crew-Mitgliedern von Tianjin, einer Hafenstadt nahe Peking, gestartet. Am zweiten Tag der Kreuzfahrt um einige südkoreanische Inseln erging in der Hafenstadt Jeju der Gerichtsbeschluss, der das Schiff am Auslaufen hindert.
Warum genau die "Henna" gestrandet ist, ist noch unklar. Laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap habe ein chinesischer Geldgeber eine koreanische Firma beauftragt, den Gerichtsbeschluss zu erwirken. Der Kreuzfahrtanbieter HNA beschuldigt eine Tochterfirma des Eisen- und Stahlkonzerns Jiangsu Shagang Group, hinter der gerichtlichen Festsetzung zu stecken.
Die "Henna" fuhr im Januar zum ersten Mal für ihren chinesischen Betreiber. Fertiggestellt wurde das Schiff 1986 von einer Werft in Schweden. Es hat seitdem mehrere Male den Besitzer gewechselt.