

Berlin - Die Stationen in Dresden und im osthessischen Hünfeld sind zu den "Bahnhöfen des Jahres" 2014 gekürt worden. Sie seien aus Kundensicht die besten, teilte der Eisenbahn-Lobbyverein Allianz pro Schiene in Berlin mit. Eine Jury wählte den Dresdner Hauptbahnhof in der Kategorie Großstadtbahnhof aus und Hünfeld als attraktivsten Kleinstadtbahnhof. Die Allianz pro Schiene prämierte zum elften Mal die kundenfreundlichsten Bahnhöfe Deutschlands.
Den Dresdner Bahnhof nannten die Juroren ein "Schmuckstück", er sei ein "Denkmal der lichten, beschwingten Leichtigkeit". Ihm gelinge der Spagat zwischen dem Prunk vergangener Epochen und modernen Ansprüchen an Funktionalität. Der Dresdner Hauptbahnhof wurde 1898 vollendet und im Zweiten Weltkrieg zerstört.
1951 begann der Wiederaufbau. Nach der Wiedervereinigung bekam der britische Stararchitekt Norman Foster den Auftrag zur Neugestaltung - er hatte auch den Berliner Reichstag umgebaut. Der Bahnhof erhielt ein Membrandach, die Kuppel wurde verglast. Inzwischen hat er 43 Läden, Cafés und Restaurants.
Der Bahnhof Hünfeld überzeugte die Jury als "ein ländliches Idyll mit Gesamtkonzept". Hervorgehoben wurden das schöne klassizistische Empfangsgebäude, der gepflegte Vorplatz, die Sauberkeit und die Lage im Grünen. Gleich hinter den Gleisen beginnen Wiesen und Felder des Biosphärenreservats Rhön.
Mit der Checkliste vor Ort
Im Bündnis Allianz pro Schiene sind 20 Organisationen zusammengeschlossen, darunter Naturschutz-, Umwelt-, Verkehrs- und Verbraucherverbände. Die Auszeichnung "Bahnhof des Jahres" wird seit 2004 vergeben. Bahnfahrer können Vorschläge machen. Anhand einer Checkliste besichtigt die Jury einige Bahnhöfe und nimmt etwa das Ambiente, die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr sowie Serviceleistungen in Augenschein.
Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung nach Göttingen und Oberursel in Hessen. Den niedersächsischen Bahnhof erklärte die Jury zu "Deutschlands bestem Fahrradbahnhof". Der Bahnhof im hessischen Taunus war nach Ansicht der Tester ein "Paradies für Pendler". Den Bahnhof Murnau als Gewinner des Sonderpreises Tourismus lobten die Experten für die dort "wiederauferstandene Bahnhofskultur" und "eine konsequente Ausrichtung auf die Bedürfnisse von Touristen".
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Hauptbahnhof in Dresden: Die Tester der Allianz pro Schiene haben den Dresdener Hauptbahnhof in der Kategorie der Großstadtbahnhöfe ausgezeichnet und als "Schmuckstück" gepriesen.
Nach Aussage der Jury sei mit der Gestaltung des Bahnhofes ein Spagat zwischen dem Prunk vergangener Epochen und modernen Ansprüchen an Funktionalität gelungen.
Der Bahnhof wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und ab 1951 wiederaufgebaut. Nach der Wiedervereinigung gestaltete Norman Foster das Gebäude neu.
Bahnhofsgebäude in Hünfeld: Der osthessische Kleinstadtbahnhof ist ebenfalls ausgezeichnet worden.
Porträt des "Vater des Computers", Konrad Zuse, in Hünfeld: Zum elften Mal kürte das Bündnis bundesweit die kundenfreundlichsten Bahnhöfe.
Bahnhöfe des Jahres 2013: Im vergangenen Jahr wurde Göttingen ausgezeichnet, vor allem die Radfahrer-Freundlichkeit lobte die Jury.
Oberursel in Hessen sei ein Paradies für Pendler, urteilten die Juroren im vergangenen Jahr.
Gewinner im Gleisvergleich: Der Eisenbahnlobbyverein Allianz pro Schiene zeichnete den Bahnhof Göttingen für seine Fahrradfahrerfreundlichkeit aus.
Fahrradwaschanlage inklusive: Reisende, die nach der Zugfahrt noch schnell ihren Drahtesel putzen möchten, können das ganz unkompliziert am Bahnhof erledigen.
Bahnhof in Murnau: Die Experten lobten die dort "wiederauferstandene Bahnhofskultur" und die "konsequente Ausrichtung auf die Bedürfnisse von Touristen".
Mitbringsel aus Murnau gibt es auch am Kiosk zu kaufen: In den vergangenen zehn Jahren habe sich die Deutsche Bahn von Hunderten kleiner Bahnhöfe getrennt, sagt Allianz-pro-Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. Viele dieser Gebäude seien danach in den Besitz von Immobilienfonds geraten.
Murnau und Oberursel seien wahre "Bürgerbahnhöfe", wie Flege es nennt. Städte kauften sich ihre Bahnhöfe zurück und richteten sie unter Beteiligung der Bürger "liebevoll" wieder her.
Fachwerk und freundliches Personal: Der Bahnhof im hessischen Taunus-Städtchen Oberursel ist nach Ansicht der Tester ein "Paradies für Pendler".
Schick unterwegs in Oberursel: Dieser Vorstadtbahnhof sei "keiner von diesen lieblosen Umsteigebahnhöfen, die im städtischen Speckgürtel übermüdete S-Bahn-Pendler ausspucken", erklärte die Jury.
Strandstimmung neben den Schienen: Der Bahnhof in Oberursel überzeugte die Jury mit Atmosphäre, guter Beschilderung, Gastronomie und freundlichem Personal.
Göttinger Bahnhof: In der Jury saßen Experten vom Fahrgastverband Pro Bahn, dem Deutschen Bahnkunden-Verband (DBV), dem Verkehrsclub Deutschland (VCD), dem Autoclub Europa (ACE) und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club ADFC.
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