Bahnchef Rüdiger Grube "Schlimmstes Unwetter in der Geschichte der Deutschen Bahn"

Bahnchef Rüdiger Grube bittet Kunden um Geduld: Noch sind nicht alle Sturmschäden in Nordrhein-Westfalen behoben. Der Regionalbahnverkehr läuft weiterhin eingeschränkt. Die Hauptstrecke durch das Ruhrgebiet ist wieder frei.
Bahnchef Rüdiger Grube: Besuch der S-Bahn-Strecke in Ratingen

Bahnchef Rüdiger Grube: Besuch der S-Bahn-Strecke in Ratingen

Foto: Rolf Vennenbernd/ dpa

Ratingen - Eine Woche nach dem schweren Unwetter in Nordrhein-Westfalen sind der Deutschen Bahn zufolge 70 Prozent der zerstörten Strecken wieder in Betrieb. "Es war das schlimmste Unwetter, was wir jemals in der Geschichte der Deutschen Bahn erlebt haben", sagte Bahnchef Rüdiger Grube bei einem Besuch eines besonders stark betroffenen Bahnabschnitts in Ratingen bei Düsseldorf. Er bat alle Kunden um etwas Geduld, bis der gesamte Verkehr wieder störungsfrei laufe. Noch sind nicht alle verheerenden Sturmschäden beseitigt.

Nach tagelangen Aufräum- und Reparaturarbeiten hat die Bahn zwar die wichtige Ost-West-Hauptstrecke zwischen Dortmund und Duisburg durch das Ruhrgebiet wieder freigegeben. Bis auf den IC 35, der die Halte Recklinghausen und Oberhausen nicht bedienen kann, läuft der Fernverkehr wieder regulär. Der für Pendler wichtige NRW-Express RE 1 verkehrt wieder durchgängig zwischen Aachen und Hamm. Auch die seit vergangenem Montag vom Zugverkehr abgeschnittenen Hauptbahnhöfe von Essen und Bochum werden wieder angesteuert.

Der Regionalbahnverkehr in NRW ist allerdings weiterhin eingeschränkt: Die Regionalbahn 38 zwischen Düsseldorf und Köln verkehrt derzeit ausschließlich und nur stündlich zwischen Grevenbroich und Köln, Fahrgäste der RB 33, die nach Heinsberg möchten, müssen in Lindern in den Pendelverkehr umsteigen.

Auch der S-Bahn-Verkehr rollt auf vielen Strecken noch nicht wieder nach Fahrplan. Reisende werden gebeten, sich vor Fahrtantritt zu informieren . Zudem gibt es die kostenlose Servicenummer 08000 99 66 33.

Insgesamt waren in der Rhein-Ruhr-Region nach dem Pfingstunwetter wegen umgestürzter Bäume und beschädigter oder zerstörter Oberleitungen rund 1500 Kilometer des Streckennetzes gesperrt worden. Teilweise mussten die Schienentrassen per Hubschrauber aus der Luft begutachtet werden, da die Räumtrupps zunächst wegen der ebenfalls unpassierbaren Straßen nicht an die Gleise gelangen konnten. Die Bundeswehr verlängert ihren Einsatz bei der Beseitigung von Sturmschäden in Düsseldorf bis Dienstagabend.

ele/dpa/AFP
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