
Unesco: Hamburgisches Wattenmeer ist Welterbe
Unesco-Ehrung für Hamburg Watt wird Welterbe
Hamburg - Der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer gehört künftig auch zum Unesco-Weltnaturerbe. Das zuständige Komitee der Uno-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur stimmte am Montag in Paris einem entsprechenden Antrag der Hansestadt zu. Das bestätigten Diplomaten in Paris. Das 137 Quadratkilometer große Areal an der Elbmündung ergänzt das bereits bestehende Welterbe mit den Watt-Regionen vor Schleswig-Holstein, Niedersachsen und den Niederlanden.
Diese stehen bereits seit 2009 unter besonderem Schutz. Die Hansestadt war 2008 zunächst aus den gemeinsamen Welterbe-Planungen mit den anderen Anrainern ausgestiegen, weil sie Nachteile bei der geplanten Elbvertiefung befürchtet hatte.
Der nun geehrte Wattenmeer-Nationalpark ist eine Hamburger Exklave und liegt weit außerhalb des Stadtgebietes in der Nähe von Cuxhaven. Rund 2000 Tierarten leben am Watt, unter anderem Seehunde, Kegelrobben und Brandgänse.
Im Hamburgischen Wattenmeer liegt die kleine und autofreie Insel Neuwerk, die man bei Ebbe mit einer Kutsche von Cuxhaven in nur einer Stunde erreichen kann. Die Überfahrt mit einem Schiff dauert schon eineinhalb Stunden, ist aber nicht weniger reizvoll.
Am Montag dürfen sich noch weitere deutsche Attraktionen Hoffnungen auf die begehrte Auszeichnung machen: Als Teil grenzüberschreitenden Weltkulturerbes stehen zwei Häuser in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung auf der Kandidatenliste - sie wurden von dem Architekten und Stadtplaner Le Corbusier entworfen. Die Bundesrepublik ist außerdem an der Nominierung prähistorischer Pfahlbauten rund um die Alpen beteiligt. In Baden-Württemberg und Bayern gibt es zahlreiche Relikte dieses Siedlungswesens.
Am Samstag hatte die Unesco bereits fünf deutsche Buchenwälder-Gebiete sowie eine von Walter Gropius entworfene Schuhleistenfabrik in Niedersachsen unter den Schutz der Weltgemeinschaft gestellt. Ein Komitee aus 21 Experten entscheidet bei der Unesco über die Anträge.