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Baumwipfelpfade: Mehr als aussichtsreich

Foto: Tariq Mikkel Khan/ Ritzau Scanpix/ AFP

Baumwipfelpfade mit Aussichtsturm In Spiralen himmelwärts

Schritt für Schritt, in Kreisen hinauf - und dann gleitet der Blick über Baumkronen: In Dänemark hat ein Spiralturm mit einem Baumwipfelpfad eröffnet. Auch in Deutschland lässt sich auf solchen Türmen der Wald erleben.

In großen Kreisen laufen die Besucher in einer Spirale aufwärts - wie in der Berliner Reichstagskuppel. Doch von oben blicken sie nicht zum Brandenburger Tor, über den Tiergarten und auf die Spree, sondern auf das Grün der dänischen Insel Seeland. Dort in Haslev, beim Wasserschloss Gisselfeld Kloster, ist gerade ein Baumwipfelpfad mit einem 45 Meter hohen Aussichtsturm eröffnet worden.

Der 900 Meter lange Holzweg, der einem Bachlauf folgt und Seen und Feuchtgebiete durchquert, hat tiefere und höhere Abschnitte und führt durch verschiedene Altersstufen des Ökosystems Wald. Der ungewöhnliche Spiralturm passt sich mit einem schmaleren Mittelteil der Form von Baumkronen an - erbaut wurde er aus Eichenholz und Stahl. Die nach oben führende Rampe soll "den Wald zugänglich für alle machen - ungeachtet der physischen Kondition", schreibt das Architektenbüro Effekt  in Kopenhagen.

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Baumwipfelpfade: Mehr als aussichtsreich

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Zwei Jahre lang haben Planung und Bau benötigt. Eröffnet hat der Auftraggeber Camp Adventures  den "Treetop Tower" später als geplant am 31. März (Onlineticket: 125 Kronen, umgerechnet 16,75 Euro). Von der obersten Etage aus, immerhin 140 Meter über der Meereshöhe, sollen Besucher bei gutem Wetter sogar das etwa 65 Kilometer entfernt liegende Kopenhagen sowie Malmö in Schweden erspähen können.

Spiraltürme in Deutschland: Von Rügen bis Bayerischer Wald

Spazieren zwischen Baumwipfeln, weit in die Umgebung blicken und dazu Einblicke in das Waldleben gewinnen - das ist auf immer mehr Baumwipfelpfaden auch in Deutschland möglich. Immer im Kreis in die Höhe geht es auch in Bad Harzburg  oder im Steigerwald . Auf Spiraltürme spezialisiert hat sich das Unternehmen Erlebnis Akademie  im ostbayerischen Bad Kötzting. An vier Orten in Deutschland haben sie seit 2009 die bis zu 44 Meter hohen Bauten errichtet: im Bayerischen Wald, auf Rügen, im Schwarzwald und an der Saarschleife.

An den eigentlich barrierefrei angelegten Holzpfaden in der Höhe kann auch balanciert und geklettert werden, Lerneinheiten vermitteln Wissen über die entsprechenden Wälder. In Bad Wildbad im Schwarzwald führt eine 55 Meter lange Rutsche von der Turmspitze wieder hinunter auf den Erdboden, an der Saarschleife erzählen Naturführer viel Interessantes "Von den Wurzeln zu den Wipfeln", und im Nationalparkzentrum Lusen im Bayerischen Wald liegt gleich nebenan ein Tierfreigelände mit Braunbär, Elch und Wolf.

Wer auf den Spiralpfad in den Himmel verzichten kann und das Erlebnis zwischen Laub und Borke sucht, findet in Deutschland vielerorts Baumwipfelpfade: Einer der längsten Europas liegt im Naturerlebnispark Panarbora  bei Waldbröl, ist 1635 Meter lang und wurde 2015 eröffnet. Einer der ersten im Land liegt bei Bad Langensalza im Nationalpark Hainich  in Thüringen (2005 eröffnet), "schwebend" ist der Baumkronenpfad Hoherodskopf  im hessischen Vogelsberg konzipiert.

Mehr zu Baumwipfelpfaden in Deutschland lesen Sie hier:

Im Norden Deutschlands war das Angebot bisher eher spärlich: Doch nun soll auch in der Lüneburger Heide ein Baumwipfelpfad entstehen: 700 Meter lang, mit einem 39 Meter hohen Aussichtsturm und 20 umweltpädagogischen Stationen. Spätestens September soll die Anlage rund um den Drei-Ahnen-Berg beim Wildpark in Nindorf eröffnen.

Information: Die Eintrittspreise für Baumwipfelpfade in Deutschland liegen meist um die 10 Euro für Erwachsene und 8 Euro für Kinder.

abl
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