

Ja, es gibt einen warmen Daunenschlafsack für die Mutigen. Dennoch dürfte es nicht jedermanns Sache sein, in einem Hotel aus Eis zu schlafen, das seine Zimmer auf Minus fünf Grad temperiert.
Weil es aber genügend Leute gibt, die ein solches Erlebnis aufregend finden, macht man sich im schwedischen Jukkasjärvi, 200 Kilometer nördlich des Polarkreises, Jahr für Jahr daran, das sogenannte Icehotel aus dem Boden zu stampfen. Beziehungsweise das Material dafür aus dem Fluss zu schneiden.
Die durch Lappland fließende Torne hält während der 100-tägigen Polarnacht genügend Eis bereit, um die Wände und die Innenausstattung des Bibber-Etablissements zu bauen. Künstler schnitzen Skulpturen aus dem Inhalt des gefrorenen Flusses, die schließlich unter flackernden Nordlichtern zu bestaunen sind.
Normalerweise ist das Eishotel in Schwedens hohem Norden nur im Winter geöffnet, während der Monate, in denen es die Sonne nicht über den Horizont schafft. Doch diese Saison soll nicht so schnell vorbei sein. Nebenan hat nun eine Unterkunft aus Eis eröffnet, die das ganze Jahr über ein kaltes Zimmer für Gäste bereithält - auch im Sommer.
Kühlung per Solarenergie
Für den Betrieb ist ein nachhaltiges Konzept vorgesehen. Man will das Gebäude aus Eisblöcken in Jukkasjärvi mit Hilfe von Solarenergie kühlen und es so schmelzsicher machen - und den Vorteil der Monate Juni und Juli nutzen: die nicht untergehende Sonne.
"Die Mitternachtssonne gibt uns die Möglichkeit, auch nachts Strom zu produzieren", sagt Jon Malmsten von dem Energieunternehmen Solkompaniet. "Es könnte nicht einfacher sein", sagt Architekt Hans Eek, "wir machen nichts anderes als beim energieeffizienten Bauen, wenn wir versuchen, die Kälte aus den Häusern herauszuhalten - nur diesmal umgekehrt."
Die Macher vom Eishotel hoffen darauf, dass ihre Gäste nicht mehr nur im Winter kommen. "Nun können unsere Gäste entscheiden, ob sie Nordlichter bewundern und Hundeschlittenfahrten unternehmen wollen - oder ob sie unter der Mitternachtssonne wandern wollen."
Gute 700 Euro kostet die Nacht pro Zimmer, die Suite schlägt mit rund 1000 Euro zu Buche. Laut dem Veranstalter bekommt man dafür ein "das Leben bereicherndes Erlebnis". Ob es eins ist, an das man sich potenziell gerne erinnert, muss schon jeder selbst entscheiden.
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In Schweden hat ein Eishotel eröffnet, das nicht nur im Winter Gäste willkommen heißt. Es soll an 365 Tagen im Jahr geöffnet sein.
Alles auf Eis: Nicht nur die Betten, sondern auch Tische, Stühle und Gläser sind aus gefrorenem Wasser.
Rentierfelle sorgen dafür, dass es unterm Gesäß nicht ganz so kalt wird, wenn man auf diesen Eisblockbänken sitzt.
1000 Tonnen Eis benötigen die Macher des Eishotels, um die Touristenattraktion zu bauen.
Das Eis kommt aus dem Fluss Torne, der im Winter an den Rändern ordentlich friert.
Ein schickes Design drinnen - und die raue Natur draußen: Touristen kommen im Winter nach Lappland, um sich die Polarlichter anzusehen. Im Sommer gibt's dafür eine Sonne, die nicht untergeht.
Gute 700 Euro kostet die Nacht pro Zimmer, die Suite schlägt mit rund 1000 Euro zu Buche.
Ganz schön rutschig ist es an einigen Stellen im Eishotel.
Selbst die Deckenbeleuchtung ist aus Eis.
Ein neuer Flügel des Eishotels soll das ganze Jahr über geöffnet sein. Für den Betrieb ist ein nachhaltiges Konzept vorgesehen. Man will das Gebäude mithilfe von Solarenergie kühlen und es so schmelzsicher machen.
Der Vorteil der Monate Juni und Juli liegt in der nicht untergehenden Sonne. "Die Mitternachtssonne gibt uns die Möglichkeit, auch nachts Strom zu produzieren", sagt Jon Malmsten von dem Energieunternehmen Solkompaniet.
Seit 1989 existiert in der Nähe von Kiruna das Eishotel, das jedes Jahr einen anderen Design-Schwerpunkt hat. Die eisige Unterkunft in Schweden ist nicht die einzige ihrer Art. Auch im kanadischen Québec und in der Nähe von Lillehammer, Norwegen, gab es schon Eishotels.
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