
Von Spiekeroog bis Kreta Sieben Strandspaziergänge für den Herbst


Zlatni Rat auf Brac: Wandernde Strandspitze
Foto: Fabian v. Poser/ SRTSpiekeroog, Deutschland: Sandkiste an der Nordsee
Lärmender Verkehr ist auf der autofreien ostfriesischen Insel Spiekeroog kein Thema. Stattdessen bilden das Rauschen der Wellen, das Kreischen der Möwen und der frische Nordseewind die Geräuschkulisse.
Und weil man auf einer Insel ist, landet jeder Ausflug irgendwann am Meer: an einem 15 Kilometer langen Strand aus feinstem weißen Sand, wie die Nordseeinsel wirbt - und so breit, dass man selbst im Sommer für sich sein kann. Als Umkleidekabinen dienen dann historische Badekarren, die auf die Zwanzigerjahre zurückgehen und das ganz besondere Flair der Zeit verbreiten.
Zum Vogelbeobachten steuern Inselurlauber die Ostplate an. Besonders schön sind die Strandwanderungen, wenn die Sonne direkt im Meer versinkt - und der Herbst bietet da direkt einen Vorteil: Man muss nicht so lange darauf warten.
Leba, Polen: Sahara an der Ostsee
An Polens Ostseeküste fühlt man sich beim Strandwandern angesichts der Wanderdünen in die Sahara versetzt. Von der Sonne gebleicht und vom Wind getrieben, wandern die manchmal 50 Meter hohen Dünen bis zu zehn Meter pro Jahr und "verschlucken" nach und nach Wald und Moor. Nach Jahren geben sie die Bäume wieder frei - als kahle, bizarr geformte Baumstümpfe.
Die Dünen sind Teil des Slowinzischen Nationalparks, der als Welt-Biosphärenreservat unter dem Schutz der Unesco steht. Vom höchsten Sandgipfel aus blickt man auf die Wellen der Ostsee, etwa fünf Kilometer östlich schimmert die Silhouette des Fischerdörfchens Leba im Dunst, ein hübsches Ostseedörfchen und idealer Standort für Strandläufer.
Caorle, Italien: Sandstrand-Duo an der Adria
Zweifellos, an die italienische Adria grenzt eine der schönsten Küsten für alle Strandwanderer. So liegt beispielsweise vor dem Fischerörtchen Caorle, wegen seiner bunten Häuschen und kleinen Gassen auch "Klein-Venedig" genannt, ein 18 Kilometer langes Strand-Duo und endlos viel Sand zum Joggen oder Schlendern: die etwas schmalere Spiaggia di Ponente und die bis zu 300 Meter breite Spiaggia di Levante.
Dort, wo Familien mit Kindern in der Hochsaison genügend Baumaterial für rekordverdächtige Sandburgen finden oder sich auf den künstlichen schwimmenden Meeresinseln austoben, ist im Spätsommer viel Platz für ruhiges Wandern entlang des Wassers.
Zlatni Rat, Kroatien: Das Goldene Horn
Zlatni Rat auf Brac: Wandernde Strandspitze
Foto: Fabian v. Poser/ SRTDie drittgrößte kroatische Insel Brac hat mit Zlatni Rat einen der bekanntesten Strände Europas. Wie ein Speer ragt die Landmarke rund 500 Meter ins Meer. In ihrer Mitte befindet sich ein schattiger Pinienwald. Die Spitze des Kieselstrandes zeigt mal nach Westen, mal nach Osten, je nachdem, wie die Meeresströmungen und Winde diese verändern.
Im Hochsommer ist er bei Familien und Sonnenanbetern sehr beliebt. Strandläufer überzeugen sich am besten in der Nachsaison davon, warum der Strand auf Deutsch "Goldenes Horn" heißt.
Elafonisi, Kreta: Inselwandern mit Karibikflair
Der Strand von Elafonisi - eigentlich ist das der Name der vorgelagerten Insel - an der Südwestspitze Kretas ist ein Dünentraum aus weißem und rosa Sand. Man kann Hunderte Meter weit in das blaue Wasser der Lagune laufen und an windstillen Tagen sogar bis zur Insel Elafonisi.
Der von winzigen Muschelbruchstücken rosa gefärbte Sand ist puderzuckerweich. Im Hochsommer ist die Küste sehr belebt, in der Nachsaison entspanntes Chillen angesagt. Und dank immer noch angenehmer Temperaturen macht das Strandwandern zum Leuchtturm und zur Kapelle Agia Irini am westlichen Ende noch mehr Spaß.
Patara, Türkei: Strandvergnügen beim Nikolaus
Patara an der türkischen Südwestküste ist nicht nur einer der schönsten und längsten Strände der Türkei, sondern auch einer der wenigen Küstenabschnitte, die unverbaut und naturbelassen sind. Immerhin acht Kilometer ist er lang und bis zu einem halben Kilometer breit. Hinter der lykischen Küste ragen die Ausläufer des Taurusgebirges auf.
Das weitläufige Dünengelände ist Naturschutzgebiet. Nach Einbruch der Dunkelheit gehört der Strand den großen Meeresschildkröten, die ihre Eier seit ewigen Zeiten im Sand der Dünen ablegen. In der Nähe liegt das antike Patara - um 280 nach Christi wurde dort der heilige Nikolaus geboren.
Playa de la Concha, Spanien: Strandlauf mit Stadtanschluss
Kann ein Strand, der an eine 180.000-Einwohner-Stadt grenzt, tatsächlich schön sein? Die Playa de la Concha in der spanischen Stadt San Sebastián, im Baskenland, kann es. Dazu tragen auch die vorgelagerte Insel Santa Clara und den beiden Hausbergen links und rechts bei. Die Halbkreisform sorgt für sanfte Wellen.
Auch die Maße von 1,35 Kilometer Länge und 40 Meter Breite sind für einen Stadtstrand ziemlich beachtlich und ideal für den Spaziergang am Strand oder entlang des angrenzenden Paseo de Concha, der Flanier- und Joggingmeile. Wer jedoch Einsamkeit sucht, ist hier definitiv fehl am Platz.
Wer in Meeresnähe weiter wandern will, findet hier Tipps für Touren auf Deutschlands Inseln:
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Spiekeroog: Sanftes Licht, leerer Strand - in der Nebensaison ist der Inselurlaub noch entspannter.
Auf Spiekeroog erstreckt sich der Strand 15 Kilometer weit - genug für einen ausgiebigen Spaziergang. Und wenn die Strandkörbe noch stehen, sind sie gerade richtig für eine Pause.
Leba im Slowinski-Nationalpark: Die Wanderdünen sind zum Teil bis zu 50 Meter hoch und bewegen sich bis zu zehn Meter pro Jahr.
Der Strand von Leba wirkt wie eine afrikanische Wüste, liegt aber an Polens Ostseeküste.
Caorle an der Adria: Das italienische Fischerörtchen wird auch "Klein-Venedig" genannt.
Zwei Strände machen den Reiz von Caorle aus - Spiaggia di Ponente (Foto) und Spiaggia di Levante.
Zlatni Rat auf Brac: Der kroatische Kieselstrand ragt wie ein Speer rund 500 Meter ins Meer und wird auch "Goldenes Horn" genannt.
Elafonisi auf Kreta: Weißer und rosa Sand, glasklares Wasser und eine ursprüngliche Dünenlandschaft
Playa de la Concha bei San Sebastián: Schön ist der Strand in der Nähe der baskischen Stadt allemal - leer auch in der Nebensaison nicht unbedingt.
Der Concha-Strand hat mit 1,35 Kilometern eine für einen Stadtstrand beachtliche Länge.
Patara an der Lykischen Küste: Noch eher unverbaut und naturbelassen
In der Nähe des Strandes liegt das antike Patara. Um 280 nach Christi wurde dort der heilige Nikolaus geboren.
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