Madrid - Ein Drittel der Luxushotels auf der spanischen Ferieninsel Lanzarote sind "El País" zufolge illegal. Das oberste Gericht der Kanarischen Inseln habe seit dem vorigen Sommer insgesamt 22 Baugenehmigungen für Hotelanlagen kassiert, berichtete die Madrider Tageszeitung heute. Dazu gehörten die Genehmigungen für acht der insgesamt 25 Vier-Sterne-Hotels auf der Kanaren-Insel.
Beim Bau der Anlagen sei gegen einen auf Lanzarote geltenden Baustopp verstoßen worden. Die Verwaltungsbehörden hatten im Jahr 2000 entschieden, zum Schutz der Umwelt die touristische Entwicklung auf Lanzarote einzuschränken und Qualitätstourismus zu fördern. Die Genehmigungen wurden laut "El Pais" vor allem von den zwei Kommunen Yaiza und Teguise auf der Vulkaninsel erteilt, die damit gegen das Moratorium verstießen. Die Justiz ermittele, ob sich Verantwortliche der Gemeinden bei der Vergabe von Baugenehmigungen hätten bestechen lassen.
Das Investitionsvolumen der 22 illegal genehmigten Gebäude beläuft sich dem Bericht zufolge auf 270 Millionen Euro, insgesamt handelte es sich um mehrere tausend Betten. Sollte die Inselverwaltung die Vollstreckung des Gerichtsurteils fordern, müssten die Anlagen zerstört werden. Gegen zahlreiche weitere Hotels seien Gerichtsverfahren anhängig, schrieb die Zeitung. Davon seien insgesamt 23 Prozent der Unterkünfte auf Lanzarote betroffen.