
Skipass-Preise 2015: Auf Gipfelniveau
Skipass-Preise So teuer wird der Spaß auf dem Berg
Den ersten Schnee gab es in Deutschland schon vor einigen Tagen. Ob das ein gutes Omen ist für die bevorstehende Wintersportsaison? Sicher ist: Ganz billig wird sie zumindest für Skifahrer nicht.
Zur neuen Saison haben die Bergbahnen teils ordentlich die Preise erhöht - um durchschnittlich vier Prozent. Einzelne Liftgesellschaften leisteten sich sogar Aufschläge bis über zehn Prozent. Doch wo kostet das Skifahren was?
Die Preise für die gängigen Sechstagepässe in der Hochsaison in den großen Skirevieren der Alpen im Überblick - vom kostspieligsten Angebot (Zermatt) bis zum günstigsten (Oberbayern).

Matterhorn im Skigebiet Zermatt: Schön - aber auch schön teuer
Foto: © Denis Balibouse / Reuters/ REUTERSZermatt-Cervinia-Aostatal: Kostspieligstes Skigebiet der Saison
Für 385 Euro kann man in kleineren Skigebieten eine ganze Woche Skiurlaub mit allem Drum und Dran machen. In Zermatt-Cervinia-Aostatal, dem teuersten Skigebiet der Alpen, kostet allein der Sechstageskipass so viel.
Damit behaupten die Bergbahnen rund ums Matterhorn weiter ihren Spitzenplatz in der Hitliste der teuersten Pistenreviere in diesem Raum. Selbst der Skipass für Zermatt allein, der 317 Euro für sechs Tage kostet, ist noch teurer als jeder andere in Europa.
Dabei haben die Bergbahnen in Zermatt ihre Preise nur um 3,6 Prozent, im Vergleich also relativ wenig, erhöht. Damit liegen sie wie die meisten Schweizer Gebiete sogar unter dem alpenweiten Durchschnitt. Doch weil das Skifahren dort schon vorher sehr teuer war, bleibt das auch so.
St. Moritz und die Quatre Vallées: Hohes Preisniveau
Auch die nächstteuren drei Skipässe der neuen Saison sind Schweizer: St. Moritz verlangt für seinen Engadin-Pass an sechs Tagen wie seit zwei Wintern weiter 304 Euro. In vielen Hotels am Ort ist er allerdings im Übernachtungspreis enthalten.
Es folgen die Quatre Vallées um Verbier (wie im Vorjahr 296 Euro) und Flims/Laax (Erhöhung um vier Euro auf 297 Euro).

Chamonix: Auch in Frankreich kosten die Skipässe in dieser Saison etwas mehr
Foto: ROBERT PRATTA/ REUTERSChamonix, Trois Vallées, Les Arcs/La Plagne: Teure Franzosen
Relativ zurückhaltend zeigen sich in diesem Jahr auch die wichtigsten französischen Bergbahnen mit gerade mal ein bis zwei Prozent Aufschlag auf die Preise der Vorsaison. Doch auch hier war das Niveau vorher schon sehr hoch.
Chamonix verlangt für seinen Gebietsskipass Mont-Blanc Unlimited jetzt 285 Euro und verteidigt so Platz 5 der teuersten Skiziele der Alpen - knapp vor den innerfranzösischen Konkurrenten Trois Vallées und Les Arcs/La Plagne, wo in diesem Winter 283 beziehungsweise 277 Euro auf dem Tarifblatt stehen.

Gstaad: Der Superpass im Saanenland wird teurer, umfasst aber auch mehr
Foto: SRTDavos/Klosters, Jungfrau Ski Region und Gstaad: Ein Level
Im Schweizer Traditionspistenrevier Davos/Klosters ist das Preisniveau stabil geblieben. Der Sechstagespass kostet dort in diesem Winter 277 Euro - ebenso viel wie in der preislich um 13 Euro aufstrebenden Jungfrau-Skiregion und dem Gstaad Superpass. Das Liftticket aus Gstaad machte mit 31 Euro Aufschlag den größten Preissprung, hat gleichzeitig allerdings auch seinen Geltungsbereich um das Gebiet Adelboden erweitert.

Skifahrer in Ischgl: Preisaufschlag von acht Euro auf 265 Euro für sechs Tage
Foto: SRTIschgl/Samanun, Oberinntal und Co.: Deutliche Teuerungen
Der Spitzengruppe dicht auf den Fersen ist die österreichisch-schweizerische Skischaukel Ischgl/Samanun, wo 265 Euro (also plus acht) für den Sechstagepass berechnet werden. Verlässlich wie ein Uhrwerk schlagen auch die anderen österreichischen Großskiregionen zu: Jahr für Jahr packen sie drei bis fünf Prozent auf den Vorjahrespreis drauf. Das macht aktuell zwischen sechs und zehn Euro Teuerung.
So kostet der Oberinntaler Sechstagepass Ski6, mit dem man in Serfaus, Nauders und dem Kaunertal fahren kann, nun 259 Euro. Das sind ebenfalls acht Euro mehr als im Vorjahr. Obergurgl und Sölden berechnen jeweils 253 Euro (plus sieben). Im Stubaital stehen 251, in den Kitzbüheler Alpen und im Salzburger Land 249 Euro auf dem Tarifblatt. Das sind jeweils acht Euro mehr als in der Vorsaison.
Der Arlbergskipass ist diesen Winter 245 Euro teuer, das sind beherzte zehn mehr als im Vorwinter. Saalbach-Hinterglemm und die Salzburger Sportwelt berechnen im kommenden Winter 233 beziehungsweise 234 Euro für sechs Tage Skiurlaub. Im Zillertal werden 230 Euro abgebucht und für den ganz Kärnten umfassenden Top-Skipass 222 Euro (alle: plus sechs bis neun Euro).

St. Gallenkirch in Montafon: Skigebiet mit Preisvorteil
Foto: imagoPortes du Soleil, Montafon, Obertauern: Vergleichsweise günstig
Vergleichsweise günstig bleibt Portes du Soleil. 242 Euro, vier Euro mehr als im Vorwinter, zahlen Skifahrer in dem Gebiet mit den meisten zusammenhängenden Pistenkilometern der Welt. In gleichmäßigen Schritten holt das Montafon preislich auf, wo ein Sechstagepass jetzt zehn Euro mehr kostet, nämlich 223 Euro.
Währenddessen bleibt Obertauern ein Preistipp: Sechs Tage Skifahren kosten diesen Winter 211 Euro (plus fünf Euro). Und wer vor der langen Anreise nicht zurückschreckt, bekommt in Sestriere, dem Olympiaskiort von 2006, noch einen Skipass für mehr als 200 Pistenkilometer zum Preis von 190 Euro.

Schnee in Garmisch-Partenkirchen: Skipass für Großraum - mit Großpreis
Foto: CHRISTOF STACHE/ AFPGarmisch, Reit im Winkl, Oberstorf: Teurer, aber okay
Auch Deutschlands Skipässe sind mittlerweile preislich weiter auf Gipfelkurs. Sie haben sich nämlich clever zu Großräumen zusammengetan. Garmisch-Partenkirchens "Top Snow Card " erlaubt auch das Skifahren in Mittenwald sowie den Tiroler Zugspitzorten. Für die zusammen 216 Pistenkilometer kostet der Sechstagepass 221 Euro - neun Euro mehr als im Vorjahr.
215 Euro (neun Euro mehr als im Vorjahr) verlangt Reit im Winkl im Verbund mit der österreichischen Steinplatte und diversen Nachbarrevieren für die 170 Kilometer des "Schneewinkel"-Skipasses.
Nur fünf Euro schlagen Oberstdorf und das benachbarte Kleinwalsertal für die gemeinsamen 128 Kilometer Abfahrten auf. Der Sechstagepass kostet dort jetzt 210 Euro. Wer auch in den anderen Allgäuer Pistenrevieren oder im Tannheimer Tal fahren will, braucht den Allgäu-Tirol-Superschneepass und zahlt für sechs Tage jetzt 217 Euro, also vier Euro mehr als im Vorjahr.

Himmlisch günstig: Lenggries gehört zum Verbund "Alpen Plus" in Oberbayern
Foto: CHRISTOF STACHE/ AFPLenggries, Wendelstein, Spitzingsee: Schnäppchen für Skifahrer
Deutlich günstiger sind die kleineren Skigebiete in Oberbayern, obwohl auch sie kräftig in Schneesicherheit investiert haben. Der Verbund "Alpen plus" mit Gebieten wie Lenggries, Wendelstein und Spitzingsee berechnet für sechs Tage Skifahren auf zusammen 160 Pistenkilometern in diesem Winter 162 Euro. Das sind sechs mehr als im Vorwinter.
In Mini-Revieren wie dem Allgäuer Schneeloch Grasgehren oder dem oberbayerischen Holzschnitzerdorf Oberammergau bekommt man den Sechstageskipass sogar noch für knapp über 100 Euro. Wer eher Genuss-Schwünge in den Schnee legen will als Kilometerfresser zu spielen, ist damit bestimmt auch gut bedient.
Anmerkung: Alle genannten Preise beziehen sich auf die Hauptsaison und sind auf ganze Euro aufgerundet. Skiurlauber mit Gästekarte erhalten in einigen Orten Rabatt.
Skipässe in den Alpen
Land | Skipass | Preis (Euro) 2015 | Preis (Euro) 2014 | Preis (Euro) 2013 |
---|---|---|---|---|
CH | Zermatt-Val d'Aosta | 385 | 367 | 367 |
CH | Zermatt-Cervinia | 362 | 353 | 352 |
CH | Zermatt | 317 | 309 | 309 |
CH | Engadin St. Moritz | 304 | 304 | 304 |
CH | Qatre Vallées-Verbier | 296 | 296 | 296 |
CH | Flims/Laax | 297 | 293 | 283 |
F | Chamonix | 285 | 282 | 266 |
F | Trois Vallées | 283 | 277 | 260 |
CH | Jungfrau-Region | 282 | 269 | 262 |
F | Les Arcs/La Plagne | 277 | 277 | 262 |
CH | Davos/Klosters | 277 | 276 | 270 |
CH | Gstaad Superpass | 277 | 246 | 246 |
I | Dolomiti Superski | 270 | 262 | 254 |
A | Ischgl Silvretta | 265* | 257 | 249 |
I | Superskirama | 263 | 257 | 253 |
F | Val d'Isère/Tignes | 260 | 253 | 235 |
A | Ski 6 | 259 | 247 | 236 |
I | Aostatal | 257 | 255 | 240 |
A | Obergurgl | 253 | 246 | 239 |
A | Sölden | 253 | 246 | 238 |
A | Stubaital | 251* | 244 | 238 |
A | Kitzbüheler Alpen | 249 | 241 | 232 |
A | Salzburg Superski | 249 | 241 | 232 |
A | Arlberg | 245 | 235 | 228 |
F/CH | Portes du Soleil | 242 | 238 | 225 |
A | Kitzbühel | 241 | 233 | 225 |
I | Ortler-Skiarena | 237 | 232 | 221 |
A | Ski Amadé | 234 | 227 | 218 |
A | Saalbach-Hinterglemm | 233 | 227 | 220 |
A | Zell am See-Kaprun | 232 | 225 | 216 |
A | Zillertal | 230 | 224 | 215 |
A | Wilder Kaiser | 225 | 219 | 209 |
A | Montafon | 223 | 213 | 203 |
A | Top Ski Kärnten | 222 | 216 | 209 |
D | Garmisch-Partenkirchen | 221 | 212 | 203 |
D | Allgäu-T. Superschnee | 217 | 213 | 208 |
D/A | Reit/Schneewinkel | 215 | 206 | 198 |
A | Obertauern | 211 | 206 | 199 |
D/A | Oberstdorf-Kleinwals. | 210 | 205 | 199 |
A | 3 Täler Vorarlberg | 210 | 201 | 192 |
I | Sestriere/Via Lattea | 190 | 188 | 180 |
D | Vitales Land | 172 | 166 | 157 |
D | Alpen plus | 162 | 156 | 150 |
D | Grasgehren | 104 | 99 | 95 |
D | Oberammergau (5 Tage) | 96 | 96 | 83 |
* Preis mit Gästekarte um ca. 10 Prozent günstiger