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Wandern: Fünf Familientouren zwischen Salzburg und Allgäu

Foto: Stefan Herbke

Fünf Touren mit Kindern Große Berge für kleine Füße

Wandern macht Kindern Spaß - wenn man die richtige Route wählt. Ob Eishöhle, Wolfsschlucht oder eine Fahrt mit der Gondelbahn: fünf Touren zwischen Salzburg und Allgäu, die auch für kleine Füße ein Vergnügen sind.

Die Liebe zum Wandern teilen nicht alle Kindern, mögen die Eltern noch so gerne in die Berge gehen. Die Natur selbst muss überzeugen - mit Touren, die Abenteuer versprechen und nicht zu anstrengend sind. Wir geben eine Auswahl von fünf garantiert abwechslungsreichen Routen zwischen Salzburg und Allgäu, die auch kleine Wanderer schon gerne gehen.

Thomas-Eder-Steig: Hoch mit der Bahn, runter ist Trittsicherheit nötig

Thomas-Eder-Steig: Hoch mit der Bahn, runter ist Trittsicherheit nötig

Foto: Stefan Herbke

Salzburger Hochthron: Eishöhle für kleine Schneekönige

Eine Seilbahn, der in die Felswand gehauene Steig und eine Eishöhle - der Untersberg bei Berchtesgaden liefert genug Argumente, um den Nachwuchs aus dem Haus zu locken. Etwas Kondition und Trittsicherheit sollte man für die kurzweilige Wanderung mitbringen, dann ist auch der spektakuläre Thomas-Eder-Steig sicher zu bewältigen. Das Bergauf ist dank der Untersbergbahn ein Kinderspiel. Absoluter Höhepunkt ist nach dem gut gesicherten Steig durch die Felswand der Besuch der Schellenberger Eishöhle .

Die zweitgrößte Eishöhle des Untersbergs ist die einzige und größte erschlossene Eisschauhöhle Deutschlands. In den Sommermonaten kann sie zwischen 10 und 16 Uhr im Stundentakt besichtigt werden. Der Eisblock mitten im Berg ist bis zu 30 Meter dick. Schnell noch eine Stärkung in der Toni-Lenz-Hütte , dann geht es wieder bergab. Beim Zollturm zwischen Marktschellenberg und der Grenze zu Österreich erreicht man das Tal mit der Bundesstraße und gelangt per Bus zurück zur Talstation der Seilbahn.

Geeignet für: Kinder ab zehn Jahren
Dauer: 3,5 Stunden
Schwierigkeit: Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich, 150 Höhenmeter im Anstieg, 1460 Höhenmeter im Abstieg

Anstieg zum Birnbachloch: Ein Minigletscher liegt auf dem Weg

Anstieg zum Birnbachloch: Ein Minigletscher liegt auf dem Weg

Foto: Stefan Herbke

Birnbachloch: Schneefeld für Eisprinzessinnen

Von Leogang führt der Steig über Wiesen, durch lichten Wald und zwischen Latschen hindurch an den Fuß der schon von weitem sichtbaren Felsabbrüche. Am Fuß der Wände liegt ein großes Schneefeld, das Ende des 19. Jahrhunderts wirtschaftlich genutzt wurde. Ab 1884 wurden hier über einen Zeitraum von 20 Jahren große Eisblöcke geschnitten. Auf extra errichteten Holzrutschen schlitterten sie 1,6 Kilometer ins Tal und wurden dort verladen, um später die Bierkeller in München zu kühlen.

Vorbei an den Resten einer ehemaligen Rutsche führt der Steig zum Schneefeld und weiter zur Karstquelle Birnbachloch  in 1291 Meter Höhe. Der im Durchmesser fünf bis sechs Meter breite, kreisrunde Quelltopf befindet sich in einer rund 20 Meter breiten Eingangshalle. Ein eindrucksvoller und geheimnisvoller Platz, nicht zuletzt deshalb, weil immer noch nicht geklärt ist, ob sich hier der Eingang zu einem riesigen Höhlensystem verbirgt.

Geeignet für: Kinder ab sechs Jahren
Dauer: 2,5 Stunden
Schwierigkeit: einfache Wanderung, 420 Höhenmeter

Siebenhütten: Auch der Kinderwagen kann bei dieser Wanderung mit

Siebenhütten: Auch der Kinderwagen kann bei dieser Wanderung mit

Foto: Stefan Herbke

Siebenhütten: Staudammbauen am Bach

Kinderwagenfreundlich ist der flache Forstweg im Tegernseer Land, der von der Straße Kreuth-Achenkirch entlang der Hofbauernweißach zur wunderschön gelegenen Einkehrstation Siebenhütten  führt. Im Grunde handelt es sich um einen Spaziergang - zur Wanderung wird die Tour erst, wenn man in die Große Wolfsschlucht am Fuß der Blauberge kommt. Nach der Weißachalm wird der Weg schmaler und das Tal enger und wilder, das Bachbett wird zum Steig, und rote Farbkleckse weisen den Weg. Die Große Wolfsschlucht ist ein ursprüngliches Stück Natur und der Bach ideal für kleine Staudammbauer.

Am Ende der Schlucht, wo ringsum nur noch steile Flanken bergwärts ziehen und ein kleiner Wasserfall in Kaskaden über die Felsstufen plätschert, ist für die kleinen Wanderer Schluss, weiter geht es nur für trittsichere und schwindelfreie Geher.

Zurück bei Siebenhütten laden die unter alten Bäumen stehenden Tische und Stühle zur Einkehr ein - und die nahe Hofbauernweißach zu einem Sprung ins frische Nass. Am schönsten ist der Platz unterhalb einer kleinen Felsrampe. Hier gibt es einen kleinen Wasserfall und viel Platz zum Spielen.

Geeignet für: Kinder ab sechs Jahren
Dauer: 2,5 Stunden
Schwierigkeit: einfache Wanderung, 170 Höhenmeter

Partnachklamm: Enge Schlucht mit rauschendem Wasser

Partnachklamm: Enge Schlucht mit rauschendem Wasser

Foto: Stefan Herbke

Eckbauer: Versteckspielen im Tunnel

Der Auftakt könnte spannender sein - zur Not kann man das eher eintönige Stück vom Olympia-Skistadion (730 m) in Garmisch-Partenkirchen mit Blick auf die Skisprungschanze bis nach Wildenau auch mit der Pferdekutsche zurücklegen. Vorbei an Einkehrmöglichkeiten, Souvenirshops und dem Kassenhäuschen erreicht man die enge Felsschlucht der Partnachklamm , durch die bereits 1912 ein gesicherter Steig gebaut wurde. Ein faszinierender Weg mit einigen Tunnels, der immer knapp über dem schäumenden Wasser der Partnach verläuft. Am Ende der Klamm weitet sich das Tal, und der anstrengende Teil der Wanderung beginnt.

Auf halber Strecke gibt es auf der sonnigen Wiesenterrasse von Vordergraseck einige Einkehrmöglichkeiten, ehe man die letzten Serpentinen zum Eckbauer (1237 m) in Angriff nimmt und oben in aller Ruhe den Blick auf die Felsgipfel des Wettersteins genießt. Zum Abschluss schwebt man gemütlich mit der nostalgischen Gondelbahn talwärts - in offenen Zweierkabinen einander gegenüber sitzend.

Geeignet für: Kinder ab sechs Jahren
Dauer: 2 1/4 Stunden
Schwierigkeit: einfache Wanderung, 510 Höhenmeter

Spielplatz bei der Schlossanger Alp: Pause nach der Wanderung

Spielplatz bei der Schlossanger Alp: Pause nach der Wanderung

Foto: Stefan Herbke

Falkenstein: Abenteuerspielplatz am Wegesrand

Schon das Bergauf macht Spaß: Ein schmaler Waldweg mit Wurzeln und Stufen führt von der Talstation der Breitenbergbahn (842 m) bei Pfronten durch die Hänge zu einer Grotte mit Marienstatue am Fuß der senkrechten Felswand des Falkensteins. Ein paar Meter weiter öffnet sich ein Traumblick über das Vilstal, und nach einigen Serpentinen steht man bereits vor dem Burghotel Falkenstein  mit einmaliger Sonnenterrasse und kleinem Museum.

Dort sieht man neben den Entwürfen auch ein Modell des von König Ludwig II. geplanten Prachtschlosses, das direkt auf dem Felsgipfel des Falkensteins (1268 m) thronen sollte - und selbst Neuschwanstein in den Schatten gestellt hätte. Kühne Pläne, die aber wegen Geldmangels und des Todes des Königs nicht mehr realisiert wurden. Der Abstieg führt erst einmal zum Hotel Schlossanger Alp  mit großem Abenteuerspielplatz und dann über den Manzengrat zurück ins Vilstal und zum Ausgangspunkt.

Geeignet für: Kinder ab sieben Jahren
Dauer: 3 Stunden
Schwierigkeit: Die Steige sind teils schmal, aber dennoch gut zu gehen, 450 Höhenmeter

Stefan Herbke/srt/emt
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