The Neck, Bruny Island
The Neck, Bruny Island
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Mackenzie Sweetnam / Getty Images

Australiens Comeback – die schönsten Reiseziele Strand? Gut!

Tschuldigung, Sie haben da was zwischen den Zehen. Ist das Sand? Könnte sich zumindest demnächst so anfühlen. Ab Montag kann man wieder nach Australien reisen. Das Land hat seine besten Strände gekürt – hier sind die Top 15.
Von Julia Stanek

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Zwei Jahre lang hing ein Vorhängeschloss an Australiens Tür: Für internationale Touristinnen und Touristen war es aufgrund der Null-Covid-Strategie des Landes unmöglich einzureisen – doch das ändert sich nun. Ab dem 21. Februar dürfen doppelt geimpfte Reisende wieder nach Down Under – wenn auch noch nicht in alle Bundesstaaten und Territorien.

Zeit für einen sandigen Vorgeschmack: Pünktlich zum Australien-Comeback hat Tourismusminister Dan Tehan vor Kurzem zusammen mit dem australischen Strand-Botschafter Brad Farmer eine Liste der besten Strände des Landes veröffentlicht. Sie fokussiere sich auf »naturnahe Locations«, besondere Strände, die auch gut aus den Städten erreichbar sind, und sie zelebriere den kulturellen Wert der Küste für die indigene Bevölkerung Australiens.

»Ich schaue mir wirklich alle Winkel und Verstecke an und ich betrachte auch die Geschichten und die jeweilige Community, die einen ›besten Strand‹ ausmachen«, sagt Farmer. Er betreut das Ranking seit Jahren und behauptet, alle 11.761 Strände Australiens besucht zu haben. Mit der neuen Liste der »spektakulärsten Strände« wolle man Urlauberinnen und Urlauber aus aller Welt inspirieren.

Hier stellen wir die besten 15 vor:

Platz 15: Alexandria Bay, Queensland

Platz 15: Alexandria Bay, Queensland

Foto: by Mike Lyvers / Getty Images

Platz 15: Inmitten des Noosa-Nationalparks, 150 Kilometer nördlich von Brisbane, liegt diese Bucht, in der Wanderwege ans Wasser führen. Die Alexandria Bay ist berühmt für eine nicht offizielle, aber geduldete Freikörperkultur. Doch während hier das Motto »Clothing optional« gilt, ist Vorsicht beim Baden Pflicht: Die Strömung kann stark sein, die See kabbelig. Es gibt weder Bademeister noch Duschen noch Softeisbuden. Dafür einen Traum von einem weißen Sandstrand.

Platz 14: Mots Beach, Victoria

Platz 14: Mots Beach, Victoria

Foto: Greg Brave / Getty Images/EyeEm

Fluss trifft Ozean: Im Bundesstaat Victoria mündet der rund 400 Kilometer lange Snowy River – oder das, was von ihm übrig ist – in die Bass-Straße, die Meerenge, die Tasmanien vom australischen Festland trennt. Einst trug der Strom große Wassermassen mit sich. Doch Staudämme und künstliche Umleitungen haben diese drastisch reduziert. Sehenswert bleibt der Küstenabschnitt an der Stelle, wo das Süß- auf das Salzwasser trifft. Hier liegt auch Mots Beach (Platz 14 im Ranking). Der nahe gelegene Ort Marlo, der in der Hochsaison von 300 auf 3000 Einwohnerinnen und Einwohner anschwillt, zieht Familien und Hobbyfischer an, es gibt zwei Caravan-Parks und ein spektakulär auf einem Hügel liegendes Hotel. Um zum Strand zu kommen, muss man bei Niedrigwasser durch den Fluss stapfen. Die Locals hier helfen gern weiter, wenn es um die Gezeiten geht.

Platz 13: Coogee Beach, Westaustralien

Platz 13: Coogee Beach, Westaustralien

Foto: City of Cockburn

Nein, dies ist nicht der Coogee Beach, an dem Sydney-Reisende vielleicht schon mal geplanscht haben. Westaustralien hat einen Namensvetter – mit einem entscheidenden Vorteil: Dieser Strand kann Sonnenuntergang! Den Blick auf den Indischen Ozean gerichtet, lässt sich hier, im Süden von Fremantle, romantisch der Tag beenden.

Zu den Annehmlichkeiten zählen außerdem: eine Seebrücke, Pontons, ein Schiffswrack zum Schnorcheln, BBQ-Möglichkeiten am Ufer, der Blick auf die vorgelagerten Inseln Rottnest und Garden Island – und eine 300 Meter lange »ökologische Hai-Barriere« im Wasser, wie Tourism Australia schreibt. Platz 13 für diesen Strand.

Platz 12: Thompsons Beach, Victoria

Platz 12: Thompsons Beach, Victoria

Foto: Moira Shire

Muss ein schöner Strand am Meer liegen? Nein, sagt Australiens Beach-Jury. Auch Süßwasser kann mithalten – und so landet Thompson's Beach in diesem Jahr auf Platz 12. Er ist einer von vielen Dutzend Stränden am Ufer des Murray River. Reizvoll: Man kann von einem Bundesstaat zum anderen schwimmen – los geht's in Cobram, Victoria, ein paar Meter weiter steigt man in New South Wales aus dem Fluss. Neben Baden ist hier auch Kanufahren drin oder ein Picknick am Ufer. Es ist das, was die Ureinwohner Australiens wohl vor mehr als 60.000 Jahren an ihren Flüssen und Wasserlöchern taten: Sie nutzten sie nicht nur, um Fische zu fangen, sondern auch zur Erholung und Erfrischung. Ganz allein ist man nicht: Neben manch einem anderen Badegast sind auch Koalas in der Nähe. Man kann sie mit Glück in den Eukalyptusbäumen beobachten – auf jeden Fall aber wird man manch eine der hier lebenden rund 90 Vogelarten zu hören bekommen.

Platz 11: Dudley Beach, New South Wales

Platz 11: Dudley Beach, New South Wales

Foto: bjeayes / Getty Images/iStockphoto

Am Dudley Beach sei man gefühlt »meilenweit entfernt von der Zivilisation«, heißt es in der Begründung für die Nummer 11 im Ranking – und das, obwohl man von der Küstenstadt Newcastle aus nur 15 Minuten zum Strand brauche. Viel Sand trennt hier den Ozean von dichtem Grün. Der Strand ist auch deshalb ein Juwel, weil er wohl so wild bleiben darf und wird. Im Hinterland befinden sich die beiden Schutzgebiete Glenrock und Awabakal Conservation Area. »Wanderpfade schlängeln sich durch die letzten geschützten Überbleibsel des Küstenregenwalds«, schreibt Tourism Australia.

Platz 10: Dundee Beach, Northern Territory

Platz 10: Dundee Beach, Northern Territory

Foto: Remi Prost-Boucle / Getty Images/iStockphoto

Dundee Beach (Platz 10) liegt eine Autostunde entfernt von Darwin, hoch oben im Northern Territory. Die Gegend zieht Wildlife-Fans an, die zu Birdwatching-Touren oder zum Krabbenfischen ausschwärmen – und in der Nähe, im Katherine River, gibt's sogar Krokodile.

Platz 9: Murray's Beach, New South Wales

Platz 9: Murray's Beach, New South Wales

Foto: Filippo Rivetti

Die dem Strand vorgelagerte Bowen Island sorgt dafür, dass das Wasser am Murray's Beach (Platz 9) oft recht ruhig ist. Gut für Familien mit Kindern, die über einen 300 Meter langen Pfad in diesen Teil der puderzuckersandigen Jervis-Bucht gelangen. Wer es sportlich angehen will, nimmt sich erst einen sechs Kilometer langen Rundwanderweg vor, den »Munyunga Waraga Dhugan«-Loop im Booderee-Nationalpark. Die Belohnung: Baden an diesem ruhigen Traumstrand. Murray's Beach liegt rund 200 Kilometer südlich von Sydney an Australiens Südostküste.

Platz 8: Depot Beach, New South Wales

Platz 8: Depot Beach, New South Wales

Foto: Katie Rivers Photography for Sho / Katie RIvers

Noch weiter südlich von Sydney aus betrachtet liegt Depot Beach – Nummer 8 im Ranking –, und dieser Strand sei nur einer von vielen wenig besuchten Traumstränden an jenem Küstenabschnitt im Südosten des Landes. Die Strand-Jury schwärmt von einer »endlosen Auswahl an ruhigen Stränden, die sich mitten in der Natur befinden«. Warum also Depot Beach? Vielleicht wegen seiner spektakulären Lage in einem Regenwald, dem kleinen Wander-Loop , Camping am Strand, Schnorcheln im türkisblauen Meer und eines aus zwei Straßen bestehenden Küstenkaffs.

Platz 7: Blue Pearl Bay, Queensland

Platz 7: Blue Pearl Bay, Queensland

Foto: Salty Wings

Platz 7: Honeymoon Beach heißt dieser Strand in der Blue Pearl Bay – und spätestens hier entschuldigen wir uns dafür, Ihr Fernweh nur noch schlimmer zu machen. Dieser Fels und Salzwasser gewordene Da-will-ich-sofort-hin-Reisewunsch liegt allerdings selbst für Menschen, die schon in Down Under sind, nicht ganz um die Ecke. Er befindet sich auf Hayman Island, der nördlichsten von 74 Inseln, die zu den Whitsunday Islands gehören. Zwar ist Hayman Island in Privatbesitz, doch Boots- und Schnorcheltouren führen auch Tagestouristinnen und -touristen hin.

Platz 6: The Neck, Tasmanien

Platz 6: The Neck, Tasmanien

Foto:

Mackenzie Sweetnam / Getty Images

Stairway to Heaven? Absolut himmlisch wirkt jedenfalls der Ausblick vom Truganini-Lookout auf Bruny Island. Im Prinzip handelt es sich hierbei um eine Insel vor der Insel vor der Insel – denn Bruny Island gehört zu Tasmanien, das wiederum eine Insel ist, die zu Australien gehört – ebenfalls eine Insel (sowie ein Land und ein Kontinent). Jetzt sind wir ganz von dem abgekommen, was auf dem Foto zu sehen ist: The Neck, Platz 6 im Ranking der besten Strände in Down Under. Es sei ein »Tassie treasure«, ein tasmanischer Schatz, urteilt die Jury. Dieser sieben Kilometer lange Strand verbindet den nördlichen mit dem südlichen Teil von Bruny Island. Hier leben auch Zwergpinguine, man kann Vögel beobachten und jede Menge sonstiges Wildlife. Ach ja, schwimmen kann man hier auch. Aber man soll, so sagen es die Locals, äußerst vorsichtig sein. Das Wasser ist kalt, die Strömung kann stark und unvorhersehbar sein.

Platz 5: Loch Ard Gorge, Victoria

Platz 5: Loch Ard Gorge, Victoria

Foto: REDA&CO / Universal Images Group via Getty Images

Die Great Ocean Road ist eine Ikone unter den Küstenstraßen. Sie führt 243 Kilometer weit durch Australiens Süden, vorbei an Felsenbuchten wie unter anderem der Loch Ard Gorge. Hinter diesen Riesen aus Kalkstein gibt es viel Steilküste, aber auch den ein oder anderen kleinen goldenen Sandstrand. Warum die Jury so begeistert ist von genau diesem Abschnitt, obwohl Schwimmen hier viel zu gefährlich ist (zu kalt, zu steil, die Wellen zu hoch)? Es sei die Lage »zwischen einem natürlichen Amphitheater aus ockergefärbten Klippen« und dem blauen Wasser, heißt es. Außerdem handele es sich um einen der wenigen Strände, die man per Treppe vom Parkplatz aus erreichen könnte. Daher: Platz 5.

Platz 4: Flaherty's Beach, Südaustralien

Platz 4: Flaherty's Beach, Südaustralien

Flaherty's Beach, drei Stunden mit dem Auto von Adelaide entfernt, ist die Nummer vier im Ranking. Mehrere Hundert Meter weit kann man in hüfthohem Wasser gehen. Hören Sie es auch plätschern?

Platz 3: The Spit, Queensland

Platz 3: The Spit, Queensland

Foto: James Bonnor

Platz 3: The Spit, so heißt der Strandabschnitt am nördlichen Ende der Gold Coast: Vier Kilometer Strand an Australiens Ostküste, deutlich weniger frequentiert als die berühmten Surferstrände dort hinten, wo die Hochhäuser stehen.

Platz 2: Horseshoe Bay in NSW

Platz 2: Horseshoe Bay in NSW

Foto: Christopher Meder

Kiefern säumen die Horseshoe Bay, die auf halber Strecke zwischen Sydney und Brisbane liegt. Klein, aber fein, könnte man sagen: Die wie ein Hufeisen geformte Bucht ist nur 150 Meter lang, aber gerade der überschaubare Charakter machen den Ort am Pazifik zu einem beliebten Ferienziel für Leute, die ein SUP, ein Surfbrett, die Angelausrüstung oder wenigstens den Bikini im Gepäck haben. Die angrenzenden Grasflächen verwandeln sich schnell in den perfekten Picknickplatz, die Creeks – Wasserläufe im Hinterland – laden zu Erkundungen ein. »Du wirst keinen herrlicheren Ort finden, um ein typisch australisches Stranderlebnis zelebrieren zu können – von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang«, schreiben die Strandexperten. Horseshoe Bay ist ihrer Meinung nach in diesem Jahr die Nummer zwei im Beach-Ranking.

Platz 1: Misery Beach, Westaustralien

Platz 1: Misery Beach, Westaustralien

Foto: Merr Watson

Und dies ist der Gewinner: Misery Beach – ein 200 Meter breiter weißer Streifen, eingerahmt von Granitfelsen und kristallklarem, türkisfarbenem Wasser. Der in Westaustralien gelegene Strand ist meist nur von einer Handvoll Menschen besucht, er liegt auch immerhin fünf Stunden südöstlich der Stadt Perth. Was heute so wunderschön aussieht, bot früher oft einen grauenvollen Anblick. Die Strände der Gegend waren teils blutbefleckt, denn die Gegend war ein Zentrum des Walfangs. An den Stränden hätten die Walfänger die Zähne der Wale gestapelt, im Wasser sei Schwimmen in ihrer Kindheit unmöglich gewesen wegen all des Bluts und Fetts, berichtet Vernice Gilles, eine ältere Anwohnerin, laut dem australischen Portal »ABC News« .

Die letzte Walfangstation Australiens befand sich hier in der Nähe, sie wurde 1978 geschlossen. »Die Vergangenheit des Pottwalschlachtens ist heute eine ferne Erinnerung«, heißt es in der Begründung der Jury. Heute seien hier eher Strandgutsammler und Kajaker unterwegs. Schwimmen ist möglich, wenn auch wegen der Strömungen nicht ganz ungefährlich, wie so oft in Australien. Wie überall gilt: Vorsicht ist geboten.

Die Gegend – Heimat des indigenen Volks der Mineng Noongar – ist auch für Wildlife-Fans ein Traum. Vor der Küste sind Delfine und Robben unterwegs, außerdem ziehen heute auch wieder die Wale vorbei. Vom benachbarten Isthmus Hill, von dem aus die Walfänger früher die Tiere sichteten, haben Urlauberinnen und Urlauber nun einen fabelhaften Blick auf die ganze Region.

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