

Fotowettbewerb zu historischen Orten Echt 'ne schöne Geschichte











Schaufenster für Schönheit: Mit diesem Bild vom Taj Mahal im indischen Agra schaffte es der Fotograf Markus Korenjak auf die Shortlist beim diesjährigen Fotowettbewerb »Historic Photographer of the Year«. Laut dem Veranstalter geht es darum, historische Orte und Kulturstätten in aller Welt fotografisch hochleben zu lassen – und der »Geschichte, die uns alle umgibt, ein Fenster zu öffnen«.
Gewonnen hat den Wettbewerb Michael Marsh, der diese Aufnahme vom Brighton Palace Pier in Südengland eingereicht hatte. Die »verblasste Pracht des Piers«, das rostende Gerüst, auf dem er steht – dies hätte zusammen mit der turbulenten See und den tief hängenden Wolken ein herausragendes Foto ergeben, sagt Juror Dan Korn. Fotografinnen und Fotografen waren dazu aufgerufen, ihr Archiv nach besonderen Bildern zu durchsuchen und ihre besten Fotos einzureichen. Angaben des Veranstalters zufolge hat es daraufhin eine Rekordzahl an Einsendungen gegeben.
Nicht alles rostet, was alt ist. Todor Tilev reichte dieses Foto vom Poulnabrone-Dolmen in Irland ein und landete auf der Shortlist. Das auf die Jungsteinzeit datierte Portal Tomb liegt im irischen County Clare. In Irland gibt es Dutzende solcher Megalithanlagen, bei denen aufrecht stehende Steine von einem weiteren liegenden Stein bedeckt werden – in diesem Fall ist dieser 3,65 Meter lang. Das Wort Poulnabrone leitet sich vom Irischen Poll na Brón ab, was man auf Deutsch mit »Loch der Sorgen« übersetzen kann. Die aufgehende Sonne in so einem Loch könnte, wer wollte, als Hoffnungsschimmer interpretieren.
Das Kloster Taktshang in Bhutan, auch Tigernest genannt, ist einer dieser Orte, über die man einfach nur staunen kann. Die Tatsache, dass Menschen solche Gebäude im 17. Jahrhundert in den Himalaja setzten, auf einer Höhe von 3120 Metern, verschlägt einem den Atem. Taktshang liegt an einer steil aufragenden Felswand rund 900 Meter über dem Talgrund, man kommt nur zu Fuß (und teils auf einem Muli) hin. Den Weg zum Kloster können nur Schwindelfreie bewältigen – das dürfte auch die Fotografin Christine Matthews bestätigen.
Na, haben Sie sie sofort erkannt? Oder hängen Ihre Augen noch bei den sechs Fallschirmspringern fest? Diese Luftaufnahme von den Pyramiden von Gizeh kam auf die Shortlist beim Fotowettbewerb. Aus der Flugzeugperspektive betrachtet, bekommt man einen Eindruck davon, was das einzige erhaltene der sieben Weltwunder der Antike so alles in den Schatten zu stellen vermag.
In der Kategorie »Where History Happened« gewann Martin Chamberlain mit einem Foto der antiken Stadt Apamea. Es sei während einer Syrien-Reise mit seiner Familie vor einigen Jahren entstanden, sagt der Fotograf. Er habe sie in aller Früh hochgescheucht, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang an der eindrucksvollen, fast zwei Kilometer langen Säulenstraße zu sein. Die Chamberlains harrten in der kalten Dunkelheit aus, doch das Warten habe sich gelohnt. »Ich habe mich schon damals privilegiert gefühlt, das Land besuchen zu können«, sagt Chamberlain. Aus heutiger Sicht freue er sich noch mehr. Denn der Bürgerkrieg hat einen Großteil der syrischen Kulturdenkmäler – etwa die einstige Wüstenstadt Palmyra sowie die Ruinenstadt Bosra – zerstört.
»Magisch«, lautet das Urteil der Jury über diese Luftaufnahme, die in der Kategorie »Historic England« gewann. Adam Burton fotografierte die Ruinen von St Michael's Church im Winter 2019. Die Kirche beeindruckt auch dann, wenn sie nicht in weiße Schwaden gehüllt ist. Sie befindet sich auf dem 24 Meter hohen Hügel Burrow Mump in der englischen Grafschaft Somerset. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Umgebung, die Somerset Levels, ein ausgedehntes Moorgebiet.
Zu den Kriterien, die bei der Bewertung der Fotos herangezogen wurden, zählen Komposition, Originalität sowie technisches Können – und natürlich die historische Bedeutung des Motivs. Auch das Bild der Kubushäuser in Rotterdam – gestaltet vom niederländischen Architekten Piet Bloem, erbaut Anfang der Achtzigerjahre – schaffte es auf die Shortlist. Der Wettbewerb wird von Trip Historic organisiert, einem Online-Reiseführer rund um die schönsten historischen Orte auf der Welt.
Dazu zählt ohne Frage auch der Ponte Vecchio, die berühmte Brücke in Florenz, die über den Arno führt. Sie ist für die kleinen Schmuckgeschäfte berühmt, die ihre Fensterläden aus Holz in der Coronakrise jedoch häufig geschlossen halten mussten.
Der niederländische Fotograf Roman Robroek hat ein Faible für Lost Places. Für dieses Foto eines verlassenen Kontrollraums mit Art-Déco-Decke – es entstand in Budapest – bekam er eine Shortlist-Platzierung.
Die britische Fotografin Juliet Evans reichte diese Detailaufnahme von der Casa Milà ein, einem der berühmtesten Gebäude in Barcelona. Der Architekt Antoni Gaudí erbaute das Haus mit der verspielten, von wellenförmigen Linien dominierten Fassade zwischen 1906 und 1912. Das Highlight ist buchstäblich das Dach mit seinen Schornsteinen, Treppen und herausragenden Lüftungsschächten. Hat was von »Alice im Wunderland« – und das bei einem tollen Blick auf die Stadt.
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Schaufenster für Schönheit: Mit diesem Bild vom Taj Mahal im indischen Agra schaffte es der Fotograf Markus Korenjak auf die Shortlist beim diesjährigen Fotowettbewerb »Historic Photographer of the Year«. Laut dem Veranstalter geht es darum, historische Orte und Kulturstätten in aller Welt fotografisch hochleben zu lassen – und der »Geschichte, die uns alle umgibt, ein Fenster zu öffnen«.
Foto: Markus Korenjak / Historic Photographer of the YearGewonnen hat den Wettbewerb Michael Marsh, der diese Aufnahme vom Brighton Palace Pier in Südengland eingereicht hatte. Die »verblasste Pracht des Piers«, das rostende Gerüst, auf dem er steht – dies hätte zusammen mit der turbulenten See und den tief hängenden Wolken ein herausragendes Foto ergeben, sagt Juror Dan Korn. Fotografinnen und Fotografen waren dazu aufgerufen, ihr Archiv nach besonderen Bildern zu durchsuchen und ihre besten Fotos einzureichen. Angaben des Veranstalters zufolge hat es daraufhin eine Rekordzahl an Einsendungen gegeben.
Foto: Michael Marsh / Historic Photographer of the YearNicht alles rostet, was alt ist. Todor Tilev reichte dieses Foto vom Poulnabrone-Dolmen in Irland ein und landete auf der Shortlist. Das auf die Jungsteinzeit datierte Portal Tomb liegt im irischen County Clare. In Irland gibt es Dutzende solcher Megalithanlagen, bei denen aufrecht stehende Steine von einem weiteren liegenden Stein bedeckt werden – in diesem Fall ist dieser 3,65 Meter lang. Das Wort Poulnabrone leitet sich vom Irischen Poll na Brón ab, was man auf Deutsch mit »Loch der Sorgen« übersetzen kann. Die aufgehende Sonne in so einem Loch könnte, wer wollte, als Hoffnungsschimmer interpretieren.
Foto: Todor Tilev / Historic Photographer of the YearDas Kloster Taktshang in Bhutan, auch Tigernest genannt, ist einer dieser Orte, über die man einfach nur staunen kann. Die Tatsache, dass Menschen solche Gebäude im 17. Jahrhundert in den Himalaja setzten, auf einer Höhe von 3120 Metern, verschlägt einem den Atem. Taktshang liegt an einer steil aufragenden Felswand rund 900 Meter über dem Talgrund, man kommt nur zu Fuß (und teils auf einem Muli) hin. Den Weg zum Kloster können nur Schwindelfreie bewältigen – das dürfte auch die Fotografin Christine Matthews bestätigen.
Foto: Christine Matthews / Historic Photographer of the YearNa, haben Sie sie sofort erkannt? Oder hängen Ihre Augen noch bei den sechs Fallschirmspringern fest? Diese Luftaufnahme von den Pyramiden von Gizeh kam auf die Shortlist beim Fotowettbewerb. Aus der Flugzeugperspektive betrachtet, bekommt man einen Eindruck davon, was das einzige erhaltene der sieben Weltwunder der Antike so alles in den Schatten zu stellen vermag.
Foto: Timothy / Historic Photographer of the YearIn der Kategorie »Where History Happened« gewann Martin Chamberlain mit einem Foto der antiken Stadt Apamea. Es sei während einer Syrien-Reise mit seiner Familie vor einigen Jahren entstanden, sagt der Fotograf. Er habe sie in aller Früh hochgescheucht, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang an der eindrucksvollen, fast zwei Kilometer langen Säulenstraße zu sein. Die Chamberlains harrten in der kalten Dunkelheit aus, doch das Warten habe sich gelohnt. »Ich habe mich schon damals privilegiert gefühlt, das Land besuchen zu können«, sagt Chamberlain. Aus heutiger Sicht freue er sich noch mehr. Denn der Bürgerkrieg hat einen Großteil der syrischen Kulturdenkmäler – etwa die einstige Wüstenstadt Palmyra sowie die Ruinenstadt Bosra – zerstört.
Foto: Martin Chamberlain / Historic Photographer of the Year»Magisch«, lautet das Urteil der Jury über diese Luftaufnahme, die in der Kategorie »Historic England« gewann. Adam Burton fotografierte die Ruinen von St Michael's Church im Winter 2019. Die Kirche beeindruckt auch dann, wenn sie nicht in weiße Schwaden gehüllt ist. Sie befindet sich auf dem 24 Meter hohen Hügel Burrow Mump in der englischen Grafschaft Somerset. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Umgebung, die Somerset Levels, ein ausgedehntes Moorgebiet.
Foto: Adam Burton / Historic Photographer of the YearZu den Kriterien, die bei der Bewertung der Fotos herangezogen wurden, zählen Komposition, Originalität sowie technisches Können – und natürlich die historische Bedeutung des Motivs. Auch das Bild der Kubushäuser in Rotterdam – gestaltet vom niederländischen Architekten Piet Bloem, erbaut Anfang der Achtzigerjahre – schaffte es auf die Shortlist. Der Wettbewerb wird von Trip Historic organisiert, einem Online-Reiseführer rund um die schönsten historischen Orte auf der Welt.
Foto: John White / Historic Photographer of the YearDie britische Fotografin Juliet Evans reichte diese Detailaufnahme von der Casa Milà ein, einem der berühmtesten Gebäude in Barcelona. Der Architekt Antoni Gaudí erbaute das Haus mit der verspielten, von wellenförmigen Linien dominierten Fassade zwischen 1906 und 1912. Das Highlight ist buchstäblich das Dach mit seinen Schornsteinen, Treppen und herausragenden Lüftungsschächten. Hat was von »Alice im Wunderland« – und das bei einem tollen Blick auf die Stadt.
Foto: Juliet Evans / Historic Photographer of the YearMelden Sie sich an und diskutieren Sie mit
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