

Für zwei Kilometer benötigt der durchschnittliche Wanderer etwa eine halbe Stunde. Für die Strecke zwischen Bondi Beach und Tamarama Beach in Sydney wäre das allerdings zurzeit Kulturfrevel. Denn dort thronen für drei Wochen etwa hundert Skulpturen von 111 Künstlern aus aller Welt - von fragil wirkenden Stahlkonstruktionen über knallbunte Werke bis hin zu Riesentieren und -köpfen.
Die Open-Air-Ausstellung "Sculpture by the Sea" findet zum 23. Mal statt. Bis zum 10. November können Besucher zwischen den beiden Stränden an der Küste entlangflanieren. Und dabei darüber nachgrübeln, was die Bildhauer sich wohl gedacht hatten, als sie Werke wie "Sea Enemies 5", "The Sun Also Rises" oder "The Poetry of Logical Ideas" schufen. Die Veranstalter rechnen mit 500.000 Neugierigen.
Ob die Ausstellung auch im kommenden Jahr am berühmten Bondi Beach aufgebaut wird, ist allerdings noch nicht klar. Das berichtet unter anderem die Zeitung "Sydney Morning Herald". Die Organisatoren würden sich noch mit dem Gemeinderat von Waverley über die Gestaltung eines neuen, asphaltierten Pfades streiten. Genau wie dieser störe zudem ein knallbunter neuer Sportplatz das Kunsterlebnis. Im Juli hätten die Veranstalter verkündet, dass sie aktiv nach einem neuen Ort suchen würden.
Wer von Skulpturen, Sand und See nicht genug bekommt, kann hier in den Fotos des vergangenen Jahres schwelgen:
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Aus dem Fokus: Die Sonne ist nicht im Mittelpunkt der Skulptur der griechischen Künstlerin Danai Kotsaki zu sehen, dafür ein Mann mit Hundeleine. Das Werk "Between" ist Teil der alljährlichen Open-Air-Ausstellung "Sculpture by the Sea" in Australien.
Verpackter Ärger: Der Slowake Viktor Freso schuf "Angry Boy", der kurz vor der Eröffnung der Strandausstellung bei Sydney noch in Plastik gehüllt ist.
"Pink Tank Wrecked": Unter diesem Titel stellt David Cerny aus Tschechien sein Werk aus. "Sculpture by the Sea" umfasst mehr als hundert Skulpturen, die zwischen den Stränden Bondi und Tamarama aufgestellt wurden.
Neugierige Stoffwürmer: Die Australierin Merle Davis nennt das Konstrukt "Sea Enemies 5". 18 Tage lang können die Einwohner von Sydney und Touristen die Ausstellung besuchen - noch bis zum 10. November.
Angespitzt: Der brasilianische Bildhauer Geraldo Zamproni hat seinen überdimensionalen Buntstift ganz dicht am Wasser aufgebaut. Wer die Ausstellung an der Küste abläuft, legt insgesamt rund zwei Kilometer zurück.
Ob die Ventilatoren bei der australischen Sommerhitze helfen? Die Australierin Jane Gillings nennt ihre Installation vor einem Wohnhaus "A Choir", ein Chor.
Mondschiffchen: Der Japaner Koichi Ishino hat 2001 zum ersten Mal an der Ausstellung in Sydney teilgenommen und ist schon längst nach Australien gezogen. Mit "In the Grey of Daybreak" ist er diesmal dabei.
Stahl vor der See: Morgan Jones aus Neuseeland (Foto) hat "The Sun Also Rises" erschaffen - dafür ist er mit dem Aqualand Sculpture Award ausgezeichnet worden.
Schattenriss: Der Australier Philip Spelman nennt sein Ausstellungsstück "Shelter". Die Küstengalerie findet in diesem Jahr zum 23. Mal statt, die Veranstalter erwarten 500.000 Besucher.
Giga-Vogel: Lukas Rittstein and Barbora Slapetová aus Tschechien schufen den "Bird of Paradise". Ob "Sculpture by the Sea" im kommenden Jahr noch am Bondi Beach stattfinden wird, ist unklar. Die Veranstalter verhandeln noch mit der Gemeinde und erwägen einen Umzug.
Altpapier: "Yellow and Green" heißen die beiden riesigen Papierbälle von Jiao Xingtao aus China einfach.
Anemonen auf dem Trockenen: Die kanadische Künstlerin Sallie Portnoy hat einen "Sea Garden" aus Glas auf Küstenfelsen gestellt.
Begrenzte Sicht: "View Finder" von Joel Adler, das an einer Kliffkante steht, gilt als Highlight der diesjährigen Ausstellung.
Federleicht: Simon Hodgson aus Sydney verlieh seinem luftigen Stahlwerk den Namen "The Poetry of Logical Ideas".
Verwittert durch Salz und Wind? "Colossus Awakens", ein Riese erwacht, heißt die Figur von Egor Zigura aus der Ukraine.
Hoch die Hufe: Nashörner gehören eigentlich nicht zur natürlichen Fauna des australischen Kontinents. Ihr Werk "Buried Rhino" aus Bronze ließen die einheimischen Künstler Gillie und Marc Schattner mitten auf dem Tamarama Beach stranden.
Das Arrangieren des tonnenschweren Kopfes ist harte Arbeit. Das Künstlerpaar will mit der größten Nashorn-Skulptur der Welt Aufmerksamkeit für die bedrohten Tiere schaffen.
Diesem geschlechtsneutralen Typen sitzt etwas quer. "Dave" nennt Cathyann Coady ihre Skulptur. Mehr als hundert Künstler stellen zurzeit ihre Werke in Sydney aus.
Dieses Tier lässt sich schon einfacher mit Australien in Verbindung bringen.
Hier sieht man, wohin der Künstler Richard Tipping das Kängeru entführt hat. "Sculptures by the Sea" nennt sich die Strand-Kunstausstellung.
Für ihre Skulptur "In Awe" hat die Neuseeländerin Rebecca Rose Paddel arrangiert. Viel Schatten in der australischen Sonne spenden sie nicht.
"Herr der Ringe" ist wohl nicht der Name dieses Arrangements, es erinnert aber im Abendlicht an das umkämpfte goldene Schmuckstück des Kinofilms. Zu finden ist das Werk auf dem zwei Kilometer langen Küstenpfad zwischen Bondi und Tamarama Beach.
Noch mehr Ringe: Dieses Gebilde besteht ebenfalls aus Stahl und leuchtet im Abendlicht.
Verschnaufpause auf einem Tentakel umschlungenen Sofa: Die Skulpturenausstellung unter freiem Himmel findet einmal jährlich statt und ist frei zugänglich.
Hier hat jemand einen Würfel verloren! Den Strandläufer am Tamarama-Strand kümmert das wenig, er findet wohl sein Smartphone gerade spannender.
Wenig Respekt vor der Kunst zeigt auch dieser Hund. Er hat wohl nicht realisiert hat, dass sich hinter ihm ein gigantisches Pferd aufbäumt. "Transition" hat die Australierin Harrie Fasher erschaffen.
Bunt und groß - diese Skulptur beeindruckt einen fotografierenden Besucher. "Sculpture by the Sea" findet seit 1997 in Sydney statt.
Strandgut: Dieser Riesenflipflop blieb an Sydneys Hausstrand liegen, rund sieben Kilometer östlich vom Zentrum.
Hier scheint eine bunte Welle samt blau-weißem Boot gestrandet zu sein.
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