

Renommierter Fotografiepreis Eines Nachts auf dem Eis

Die Besten des Sony World Photography Awards 2022: Für den »offenen Wettbewerb« haben mehr als 170.000 Fotografen und Fotografinnen ihre Werke eingereicht – ausgezeichnet wurden die Gewinner nach Ländern, in diesem Jahr 61. Hier sind die schönsten ihrer Bilder, darunter eine Aufnahme der französischen Klosterinsel Mont-Saint-Michel von Çiğdem Ayyildiz: Für die Fotografin aus der Türkei ist sie so etwas wie das achte Weltwunder.

»Aus Feuer geboren«: »Vulkane sind eine seltene Gelegenheit, die vollständige Umwandlung einer Landschaft zu beobachten. Orte, die vor Kurzem noch Täler und Wiesen waren, wurden zu Hügeln, Kratern und Lavafeldern«, sagt Filip Hrebenda aus der Slowakei. Er war am Fagradalsfjall im Südwesten Islands unterwegs, wo im März 2021 ein Ausbruch begann.

Auge der Erde: Island fasziniert Landschaftsfotografen immer wieder. Mit einer Drohne nahm Mathis Vandermeeren dieses Bild auf, im Geothermalgebiet Hverravellir im Zentrum des Landes. »Es zeigt eine natürliche heiße Quelle, die vor allem von oben betrachtet eine wunderschöne blaue Farbe aufweist.«

Höhlenausblick: Chihao Wang aus Taiwan nahm dieses einem Gemälde ähnelnde Foto auf. »Früher bewohnten viele Fledermäuse diese Höhle. Durch die Umweltveränderungen sind sie verschwunden.«

Idylle am Gletschersee: Die Wanderung zum Bondhusvatnet nahe Sundal ist eine der beliebtesten in der norwegischen Region Hardanger und der See ein bekanntes Motiv. »Ich liebe diesen friedlichen Ort«, sagt Hans Kristian Strand. Jedes Jahr besuche er ihn »in der Hoffnung, das perfekte Bild zu machen, und dieses Jahr habe ich es endlich geschafft«.

Totentanz: Sergio Carrasco hat eine Catrina porträtiert, eine Figur, symbolisch für den Tag der Toten. »Jedes Jahr zieht meine Frau ein anderes Catrina-Kostüm an, um unsere Tradition zu feiern«, sagt der mexikanische Fotograf. Das Foto zeigt sie in einem Kleid, das typisch für den Bundesstaat Chiapas ist, inmitten eines Ringelblumenfelds. Die Blume wird traditionell bei den Feiern zum Día de Muertos verwendet.

Sonnenuntergang über der Katpana-Wüste: In der Nähe der pakistanischen Stadt Skardu liegt die sogenannte Kalte Wüste auf etwa 2220 Metern Höhe; damit ist sie eine der am höchsten gelegenen Wüsten der Welt. Im Winter liegt in den Senken Schnee. Yawar Abbas aus Pakistan sagt dazu, dass sie in dem Licht der untergehenden Sonne wie eine »goldene Schlange« wirke.

Ein Elefant namens »Craig«: Mohammed Mirza, der den Preis für Kuwait erhielt, nahm den Riesen vor dem Kilimandscharo in Tansania auf. »Sich diesem großen Bullen bis auf wenige Meter zu nähern und ihn aus einem sehr niedrigen Winkel mit einem Weitwinkelobjektiv zu fotografieren, erfordert einigen Mut«, sagt er zu seinem Bild. Er benötigte fünf Tage dafür.

Versunken in Wolken: Wonyoung Choi aus Südkorea stieg immer wieder zum Sonnenaufgang auf den Berg Bukhansan in Seoul. Aber »es ist ein seltener Anblick, die Stadt in Wolken gehüllt zu sehen«, sagt er. »Ich bin Mutter Natur dankbar, dass sie die Architektur Seouls von eintönig in bunt verwandelt hat.«

Wie von Christo verpackt: Damon Beckford reiste bei minus 25 Grad Celsius zur Insel Emäsalo an die Südküste Finnlands, um das Zufrieren der Ostsee einzufangen. »Wenn das Meer zu frieren beginnt, entstehen wunderschöne Eisskulpturen auf den Felsen, und ein paar Tage später ist das Meer zugefroren.« Das Bild habe er nachts mit einer langen Verschlusszeit auf extrem glattem Eis aufgenommen.

Himmel über Cafayate in Argentinien: »Ich liebe die Kombination aus der Milchstraße und diesen einzigartigen Felsen«, sagt Gonzalo Javier Santile, der die Silbermedaille beim nationalen Preis für Lateinamerika erhielt. Das Foto setzt sich aus 20 Aufnahmen mit einem 15-Millimeter-Objektiv zusammen – darunter sechs vom Himmel und sechs vom Vordergrund. Sein Stativ musste er mit Steinen fixieren, da gerade der heiße Wind »Los Colorados« wehte.

Abendstimmung vor Den Haag: Der Este Raido Nurk war bei einem Surffestival vor der niederländischen Küste dabei – bei strömendem Regen. »Die Wellen waren die höchsten, die ich je abends gesehen habe.«

Blumengeschmückt: Juan Carlos Rodriguez aus Costa Rica begegnete der Frau in der nordindischen Region Ladakh. Auf einem Markt in der Hauptstadt Leh sprach ihn die Mischung aus traditioneller Kleidung und einem Hauch von Modernität an. Die Frau »gehört zur ethnischen Gruppe der Dard, die in den Tälern von Ladakh leben. Diese Menschen sehen sich selbst als Nachfahren von Alexander dem Großen«.

Alt und Neu auf der Berliner Museumsinsel: Die James-Simon-Galerie, von der die beiden Badenden so offensichtlich unbeeindruckt sind, ist das Besucherzentrum der Museumsanlage; sie wurde von 2009 bis 2018 nach Plänen des britischen Architekten David Chipperfield erbaut. Frank Loddenkemper gewann mit dem streng grafischen Foto den nationalen Preis für Deutschland.

Buddha über Bangkok: Den Preis für Thailand gewann Kunuch Chutmongkolporn mit seiner Teleobjektiv-Aufnahme von Bangkok. Im Hintergrund ist die Buddha-Statue des Tempels Wat Paknam Bhasicharoen zu sehen.

Dem Meer entsprungen: Matjaž Šimic aus Slowenien besuchte im Sommer die Camargue in Frankreich, und ihm gelang das dynamische Foto der weißen Pferde am Strand. »Ihre Eleganz und Energie faszinierten mich so sehr, dass ich sprachlos war«, schreibt er.