

Reiseführer für Sternengucker Die dunkelsten Orte der Welt
Elche, Wapitis und Weißkopfadler: Der Cherry Springs State Park im US-Bundesstaat Pennsylvania ist bei Wanderern und Wildlife-Fans beliebt. Doch Berühmtheit erlangte er wegen einer anderen Attraktion - dem spektakulären Nachthimmel. Als einer der Ersten ist er 2008 zum Dark Sky Park erklärt worden. Dieser Begriff bezeichnet Landstriche, in denen nachts kein künstliches Licht die Dunkelheit trübt.
Cherry Springs ist einer von Dutzenden Reisetipps, die der Lonely Planet im nun erschienenen "Travelguide für den Blick nach oben" auflistet. So lautet der Untertitel des Buches "Himmelleuchten". Es zeigt, auf welch unterschiedliche Weisen man beim Reisen den Sternenhimmel beobachten kann - sei es in einem Lichtschutzgebiet, beim Besuch einer Forschungsstation oder künftig vielleicht bei einem Suborbitalflug.
Während Letzteres nur sehr betuchten Reisenden vorbehalten sein wird - die Preisplanung für eine Fahrt Richtung Weltraum liegt bei meist sechsstelligen Summen -, können Interessierte dem Kosmos schon jetzt auch näherkommen, wenn sie mit beiden Beinen auf dem Boden stehen. Und genau das ist der Schwerpunkt des Sternenreiseführers.

Buch "Himmelleuchten": Die dunkelsten Orte der Welt
Auf mehr als hundert Seiten beschreibt Buchautorin Valerie Stimac die dunkelsten Orte der Welt: vom kanadischen Nationalpark Mont-Mégantic über den Zselici Csillagpark in Ungarn bis zum Yeongyang Firefly Eco Park in Südkorea.
Besonders viele Orte in den USA sind dabei, etwa der Cosmic Campground in New Mexico ("eine wahre Pilgerstätte für Astrotouristen; mit Plumpsklosetts und ohne Strom") sowie das Naturschutzgebiet Craters of the Moon in Idaho ("Die Fremdartigkeit des hoch gelegenen Gebiets ist besonders nachts eindrucksvoll").
Was ist noch mal der Unterschied zwischen Meteorit und Meteoroid?
Das Buch eignet sich als Inspiration für die Urlaubsplanung - und ist für Einsteiger gewissermaßen ein Crashkurs. Im Kapitel "Meteorströme" erklärt Stimac, was ein Komet und was ein Asteroid ist. Und sie hilft Lesern auf die Sprünge, die bisher nicht wussten, dass Meteoroid, Meteor und Meteorit unterschiedliche Objekte beziehungsweise Leuchterscheinungen sind.
In einer Art Kalender listet die Autorin auf, zu welcher Jahreszeit man Quadrantiden, Lyriden, Perseiden und andere Meteorströme sichten kann. Jetzt, im Oktober, lassen sich demnach beispielsweise gut Orioniden aufspüren. Praktischer Hinweis: Um sie zu sehen, suche man am Nordhimmel nach dem Sternbild Orion, "das leicht an seinen drei 'Gürtelsternen' sowie an den Sternen Beteigeuze (an seiner Schulter) und Rigel (an seinem Fuß) zu erkennen ist. Die Meteore scheinen von einem Punkt über dem Arm Orions auszugehen".
Valerie Stimac, aufgewachsen in der Nähe von Anchorage, liebt den Space Lake in Alaska. "Hier gibt es mehrere Parkplätze, die alle durch Bäume abgeschirmt sind", sagt die Weltraumenthusiastin. Dadurch werde jegliche Lichtverschmutzung verhindert. "Der Ort ist noch ein Geheimtipp - die Chancen stehen also gut, hier den Himmel ganz für sich zu haben."
Lonely Planet Himmelleuchten: Der ultimative Travelguide für den Blick nach oben (Lonely Planet Reisebildbände)
Preisabfragezeitpunkt
01.06.2023 19.25 Uhr
Keine Gewähr
Das ist Ihnen zu weit? Erhellende Worte finden sich im Schlusswort des Buches: Beim Lesen könne der Eindruck entstehen, man müsste um die ganze Welt reisen, um die Wunder des Weltraums und des nächtlichen Himmels zu erleben. "Aber der Eindruck täuscht. Tatsächlich kann man auch zu Hause zum Astrotouristen werden."
Wie das geht? Die Autorin empfiehlt einen Besuch im Planetarium oder einen Ausflug in ein nahe gelegenes Gebiet mit dunklem Nachthimmel. Wo es solche in Deutschland gibt, lesen Sie hier.