Nachhaltiger reisen TUI gibt sich Reduktionsziele für Flüge, Hotels und Schiffe

Die Emissionen bei den TUI-Airlines sollen bis 2030 um 24 Prozent sinken, die der Hotels um 46 Prozent – verglichen mit den Werten von 2019. Dazu kündigt TUI verschiedene konkrete Maßnahmen an.
Flugzeuge von TUI am Flughafen Hannover: »Ansporn für uns, mehr zu tun als heute möglich erscheint«

Flugzeuge von TUI am Flughafen Hannover: »Ansporn für uns, mehr zu tun als heute möglich erscheint«

Foto: Julian Stratenschulte / dpa

Europas größter Reisekonzern TUI will seinen ökologischen Fußabdruck reduzieren und gibt sich bis 2030 verbindliche Reduktionsziele. Sie sollen für die Bereiche Airlines, Hotels und Kreuzfahrtschiffe gelten, wie das Unternehmen am Sonntag mitteilte. Dazu listet TUI eine Reihe von Maßnahmen auf, etwa Investitionen in moderne Flugzeuge und nachhaltigen Treibstoff, optimierte Flugrouten, Energieeinsparungen sowie lokale Einkäufe für Hotels.

  • Die Emissionen bei den TUI-Airlines sollen bis 2030 um 24 Prozent verglichen mit dem Wert von 2019 sinken. Die Fluggesellschaften von TUI stehen für rund 80 Prozent der konzerneigenen Emissionen.

  • Die Emissionen der konzerneigenen Hotels sollen um mindestens 46,2 Prozent gegenüber 2019 reduziert werden

  • und die der Kreuzfahrtgesellschaften um 27,5 Prozent.

Der technologische Fortschritt sei »Ansporn für uns, mehr zu tun als heute möglich erscheint«, erklärte TUI-Chef Sebastian Ebel. Die Ziele würden daher immer wieder überprüft und angepasst.

TUI will spätestens erste 2030 klimaneutrale Kreuzfahrten anbieten. Einem TUI-Sprecher zufolge »werden die am besten geeigneten Routen und Schiffe ausgewählt, um die Kreuzfahrt dann mit alternativen CO2-Kraftstoffen (z. B. Methanol) zu erproben.« Hinzu kämen Effizienzmaßnahmen und auch grüner Landstrom. »Die verbleibenden Emissionen werden durch hochwertige Ausgleichsprojekte neutralisiert.«

Ausgleichungen durch Baumpflanzungen sind kein Allheilmittel gegen die globale Umweltkrise . Für eine erfolgreiche CO₂-Kompensation müsste neuer Wald für viele Jahrzehnte wachsen. Das sicherzustellen, gilt als schwierig.

Der Kreuzfahrtbranchenverband Clia hatte angekündigt, dass seine Mitglieder bis 2050 klimaneutral agieren wollen. Dem Naturschutzbund (Nabu) gehen die bisherigen Bemühungen der Branche nicht weit genug. »Umwelt- und Klimaschutz bleiben oft nur Lippenbekenntnisse«, urteilte der Nabu vor einigen Monaten. »Das giftige, aber billige Schweröl ist weiterhin der Treibstoff der Wahl für das Gros der Flotte. Nur wenige wirklich zukunftstaugliche Projekte sind in Planung und Umsetzung.«

Zu der Frage, ob und inwiefern sich durch die Reduktionsziele die Reisekosten für Urlauberinnen und Urlauber erhöhen werden, konnte TUI zunächst keine Angaben machen. Nach der Coronakrise steht TUI vor einer Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Der Reiseanbieter verbuchte im Geschäftsjahr 2021/2022 (bis Ende September) unter dem Strich aber noch einen Verlust von 277 Millionen Euro.

Der Tourismus trägt mit acht Prozent  aller Treibhausgasemissionen weltweit zur globalen Erwärmung bei.

Anmerkung der Redaktion: TUI hat Aussagen zu den Reduktionszielen korrigiert, wir haben den Artikel entsprechend angepasst: Nicht die Emissionszahlen von 1990 werden zum Vergleich angelegt, sondern die von 2019. Klimaneutrale Kreuzfahrten ab 2030 sollen zudem vor allem durch Reduktion und Vermeidung von Emissionen möglich werden, Kompensationen stehen demnach nicht im Vordergrund.

pbe/dpa
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