Place de Concorde und Champs-Élysées (Zeichnung): Mehr Natur, mehr Kultur
Place de Concorde und Champs-Élysées (Zeichnung): Mehr Natur, mehr Kultur
Foto: PCA-STREAM / AFP

Weniger Autos, mehr Grün Paris will Champs-Élysées radikal umbauen

Das Flair der Champs-Élysées hat sich abgenutzt: Proteste, Streiks und Dauerstaus haben den Ruf der Pariser Prachtstraße beschädigt. Bürgermeisterin Anne Hidalgo will jetzt Gärten anlegen lassen.

Gärten statt Asphalt, Fußgängerzone statt Autoschlangen – mit diesem Plan könnte die Pariser Prachtstraße Champs-Élysées wieder in altem Glanz erstrahlen. Bürgermeisterin Anne Hidalgo setzt die Umgestaltung der französischen Metropole fort, ihre »ökologische Transformation der Stadt«, wie sie es nennt.

Ein entsprechendes Projekt will die Stadt in der kommenden Woche vorstellen, wie es aus dem Pariser Rathaus hieß. Hidalgo hatte am Wochenende in der Sonntagszeitung »Le Journal du Dimanche« einen »außergewöhnlichen Garten« für die Avenue des Champs-Élysées angekündigt. 250 Millionen Euro sollen dafür bereitgestellt werden.

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Avenue des Champs-Élysées: Neues Leben für eine alte Prachtstraße

Foto: Maremagnum / Getty Images

Bereits bis zu den Olympischen Spielen in Paris 2024 soll demnach als erster Schritt die Place de la Concorde zwischen dem Ende der Avenue und dem Gelände vor dem weltberühmten Louvre-Museum neu gestaltet werden, ab 2025 der Rest. Pläne wurden bereits vom Architekten Philippe Chiambaretta und seinem Büro PCA-Stream entworfen.

Ende Juni hatte die Bürgermeisterin bereits die Verkehrsachse Rue de Rivoli vom Rathaus bis zum Louvre für Autos sperren lassen – zeitlich begrenzt, um in der Coronakrise die Metro zu entlasten, wie es hieß. Dafür erntete sie viel Kritik vom Automobilverband und von Taxifahrern.

Das Komitee Champs-Élysées  begrüßte Hidalgos Ankündigung. Der Zusammenschluss aus Gewerbetreibenden und Künstlern hatte seit 2018 Ideen zur Neugestaltung der 1,9 Kilometer langen Champs-Élysées entwickelt. So sollen einige Fahrbahnen in Fußwege verwandelt und mehr Grünflächen geschaffen werden. Sein Argument: In den letzten drei Jahrzehnten habe die mystische Avenue an Glanz verloren – etwa durch Proteste, Streiks und Wirtschaftskrisen. Sie sei nach und nach von den Parisern verlassen worden.

Im Detail schlägt das Komitee vor, dass etwa der Platz zwischen dem Petit und Grand Palais Fußgängerzone und damit Veranstaltungsort werden soll: »ein mythischer Ort, belebt durch Kultur, Mode und Essen«, wie es heißt. Zwei Gärten rund um den Kreisverkehr der Champs-Élysées sollten Kunst und Natur gewidmet werden mit Installationen und Pavillons.

Das Carré des Ambassadeurs soll sich nach den Komiteevorstellungen in einen Familiengarten nach dem Vorbild traditioneller Pariser Parks verwandeln – mit Kindershows, Tanzsälen, Schaukeln, Karussells und Gemüsegarten. Dazu sind ein Sportgarten angedacht und viele Terrassen, Kioske und sonstige Freizeiteinrichtungen. Einer Umfrage der Stadt zufolge wünschten sich Bürgerinnen und Bürger vor allem mehr Grün auf den Champs-Élysées.

abl/dpa
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