Neues Terminal von Norman Foster Drache von Peking
Eine gigantische Konstruktion aus Glas und Stahl in Drachenform das neue Terminal 3 des Pekinger Flughafens soll die Besucher der Olympischen Spiele schon bei der Ankunft in der chinesischen Hauptstadt tief beeindrucken. Das Terminal sei ein "wichtiger Treffpunkt ohne Wettkämpfe" in der Zeit der Olympiade im August 2008, sagte Zhang Zhizhong, Manager der Capital Airport Holding, heute bei der Vorstellung der Baustelle zur Nachrichtenagentur AP.
Allein der Bau des Terminal-Gebäudes wird 21 Milliarden Yuan (rund 2 Milliarden Euro) verschlingen. Inklusive der damit verbundenen Infrastruktur rechnen die Investoren mit einer Gesamtsumme von 35 Milliarden Yuan (rund 3,36 Milliarden Euro). Ausgestattet wird der Bau laut AP mit einem modernen Gepäcktransportsystem der chinesischen Siemens-Tochter, das rund 19.000 Gepäckstücke in der Stunde befördern kann. Dazu wird ein Bahnhof, der wie eine gigantische Glas-Schildkröte geformt ist, den Flughafen mit dem rund 20 Kilometer entfernten Stadtzentrum verbinden, und Gates und eine Landebahn werden errichtet, die auf den Riesenjet A380 ausgelegt sind. Auf nur vier Jahre mussten die Bauherren ihren Zeitplan zusammenstreichen.
Entworfen von dem britischen Stararchitekten Norman Foster, soll das Terminalgebäude chinesische Tradition mit moderner Formensprache vereinigen. Rote Säulen und ein dezent-goldenes Dach sollen Assoziationen an Pekings Kaiserpaläste und Tempel wecken. "Die Entfernungen zu Fuß sind für Passagiere kurz, und die Transferzeit zwischen den Flügen wird minimiert", schreibt das Büro des Architekten auf seiner Website.
Hoffnungslos überlasteter Flughafen
Für die Errichtung der Anlage müssen 10.000 Menschen ihre Häuser aufgeben und umziehen, 50.000 Arbeiter zugleich sind auf der Baustelle, 500.000 Tonnen Stahl werden verbaut. 445 Lifte und ein Parkplatz für 7000 Autos werden gebaut, und 3000 Kilometer Kabel verlegt. Und nach der Fertigstellung werde alle 30 Sekunden ein Flugzeug abheben oder landen können, wie die Statistiken der Stadtregierung und der Holding-Gesellschaft angeben.
Doch der Show-Effekt für die Olympiade-Besucher ist nicht alleiniger Grund des Ausbaus des "Internationalen Pekinger Hauptstadt-Flughafens". Der erst vor acht Jahren eröffnete Airport ist mit seinen jetzigen beiden Terminals bereits völlig überlastet. Die Luftfahrtbehörde hat die Zahl der Inlandsflüge vor kurzem drastisch heruntergeschraubt und wird bis 2010 keine neuen Lizenzen mehr für Inlandsflüge nach Peking vergeben.
Errichtet für die Abfertigung von 35 Millionen Passagieren jährlich, passierten im vergangenen Jahr bereits 48,7 Millionen Menschen die Hallen und mussten lange Warteschlangen und -zeiten in Kauf nehmen. Das neue Terminal, welches für einen Testbetrieb im Februar und dann offiziell im Juli nächsten Jahres in Betrieb genommen wird, soll die Kapazität des Flughafens auf bis zu 65 Millionen Passagiere jährlich erweitern. Mit dieser Zahl rechnen die Besitzer bereits für 2015.
abl