Grau und von Touristen eher unbehelligt lag sie bislang in der Bronx: Doch seit Joaquin Phoenix als "Joker" eine New Yorker Treppe heruntertanzt, haben Filmfans und Instagrammer eine neue Wirkungsstätte.
Treppentänzer in der Bronx: Joaquin Phoenix in "Joker"
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Die südliche Bronx ist normalerweise kein Ort, an den es viele New-York-Touristen zieht. Manche besuchen den Zoo, den Botanischen Garten oder das Yankee Stadion in der Gegend. Die lange Treppe zwischen Shakespeare Avenue und Anderson Avenue gehört vor allem den Einheimischen. Noch. Denn seit Joaquin Phoenix in dem neuen Film "Joker" auf den internationalen Kinoleinwänden jene Stufen hinuntertanzt, lassen sich Fans von ihren Smartphones zu den steilen Stufen an der West 167th street navigieren.
Auch wenn die #jokerstairs, laut der Nachrichtenagentur Reuters 131 an der Zahl, in der Bronx erst jüngst zu Filmruhm gekommen sind - das Portal "Vice" zitiert Anwohner, die jetzt schon genervt sind von New Yorkern und Touristen, die kommen und ihre Fotos und Videos in den sozialen Netzwerken hochladen. Andere aus der Nachbarschaft haben laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters nichts gegen neue Gesichter auf den Treppen. Die Öffentlichkeit sei gut für das schwierige Image des Stadtteils.
Todd Phillips' umstrittene Comicadaption "Joker" hat Ende August bei den Filmfestspielen in Venedig Premiere gefeiert und als erster Superheldenfilm den Goldenen Löwen gewonnen. In den USA entbrannte vor dem offiziellen Filmstart Anfang Oktober eine Debatte darüber, ob die düstere, ambivalente Darstellung des Batman-Gegenspielers Nachahmer zu Gewalttaten anstiften könnte.