
Rom: Treppenparty mit Feuerwerk
Streit um Roms Sehenswürdigkeit Spanische Treppe nach Restaurierung wieder eröffnet
Die Spanische Treppe in Rom ist ab heute nach fast einem Jahr der Restaurierung wieder für Touristen zugänglich. Sie dürfe künftig wieder rund um die Uhr betreten werden, sagte Bürgermeisterin Virginia Raggi bei der Wiedereröffnungsfeier am Donnerstagabend. "Die Treppe wird nicht nachts geschlossen," sagte sie und trat damit Forderungen nach einer nächtlichen Sperrung des beliebten Touristentreffpunkts entgegen.
Der Luxuskonzern Bulgari hatte 1,5 Millionen Euro für die Rennovierung bezahlt und diesen Vorschlag ins Gespräch gebracht. Auch viele Römer stören sich an nächtlichen Gelagen und fliegenden Händlern. Im Februar vergangenen Jahres beschädigten Hooligans den aus dem 17. Jahrhundert stammenden Brunnen am Fuße der Treppe und warfen große Mengen Flaschen und Dosen hinein.
Raggi sagte, es sei wichtig, dass die Menschen die Kulturgüter nutzen könnten. Zugleich müssten sie für deren Erhalt in die Pflicht genommen werden. "Die Stadtverwaltung wird sich dafür einsetzen, dass die Treppe so lange wie möglich in ihrem neuen Glanz erhalten bleibt", sagte die Bürgermeisterin der Protestpartei Fünf Sterne, die im Juni ins Amt gewählt wurde.
Die Freitreppe des Architekten Francesco De Sanctis aus dem 18. Jahrhundert, die zur Kirche Santa Trinità dei Monti führt, ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Roms. Unzählige Touristen steigen täglich die 138 Stufen aus Kalkstein und Marmor hinauf, viele lassen sich auch zu einer Rast darauf nieder.
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Konzern die Restaurierung eines Denkmals in Italiens Hauptstadt finanziert. Die Frischzellenkur für die Fontana di Trevi wurde von der italienischen Modefirma Fendi gesponsert, die Renovierung des Kolosseums vom Taschen- und Schuhhersteller Tod's. Und im Mai machte Roms damaliger Übergangsbürgermeister Francesco Paolo Tronca mit einem Spendenaufruf Schlagzeilen, der darauf abzielte, weitere Monumente vor dem Verfall zu bewahren.

Spendenaufruf zur Denkmalpflege: Rom bröckelt