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Hausmitteilung Titel, Friedensnobelpreis, Im Zentrum der Macht, Dein SPIEGEL

aus DER SPIEGEL 50/2021

Titel

Britta Stuff

Britta Stuff

Foto: Privat

Eigentlich wollte SPIEGEL-Reporterin Britta Stuff nur einem Einzelfall nachgehen, von dem sie gehört hatte. Eine Frau soll von zwei katholischen Priestern zur Abtreibung gedrängt worden sein. Doch bei ihren Recherchen wurde Stuff das ungeheure Ausmaß der Taten durch Kirchenvertreter im Bistum Trier bewusst. Bald stießen Kollegen zu ihr, gemeinsam suchten sie Betroffene und mutmaßliche Täter, fanden Whistleblower in der Kirche und studierten Akten. Sie fanden ein System des Wegschauens vor. »Der Kirche fehlt bis heute die Bereitschaft zu einer wirklichen Aufklärung der Vorgänge«, sagt Stuff.

Papst Franziskus wird in diesen Tagen 85, und er hat wenig Grund zu feiern. Als Reformer der Kirche angetreten, wollte er die Macht des römischen Klerus brechen, doch Taten folgten nur wenige. Italien-Korrespondent Frank Hornig kennt viele der Intrigen im Vatikan, vor Kurzem begleitete er den Pontifex auf einer Reise durch Ungarn und die Slowakei. Hornig beschreibt, wie schwer der Mann an seinem Amt trägt – und welche Schuld der Papst selbst daran hat. »Konservative Gegner würden sich jetzt über seinen Rücktritt freuen«, so Hornig.

Dmitrij Muratow mit Reporter Timofey Neshitov und Investigativjournalistin Jelena Milaschina

Dmitrij Muratow mit Reporter Timofey Neshitov und Investigativjournalistin Jelena Milaschina

Die Auszeichnung geht dieses Jahr an die philippinische Journalistin Maria Ressa und ihren russischen Kollegen Dmitrij Muratow. Muratow leitet in Moskau die »Nowaja Gaseta«, die einzige überregionale Zeitung des Landes, die es noch wagt, sich mit Wladmir Putin anzulegen. Seit Amts­antritt des Kremlchefs wurden sechs ihrer Mitarbeiter ermordet. Reporter Timofey Neshitov hat Muratow in den vergangenen Wochen begleitet und sprach auch mit Kolleginnen wie Investigativjournalistin Jelena Milaschina; er reiste mit Muratov nach Sotschi, wo dieser auf Putin traf, feierte Muratows 60. Geburtstag mit und war dabei, als die Redaktion ihn für weitere zwei Jahre als Chefredakteur wiederwählte. »Es gab keine Gegenkandidaten«, sagt Neshitov, »als Nobelpreisträger ist Muratow unangefochten. Das hat ihn nachdenklich gestimmt. Er ist seit mehr als zwei Jahrzehnten Chefredakteur, aber er ist auch Demokrat.«

Im Zentrum der Macht

Melanie Amann

Melanie Amann

Foto: Julian Busch

Zu den rätselhaftesten Menschen der Ära Angela Merkel zählt Beate Baumann. Die langjährige Büroleiterin und Vertraute der Altkanzlerin gilt als extrem medienscheu, Interviews gab sie nie. Zugleich war sie in der Haupstadt berüchtigt für ihre harte Linie. Redakteurin Melanie Amann gelang es, in vertraulichen Gesprächen über drei Jahre einen Zugang zu Baumann zu finden. Dabei erlebte sie eine überraschend fröhliche, mitunter auch verletzliche Frau. »Die Härte diente ihr dazu, alle Gefahren von ihrer Chefin fernzuhalten«, sagt Amann. »Damit machte sie es Merkel oft schwerer als nötig und sich selbst ebenfalls.« Baumann sprach mit Amann auch über die Zukunft – Merkel und sie planen erst einmal ein gemeinsames Buch.

Foto: SVC.OrisWFL

Es gibt Superhelden, die sind stärker als James Bond und die Helden von »Star Wars« – zumindest, was den Erfolg im Kino betrifft: Die Abenteuer um die Figuren der Marvel-Comics liefern seit Jahren die besten Einspielergebnisse ab. Warum sind Superhelden so angesagt? Die Titelgeschichte des Kinder-Nachrichten-Magazins »Dein SPIEGEL« geht der Faszination für ihre übermenschlichen Fähigkeiten auf den Grund und klärt, ob es Superkräfte auch in Wirklichkeit gibt. Außerdem im Heft: Die Neuen im Bundestag – vier Politikerinnen und Politiker erzählen, wofür sie sich einsetzen möchten. Und: Warum es ein harter Corona-Winter wird. Das Heft erscheint am Dienstag, 14. Dezember.

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