Feldzug gegen Saddam
Irakische Exil-Opposition wirbt Rekruten
Die irakische Exil-Opposition wirbt in Deutschland derzeit mit Flugblättern für eine
militärische Ausbildung für den bevorstehenden Krieg gegen Saddam Hussein. Die Bundesregierung hat unterdessen den irakischen Geheimdienstchef in Deutschland,
Abd al-Salam Saher, ausgewiesen.
Hamburg - Mit
einem aus den USA stammenden Fragebogen, der als Absender "Iraq Liberation"
trägt, werden Rekruten geworben, die auf Seiten der Amerikaner am Golf eingesetzt
werden sollen. Die Aufrufe werden auch über die amerikanischen Luftstützpunkte
im Rhein-Main-Gebiet verteilt. Nach Informationen der "Patriotischen Union Kurdistans"
(PUK) sind die Fragebögen bereits von einer Reihe von Saddam-Gegnern ausgefüllt
und eingesandt worden. Die Freiwilligen könnten auf dem US-Stützpunkt im
ungarischen Taszar ausgebildet werden.
Die Bundesregierung hat unterdessen den irakischen Geheimdienstchef in Deutschland,
Abd al-Salam Saher, ausgewiesen. Der offiziell als Zweiter Sekretär der irakischen
Botschaft getarnte hochrangige Funktionär des irakischen Geheimdienstes
war bereits mehrfach wegen versuchter Anwerbung von Informanten aufgefallen.
Als Begründung für die Ausweisung zur Jahreswende diente dem Auswärtigen Amt
ein Zwischenfall Mitte Oktober 2002, bei dem der irakische Funktionär in Berlin
betrunken Auto gefahren war und fast zwei Polizisten umgefahren hätte. Weil das
Auswärtige Amt das Visum für einen Vertreter Sahers verweigerte, ist der Posten
des Geheimdienstchefs in der irakischen Botschaft derzeit unbesetzt.