
Kriminalität "Irgendwann gibt es Tote"
Der junge Mann, durch Klingeln und lautes Klopfen wach geworden, kommt barfuß und im Bademantel an die Wohnungstür. "Können wir reinkommen?", fragt Oberkommissarin Christine O. und zeigt ihren Dienstausweis. "Bei mir sieht es schrecklich aus", entgegnet der 23-Jährige verschlafen, macht nur zögernd Platz. "Stört uns überhaupt nicht", versichert Oberkommissar Kai K., der zweite Zivilbeamte, und tritt ein. Er wirft einen Blick in die winzige Küche, in der Spüle stapelt sich schmutziges Geschirr.
Der Dialog um die Mittagszeit dauert nur wenige Minuten. "Sie wissen ja, es gibt viele Autobrandstiftungen", beginnt Christine O. "Ja, und?" "Das ist nicht nur Sachbeschädigung, das ist ein Verbrechenstatbestand." "Ja, und?" "Da gibt es keine Bewährung, da gibt es Knast."
Unsicher guckt der junge Mann von einem zum andern. "Und warum erzählen Sie mir das?", fragt er verwundert. Christine O. zieht ein Protokoll hervor: "Sie wurden doch kürzlich nachts angehalten, oder?" "Ja, ich musste meinen Ausweis zeigen, das war alles." "Weshalb sind Sie denn so spät noch unterwegs?" "Ich bin Koch, ich arbeite oft bis nach Mitternacht." "Wo?", will die Kommissarin wissen. "In einem Restaurant in Poppenbüttel."
Auf dem Rückweg zum Dienstwagen sind sich die Beamten einig. "Nee, der ist harmlos, der zündelt nicht", urteilt Kai K., "wer ist der Nächste?" Der sei ein ganz anderes Kaliber, sagt Christine O., liest aus einem Papier vor. "Hat dreimal Keller angesteckt, war in Drogengeschäfte verwickelt, ist vorbestraft wegen Körperverletzung und Graffiti-Schmierereien."
Christine O. und Kai K. sind Polizisten in spezieller Mission. Sie gehören zur Abteilung Jugendschutz, verstehen sich nicht nur als Fahnder, sondern auch als Sozialarbeiter. Sie sollen Heranwachsende und Jugendliche durch Besuche und Gespräche davon abhalten, ein schweres Verbrechen zu begehen.
Die 44-jährige O., die früher in den Rotlichtgassen von St. Georg Dienst schob, und der 50-jährige K., der ehemals im Uno-Auftrag Polizisten ausbildete, zählen zu den letzten Hoffnungen der Hamburger Polizei, ein unheimliches Phänomen in den Griff zu bekommen: die Serie verheerender Brandanschläge auf parkende Autos. Seit 2004 sind im Stadtgebiet über 1400 Fahrzeuge in Flammen aufgegangen.
Allein im laufenden Jahr zählten die Ermittler bis Mitte August über 330 verbrannte Autos.
Eine ganze Stadt in Angst und Schrecken
Wie sehr der Feuerterror eine ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzen kann, ist seit Tagen auch wieder in Berlin zu beobachten. Dort brannten über 60 Autos, betroffen waren auch traditionell bürgerliche Stadtteile wie Charlottenburg und Zehlendorf. Selbst der Einsatz von Polizeihubschraubern mit Wärmebildkameras konnte das nächtliche Inferno nicht verhindern.
Prompt sind die heimtückischen Anschläge zum Politikum geworden, selbst Kanzlerin Angela Merkel schaltete sich in die Debatte ein mit ihrer Sorge, dass Menschenleben "kaltblütig aufs Spiel gesetzt" würden. Während Berlins Gute-Laune-Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) mehr oder weniger hilflos die Bürger zu mehr Wachsamkeit aufrief, wollen die bislang um ein zugkräftiges Wahlkampfthema verlegenen Oppositionsparteien CDU und FDP vor dem Urnengang im September nun aufrüttelnde Bilder von brennenden Autos plakatieren. Motto: "Damit Berlin nicht London wird."
Lange konzentrierten sich die Anschläge in der Hauptstadt auf hochpreisige Karossen; sie galten als Mittel in einem ideologischen Kampf um begehrte Wohnquartiere und wurden überwiegend der linksradikalen Szene zugerechnet. Inzwischen scheinen die Berliner Delikte indes kaum noch anders als die in Hamburg, wo es schlicht jeden Bürger treffen kann: die Eigentümer von teuren Sportcoupés in der City ebenso wie die Besitzer von Kleinwagen und biederen Familienkutschen in Reihenhaussiedlungen am Stadtrand. Sogar Motorräder und Vespas sind vor dem Vandalismus nicht mehr sicher.
Wut auf die Zündler
"Ich habe einfach Wut", sagt ein Kaufmann aus dem Stadtteil Eppendorf, nachdem sein Auto in einer engen Wohnstraße abgefackelt wurde, zusammen mit fünf anderen Wagen. Wut auf die Zündler, von denen wie fast immer jede Spur fehlt. Wut aber auch auf den Staat, der sein Eigentum nicht schützen konnte.
Als der BMW-Besitzer, geweckt durch den Krach berstender Reifen, vom dritten Stock auf sein Cabrio hinunterblickte, brannte der Radkasten. Als er unten ankam, hatte der Motorraum Feuer gefangen. Seinen Versuch, Wertsachen aus dem Wageninnern zu retten, verhinderten Polizeibeamte, wegen Explosionsgefahr.
Eigentlich ein überzeugter Liberaler, der immer eine maßvolle Strafjustiz befürwortete, hat der Kaufmann jetzt seine Meinung geändert. Für Brandstifter fordert er statt fünf Monaten mit Bewährung "mindestens fünf Jahre".
Tatsächlich hätte auch in seinem Fall viel mehr passieren können. Weil ein Straßenbaum Feuer fing, leckten die Flammen bis an die Fenster im zweiten Stock. Die Hitze war so groß, dass die Freundin des Kaufmanns schon nicht mehr durchs Treppenhaus kam.
So geraten bei den Anschlägen immer wieder Menschen in Lebensgefahr. Mal atmen Anwohner und Retter ätzende Gase ein wie Ende Mai im Stadtteil Eimsbüttel, ein Ehepaar und drei Polizisten erlitten schwerste Rauchvergiftungen. Mal greifen die Flammen auf ein Wohnhaus über wie Anfang Juli im Stadtteil Lokstedt, die Mieter mussten sich in Schlafanzügen vor dem Feuer retten.
"Irgendwann gibt es Tote", fürchtet Andreas Lohmeyer, 49, Leiter der Abteilung Verbrechensbekämpfung. Der Kriminaldirektor steht unter enormem Druck. Die unlösbare Aufgabe, ein 4000 Kilometer langes Straßennetz mit rund 720 000 zugelassenen Autos vor Vandalismus zu bewahren, setzt ihm täglich mehr zu.
Lohmeyer ist mitverantwortlich für einen der größten Polizeieinsätze in der Hamburger Geschichte. Beim Kampf gegen die Brandstifter sind schon jetzt mehr Beamte eingesetzt worden als seinerzeit bei der Fahndung nach RAF-Terroristen und bei den Krawallen um die Hafenstraßenhäuser zusammen. Entsprechend hoch sind die Kosten.
"Wir wollen ein Signal setzen"
Doch Erfolge blieben sogar aus, als vor Jahresfrist die eigens gegründete Sonderkommission "Florian" jede Nacht bis zu 200 Polizisten in Uniform oder in Zivil auf die Straßen schickte, als Hubschrauber über der City kreisten und ganze Stadtteile nach Feuerteufeln durchkämmt wurden. Selbst in der Nacht vor der Innenministerkonferenz verbrannten zehn Autos.
Die ohnehin angeschlagene schwarz-grüne Koalition unter Ole von Beust stand blamiert da, der damalige SPD-Innenexperte Andreas Dressel spottete über "Brachial-Rhetorik und Aktionismus". Inzwischen klingt Dressel, seit der Bürgerschaftswahl Fraktionschef der jetzt allein herrschenden Sozialdemokraten, deutlich vorsichtiger. Denn die nächtlichen Brände bedrohen nun auch das Image der neuen Regierung von Bürgermeister Olaf Scholz. Das Problem, räumt Dressel kleinlaut ein, sei nicht "per Fingerschnippen" zu lösen.
Aber wie?
Den Durchbruch soll nun eine neue Strategie bringen, im Fachjargon heißt sie "Gefährderansprache". Die Devise der Polizei: Wenn wir die Brandstifter schon nicht auf frischer Tat ertappen, dann rücken wir wenigstens jenen auf die Pelle, die wir für verdächtig halten. "Wir wollen ein Signal setzen", erklärt dazu Reinhard Chedor, Chef des Hamburger Landeskriminalamts. "Unsere Botschaft lautet: Wir haben euch auf dem Schirm, Freunde, seht euch vor. Wir beobachten euch ganz genau."
In Zweierteams Hunderte Adressen abklappern
So klappern nun Beamte der "Gruppe Brand" - neben Christine O. und Kai K. 20 weitere polizeiliche Jugendschützer - in Zweierteams Hunderte Adressen in der Millionenstadt Hamburg ab. Sie mahnen, warnen, schreiben Berichte. Sie sollen den Jugendlichen in ihrer Sprache begegnen, sich aber nicht anbiedern; locker, aber nicht zu kumpelhaft wirken - eine Gratwanderung.
Ins Visier geraten sind nicht nur jene rund 6000 Personen, deren Daten während der nächtlichen Razzien im Vorjahr notiert wurden. Geklingelt wird auch bei Verdächtigen, die bereits wegen typischer Jugendverfehlungen aufgefallen sind: als Graffiti-Sprayer, als Haschisch-Konsumenten, als Schläger, als Mitglieder von gewalttätigen Straßengangs.
Kommissarin O. und ihr Begleiter K. kommen meist unangemeldet, stehen deshalb oft vor verschlossener Tür. An diesem Dienstagnachmittag wird ihnen noch dreimal geöffnet.
"Dem trau ich nicht", sagt Oberkommissar K. nach dem Besuch bei Timo, "wenn es da in der Nähe brennt, gehen wir wieder hin." Der 21-Jährige bestreitet im Beisein seines Vaters zwar jegliche Beteiligung an Brandstiftungen. Doch auf Fragen nach seiner Clique schweigt er, und auf Vorhaltungen wegen seiner Vergangenheit winkt er ab: "Ist doch schon ewig her."
Müllcontainer ließ Timo damals in Flammen aufgehen, einmal gab es eine Explosion, auch eine Verurteilung wegen Betrugs ist aktenkundig, dazu zwei Verfahren wegen Körperverletzung. "Und er kann einem nicht in die Augen sehen", sagt Christine O., sie hat ebenfalls ein ungutes Gefühl.
"Immerhin gibt es 20.000 Euro Belohnung"
Auch Cedrik, Ohrringe, Drei-Tage-Bart, nicht wirklich wach, weist jeden Verdacht weit von sich. Er sitzt auf dem Sofa im elterlichen Wohnzimmer, deutet zur Straße: "Wir haben selbst drei Autos, da müsste ich ja verrückt sein." "Aber Sie kennen doch eine Menge Leute", bohrt Kommissarin O. nach einem Blick in Cedriks Akte weiter, "da sind doch viele schräge Typen drunter." Antwort: "Aber so schräg nicht." "Immerhin gibt es 20.000 Euro Belohnung", lockt die Beamtin, "wir sind auf Ihre Hilfe angewiesen, verstehen Sie." "Ich kann Ihnen nicht helfen."
Marcel, 17, ist auskunftsfreudiger. Der Junge, der bei Pflegeeltern lebt, schon einiges ausgefressen hat, fürchtet sich seit einem schweren Grillunfall vor Feuer, überlebte nur dank mehrerer Hautverpflanzungen. Für die Flammenleger in seinem Stadtteil, von denen er angeblich einige kennt, hat er kein Verständnis. Wie viele das denn seien, wollen die Beamten wissen. Ungefähr 15, eine Gruppe. Wie alt? Zwischen 19 und 22. Treffpunkt? Auf dem großen Abenteuerspielplatz.
Nur Namen, die will Marcel nicht herausrücken. Ob er sie wirklich nicht weiß oder Angst vor Rache hat, bleibt offen. Seine Aussagen stützen die Theorie der Hamburger Kriminologin Ingeborg Legge, 56. Ihr zufolge rekrutieren sich viele Brandstifter aus sogenannten erlebnisorientierten Gruppen, losen Zusammenschlüssen von jungen Männern mit ein paar Gemeinsamkeiten: einer aggressiven Grundhaltung zum Staat, viel zu viel Kraft, Unzufriedenheit mit der eigenen Situation und einem vagen Zorn, der sich wahlweise gegen sich selbst oder irgendetwas Außenstehendes richtet, etwa gegen Autos. Mädchen oder junge Frauen sind fast nie dabei.
Große Anziehungskraft auf solche Jugendlichen haben laut der Kriminologin rund zehn Rapper-Gangs mit Namen wie RGK (Reisegruppe Kiez), NSK (North Street Klan) oder 187 (die Nummer des kalifornischen Mordparagrafen), die in einzelnen Stadtteilen auffällig geworden sind. In der Rapper-Szene weitverbreitete Video-Clips von brennenden Autos und von Wutliedern ("Ich hasse diesen Staat, ich scheiß auf die Gesellschaft") stützen ihren Verdacht.
Handelt es sich um pure Zerstörungswut?
Anhand eines riesigen Stadtplans von Hamburg demonstriert die Wissenschaftlerin, wie oft es wann und wo gebrannt hat, welche Gruppen dort jeweils aktiv sind, welche Mitglieder mit welchen Vorstrafen dort wohnen oder zugezogen sind: "Zu denen müssen wir hin."
Auffallend dabei: Angehörige linksextremer Gruppen zählen im Gegensatz zu Berlin kaum noch dazu. In der autonomen Szene, von der die Zündeleien einst ausgingen, in der das Abfackeln von teuren Luxusautos als Teil des Klassenkampfs gefeiert wurde, sind die Aktionen inzwischen umstritten. Nur 31 der 297 Hamburger Autobrände des vergangenen Jahres gingen laut Polizei auf das Konto von Linksradikalen.
Für ein paar Wochen war es zuletzt ruhiger auf den Hamburger Straßen - eine Folge und ein Erfolg der Gefährderansprachen der "Gruppe Brand"? Bis vorigen Dienstag schien der Durchbruch gelungen, dann fackelten Unbekannte in einer Nacht drei Autos ab.
Unklar bleiben die Motive. Handelt es sich um pure Zerstörungswut? Um Sozialneid? Um Mutproben, um sich in der Gang hervorzutun? Um eine Demonstration von Macht, die man im richtigen Leben nicht besitzt?
Fast immer gelingt die Flucht
Weil meist Grillanzünder benutzt werden, bis zum Ausbruch des Feuers rund zehn Minuten vergehen, gelingt fast immer die Flucht - eine der Hauptursachen für die miese Aufklärungsquote. Selbst wer sich mit Grillanzündern in der Tasche und rußigen Händen in der Nähe eines Feuers erwischen ließ, hatte in der Vergangenheit gute Chancen, ohne Folgen davonzukommen: Das Argument, man komme gerade vom Grillen, konnte häufig nicht widerlegt werden.
Wird wirklich mal ein Brandstifter gefasst, wie kürzlich in Berlin, muss er nicht zwangsläufig in den Knast. Obwohl der Mann beim Zündeln fotografiert worden war, bekam er Bewährung und muss nur 300 Sozialstunden ableisten. Der Grund für das milde Urteil: Das Feuer am Kühlergrill ging von selbst aus, der Schaden blieb unter 100 Euro.
Martin W. gehört zu den wenigen, die in Hamburg vor Gericht landeten. Er ist aufgewachsen in einer Rotklinkersiedlung im Norden der Stadt. Die Eltern: brave Leute, aber mit der Erziehung von drei pubertierenden Söhnen heillos überfordert. Martin W. selbst: ein großer, kräftiger Junge von 20 Jahren, der gern Kapuzenshirts trägt, zu viel kifft und zu viel trinkt und noch nicht kapiert hat, was ihm nutzt und was ihm schadet.
Die Gesamtschule hat er ohne Abschluss verlassen, "echt keine Lust mehr", eine Tischlerausbildung nach einem halben Jahr geschmissen, "faulenzen war lustiger". Häufiger Drogenkonsum führt immer wieder zu Zoff mit den Eltern, Prügeleien im Suff zu Anzeigen und Ärger mit der Polizei. Nachts ist der 20-Jährige häufig mit Freunden unterwegs, tagsüber schläft er bis gegen Mittag, danach schraubt er meist an seinen zwei Motorrollern. Wegen seiner Drogensucht ist er seit vielen Monaten krankgeschrieben.
In Anwesenheit von Vater und Mutter, im Gesicht noch Schrammen von einer Schlägerei am Vorabend, erzählt er freimütig seine Geschichte; wie er und seine Kumpel Christopher und André an einem Septembersamstag 2010 nach sechs, sieben Bier, Wodka und ein paar Haschisch-Zigaretten zum Schanzenfest ins gleichnamige Viertel zogen. Dort gebe es, spekulierten sie, bestimmt spannende Randale wie jedes Jahr.
Als die ersten Steine und Flaschen gegen Polizisten fliegen, werfen die drei spontan mit, vorneweg Martin W., der zwar völlig unpolitisch ist, aber Schupos nicht leiden kann. Kumpel Christopher wird festgenommen, die anderen ziehen weiter. Beim gemeinsamen Bau von Barrikaden gegen Wasserwerfer schließen Martin W. und André Freundschaft mit Tom und Kai, einem Brüderpaar mit Ideen. Wie es denn wäre, ein paar Autos zu verbrennen? Cool.
"Weil es uns Spaß macht!"
Ein Mercedes-Benz geht in einer Nebenstraße in Flammen auf, Neuwert 50.000 Euro, ein BMW kann gerade noch gelöscht werden. "Warum macht ihr das?", schreit ein Anwohner vom Balkon. "Weil es uns Spaß macht!", brüllt der kahlköpfige Tom zurück.
Wer zündelt und wer nur zuguckt, wird nie genau geklärt. Martin W. versucht vergeblich, ein Cabrio und einen Motorroller anzuzünden, sein Feuerzeug funktioniert nicht richtig. Erfolg hat er lediglich bei einem Papierkorb.
Was er sich dabei gedacht habe? Na ja, dieses Steinewerfen auf die Bullen sei ja "ganz amüsant" gewesen, mal was anderes. Und die Zündelei? Irgendwie "ganz witzig", doch, doch. Witzig? Okay, vielleicht nicht das richtige Wort, was Verbotenes halt, es sei ja auch nur einmal gewesen.
Während die drei Mittäter vom Jugendgericht zu Freiheitsstrafen mit und ohne Bewährung verurteilt werden, kommt Martin W. mit Arbeitsauflagen und ein paar Weisungen davon. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Ob der 20-Jährige die Drogentherapie durchsteht, die er vor kurzem begonnen hat, ob er tatsächlich, wie er den Eltern versprochen hat, die Tischlerlehre wieder aufnimmt, ist offen. Ziemlich sicher scheint jedoch, dass er schon bald mit einem Besuch der Kontaktkommissare Christine O. und Kai K. rechnen muss: Als überführter Zündler steht er ganz oben auf der Gefährderliste.