13.01.2003
THEATEREin Rössl im Hotel
Es ist fast unmöglich, mit diesem Parade- stück deutscher Unterhaltungsgeschichte keinen Erfolg zu haben. Unverwüstliche Figuren ergötzen seit über 70 Jahren das Publikum: Der schnoddrige Berliner Trikotagenfabrikant Wilhelm Giesecke etwa, den es an den Wolfgangsee verschlagen hat und der dort auf den glatzköpfigen Konkurrenten-Sohn Sigismund Sülzheimer trifft, der seinerseits nichts dafür kann, dass er nun mal so schön ist. Fürs Hamburger Thalia Theater hat sich nun dessen Hausmusiker Erik Gedeon das nie lahmende Singspiel "Im weißen Rössl" von Ralph Benatzky vorgenommen (Premiere: 18. Januar). Auf ein Orchester verzichtet Gedeon kostenbewusst und engagierte nur einen Pianisten. Auch beim Bühnenbild wird gespart; statt in einer aufwendigen Kitschkulisse spielt das Stück in einem raffiniert-trostlosen Hotelzimmer - Kategorie Handelsvertreter-Herberge. Aber selbst da gilt: keine Chance für Tristesse.
DER SPIEGEL 3/2003
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