IG METALL Justiziar mit Nebenjob
Um den neuen Justiziar der IG Metall, Peter Hunnekuhl, reißen die Diskussionen nicht ab. Im Vorstand stimmten sieben Mitglieder gegen die Verpflichtung des Anwalts, der als Vertrauter von IG-Metall-Chef Jürgen Peters gilt und diesen auch in der so genannten Villen-Affäre vertreten hatte. Hunnekuhl ist Eigentümer der Firma Mypegasus, einer der größten deutschen Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaften. Sie bietet bundesweit ihre Dienste an, wenn Konzerne Massenentlassungen planen. Die Kritiker sehen Interessenkonflikte. Wie soll die IG Metall reagieren, wenn die Belegschaft in einer von Hunnekuhls Gesellschaften ihre Hilfe wünscht, weil ihr Arbeitgeber Zusagen nicht einhält? Soll der IG-Metall-Jurist Hunnekuhl dann gegen das eigene Unternehmen vorgehen? Alles kein Problem, sagt der. Er sei nur Eigentümer der Firma und würde sich in die Geschäftsführung nicht einmischen. Jetzt üben auch Konkurrenten Kritik: Dem Anwalt diene der Gewerkschaftsjob vor allem zur Anbahnung neuer Geschäfte. Horst Welkoborsky, der mit der Firma BAQ Transfer- und Qualifizierungsgesellschaft ebenfalls in dieser Branche aktiv ist, glaubt, dass Hunnekuhl durch seinen IG-Metall-Posten "künftig einen klaren Wettbewerbsvorsprung hat".