Pasolinis „Salò“ freigegeben
Geht, wieder mal. das Abendland unter? Die endgültige Freigabe des Pasolini-Films "Salò oder Die 120 Tage von Sodom" durch den Bundesgerichtshof. letzte Woche, ließ "Die Welt" erbeben. In einem apokalyptisch raunenden Beitrag sieht Salcia Landmann ("Der jüdische Witz") in der Freigabe das Signal für "einen totalen Verfall der Scham und des Ekelgefühls" sowie "ein Symptom der Krankheit zum Tode Westeuropas". Der Bundesgerichtshof, der vor einiger Zeit bereits die Beschlagnahme des japanischen Films "Im Reich der Sinne" abgelehnt hatte, bestätigte mit der Freigabe des Pasolini-Films das Landgericht Saarbrücken; Die Saarbrückener Strafkammer hatte vor einem Jahr ein bundesweites Verbot von "Salò" mit der Begründung abgeschmettert, daß der Film Gewalt nicht verherrliche oder verharmlose und auch nicht als "harte Pornographie" einzustufen sei. Anfang Mai kommt der Film wieder in die Kinos.