26.05.1975
Regisseure: Grübers Gags mit „Faust“
Mephisto trägt rote Strickhandschuhe und eine rote Glühbirne auf dem Kragen seines Überziehers. Auch sonst mangelt es in der fünfstündigen " Faust"-Inszenierung. die der Strehler-Schüler und Theatermonomane Klaus Michael Grüber jetzt in der Kapelle des Pariser Salpêtière-Hospitals auf französisch präsentiert, nicht an schönen modischen Bühnengags. Eine Helena wirft sich in ein mit zehn Tonnen Kieselsteinen gefülltes Schwimmbecken. Das Gretchen, in einen übergroßen Männer-Paletot gehüllt. huscht kurz und meistens kreischend durch das dunkle, kalte Kirchenschiff. Die Franzosen hat Grübers teurer, vom französischen Kulturministerium mit 1,1 Millionen Franc subventionierter "Faust" offenbar stark irritiert: Ein gutes Drittel des Premierenpublikums jedenfalls verkrümelte sich schon während der Vorstellung.
DER SPIEGEL 22/1975
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