DIESE WOCHE IM FERNSEHEN
Montag, 31. 12.
18.30 Uhr. Nord III und West III, 0.05 Uhr, Hessen III. Der 90. Geburtstag oder Dinner for one (Wh., SW) The same procedure as every year ... 20.00 Uhr. ZDF. Das war der Wilde Westen
Das war er mit Sicherheit nicht: ein Eintopf aller denkbaren Mythen und Hollywood-Klischees. Die Kämpfe von drei Generationen einer Siedlerfamilie gegen Indianer, Banditen und Naturgewalten werden über zwei Stunden lang als "Zivilisierung" Nordamerikas heroisiert. Drei Regisseure (John Ford, Henry Hathaway, Georges Marshall), rund zehn Superstars und Cinemascope, also mit Trauerrand oben und unten am Bildschirm.
Dienstag, 1. 1.
19.20 Uhr. ZDF. Ein Kapitel für sich (sw)
Dritte Folge der Verfilmung (Regie: Eberhard Fechner) von Kempowskis düsterer Familien- und Kriegssaga.
20.15 Uhr. ARD. Gefundenes Fressen Heinz Rühmann in einer seiner typischen Underdog-Rollen: als Vermouth-Bruder und Penner, der sich mit einem Polizisten anfreundet (Photo, 1., mit Mario Adorf). TV-Spiel von Michael Verhoeven.
21.25 Uhr. ZDF. Mord im Orient-Expreß
Sidney Lumets Agatha-Christie-Verfilmung (1974) mit einem Massenaufgebot von Stars: Vanessa Redgrave, Sean Connery, Albert Finney, Michael York, Jaqueline Bisset und Lauren Bacall (Photo, v. l.) sowie Ingrid Bergman und Anthony Perkins.
21.50 Uhr. Nord III und West III. Solome
Unter den großen "Damenimitatoren" gilt der englische Pantomime Lindsay Kemp als der zarteste und extravaganteste: Die Salome zelebriert er mit einer Grazie, die an die sublimen Rituale fernöstlicher Schauspielkunst erinnert. Um sich herum hat der Autor, Regisseur und Star einer buntgefiederten Freak-Truppe ein Spektakel arrangiert, das schwulen Ästhetizismus, monströse Clownerie und Tingeltangel frech verquirlt. Die NDR-Aufzeichnung der "Salome" entstand beim Festival "Theater der Nationen" 1979 in Hamburg. 22.25 Uhr. ARD. Das Zimmer von Mrs. Woolf
Die Sendereihe "Frauen machen Geschichte" eröffnet der britische Filmemacher Barrie Gavin mit dem Porträt der englischen Schriftstellerin und Essayistin Virginia Woolf, die schon in den 20er Jahren für Emanzipation eintrat und in einem berühmten Traktat eine Frauen-Grundforderung aufstellte: "Ein Zimmer für sich allein"
Mittwoch, 2. 1.
18.30 Uhr. Nord III und West III. Zeugen der Zeit -- Herbert Wehner (1) Das 90 Minuten lange Gespräch, das Jürgen Kellermeier (NDR) mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden führte, wird am 5. Januar, 18.30 Uhr, fortgesetzt.
19.30 Uhr. ZDF. Weißes Haus, Hintereingang (1)
Für den Kammerdiener gibt es keine Helden: Nach der Bestseller-Autobiographie einer schwarzen Hausgehilfin im Weißen Haus, Lillian Rogers Park, ließ die amerikanische TV-Gesellschaft NBC eine neunteilige Serie drehen -- acht US-Präsidenten, von Taft bis Eisenhower, aus der Perspektive von Dienstboten gesehen, "witzig und amüsant gemacht, aber nie sensationslüstern oder indiskret" (ZDF).
20.15 Uhr. ARD. Zwischen Tod und Leben
Wenn man ihn nach einem einzigen seiner Bücher beurteilen wollte, so sollte es dieses sein: Georges Simenons Roman "Die Ringe von Bicêtre" -- die Lebenskrise eines Zeitungs-Moguls -- zeigt den Krimi-Autor als "Prediger über die Nichtigkeit der Welt" (Francois Mauriac). Die TV-Version schrieb und inszenierte Louis Grospierre.
20.15 Uhr. Nord III und West III Der Entertainer (Wh.)
Wiederverfilmung (1976) des sarkastischen Bühnenhits von John Osborne. Die Titelrolle des abgetakelten Komikers Archie Rice -- von Laurence Olivier bei der Londoner Uraufführung brillant gespielt -- chargiert in diesem erfolglosen Remake Jack Lemmon. Regie: Donald Wrye.
21.45 Uhr. ARD. Bilder aus der Wissenschaft
Geplante Themen: der Run auf Super-Fahrräder und die Entwicklung von Robotern mit Sinnesorganen. 22.15 Uhr. ZDF. Ein Jahr bei uns Über die Integrationsprobleme einer Saigoner Familie, die seit Ende 1978 in Braunschweig lebt.
22.45 Uhr. ZDF. Es herrscht Ruhe im Land (Wh.)
Mehrfach preisgekrönter Spielfilm (1975) von Peter Lilienthal ("David") über den Terror eines fiktiven lateinamerikanischen Faschisten-Regimes. Gemeint war Chile.
Donnerstag, 3. 1.
20.15 Uhr. ARD. Menschen und Straßen
Michael Mrakitsch über den Rodeo-Drive von Los Angeles, "ein Einkaufsgetto von fast hybridem Luxus, eine Attrappenstraße elitärer Konsumbegierden, eine Metapher für Kapitalismus".
20.15 Uhr. Nord III, West III und Hessen III. Hitler, ein Film aus Deutschland (1 und 2)
Das schwülstige, auch geschwätzige Sieben-Stunden-Werk gilt im Ausland als Beleg für teutonische Monumental-Kunst: Susan Sontag, die amerikanische Kulturkritikerin, zählt den Hitlerfilm, der aus viel waberndem Rauch und viel Puppenspiel besteht, zu den zwei oder drei wichtigsten Kunstwerken des Jahrhunderts, die französische Zeitung "Le Monde" nannte ihn gar "Faust III. Teil". Für Syberberg selbst ist das Kolossalgemälde Schlußstück einer Trilogie, die sich aus seinem "Ludwig" und seinem "Karl May"-Film zusammensetzt. Photo: "Ekel Alfred" Heinz Schubert als Hitler. 21.20 Uhr. ZDF. Gerettet -- und was dann?
Mit seiner Reportage über den Alltag der "Boat People" in der Bundesrepublik will Ekkehard Kuhn "die Betroffenheit der Bundesbürger wachhalten und die vorhandene Hilfsbereitschaft verstärken".
22.05 Uhr. ZDF. Die Rosenkönigin 1979, Die Rosenkönigin 1968 (sw) Der französische Kultregisseur Jean Eustache ("Die Mama und die Hure") hat 1968 vom alljährlichen Fest der Rosenkönigin in einem Dorf bei Bordeaux einen Dokumentarfilm gedreht; 11 Jahre später filmte er den gleichen alten Brauch noch einmal, um so "die Entwicklung und Veränderung einer Gesellschaft im Innern eines permanenten Rituals" zu demonstrieren. 23.00 Uhr. ARD. Die Duse
Im zweiten Teil der Reihe "Frauen machen Geschichte" beschreibt Eva Demski die Biographie der Duse, "Inbegriff des weiblichen Stars, lange ehe es einen Hollywood-Kult gab".
Freitag, 4. "1.
21.15 Uhr. Nord III, West III und Hessen III. Hitler, ein Film aus Deutschland (3 und 4)
Fortsetzung von Syberbergs siebenstündigem Kolossalwerk.
21.45 Uhr. "Chomeini -- Du, unser Führer"
Die Bilanz ein Jahr nach der "persischen Revolution" wurde von den BR-Mitarbeitern Peter Mezger, Dagobert Lindlau und Friedrich Schreiber zusammengestellt.
22.20 Uhr. ZDF. Aspekte
Mit einem Porträt der Wuppertaler Choreographin Pina Bausch. 22.50 Uhr. ZDF. Sport am Freitag Reportage eines englischen Teams über Reinhold Messners Mount-Everest-Besteigung ohne Atemgerät. 23.20 Uhr. ZDF. Scorpio
Amerikanischer Spionage-Thriller (1972) mit Burt Lancaster und Alain Delon. Regie: Michael Winner.
Samstag, 5. 1.
18.30 Uhr. Nord III und West III. Heimweh nach dem Wasserwerfer Ein ironischer Rückblick auf die amerikanische Studentenbewegung von dem US-Cartoonisten Gary Trudeau. 20.15 Uhr. ARD. Orpheus in der Unterwelt
Ein DDR-Musikfilm nach der Offenbach-Operette. TV-Bearbeitung und Regie: Horst Bonnet.
21.00 Uhr. Nord III und West III.Indianapolis (Wh.)
James Goldstones Rennfahrerfilm (1969) mit Paul Newman.
23.00 Uhr. Nord III und West III. Es gibt keinen Haß mehr
Der ehemalige Obergefreite der Deutschen Wehrmacht, Heinrich Böll, sprach 40 Jahre nach Ausbruch des II. Weltkriegs in der Wohnung des Moskauer ARD-Korrespondenten Klaus Bednarz mit dem Schriftsteller Lew Kopelew ("Aufbewahren für alle Zeiten"), früherer Major der Roten Armee.
23.25 Uhr. ARD. Udo livehaftig Mit einem Pinguin-Ballett und viel buntem Schnickschnack hat Peter Zadek im Frühjahr 1979 die "Dröhnland"-Tournee von Udo Lindenberg (Photo, mit Elli Pirelli) aufgepeppt -- und konnte doch nicht verhindern, daß Eric Burdon zum Star des Abends wurde. In der (von Dritten Programmen schon gesendeten) TV-Aufzeichnung werde man, versichert der NDR, anders als in den dröhnenden Konzerten, auch von Udos Liedern "so gut wie jedes Wort verstehen".
Sonntag, 6. 1.
10.30 Uhr. ZDF. Traumulus (sw) Emil-Jannings-Film (1936) von Carl Froelich.
22.15 Uhr. ZDF. Personenbeschreibung
Den multinationalen Wirtschaftsanwalt mit KZ-Kindheit und Champs-Elysées-Domizil, den schillernden Society-Selbstdarsteller Samuel Pisar, der sich mit dem Buch "Das Blut der Hoffnung" auch als moralisierender Zukunftsdenker hervorgetan hat, porträtiert Georg Stefan Troller.
22.30 Uhr. ARD. Unter deutschen Dächern: Ein Arbeitsamt
Impressionen von Ramon Gill im Hamburger Arbeitsamt.