EAS
Die Harten und die Zarten (USA, Farbe). "Anything goes" -- dieser alte Schlager erklingt als Vorspann-Musik. Was mittlerweile alles geht im Hollywood-Film, zeigt sodann der Regisseur William Friedkin.
Acht Homosexuelle, die einander "Schwuchtel", "Votze", "Frieda Fickrich" necken, kommen zu einer intimen Geburtstagsfeier zusammen. Sie tätscheln sich, sie sagen ahhh und ohhh -- sie benehmen sich ganz so, wie sich "alte Schwuchteln und müde Tunten" gefälligst zu benehmen haben.
Bei dieser Party wird auch viel von "EAS" geredet, denn "EAS" bedrückt sie alle. "EAS" ist die Chiffre für Ekel, Angst und Schuld: Der schwarze Bernard gesteht eine unerwiderte Liebe zu einem weißen Schulfreund. Larry und Rank, Modephotograph und Mathematiklehrer, keifen wie ein altes Ehepaar. Der kichernde Emory schlägt den einzigen heterosexuellen Partygast zusammen. Das Ende der Party ist ein Tumult aus Schreikrämpfen und Hysterie.
Noch bevor der Gastgeber das Raus verläßt, um zur Mitternachtsmesse zu gehen, spricht er: "Zeig du mir einen glücklichen Homosexuellen, und ich zeig" dir "ne warme Leiche."
Damit wird klar: Das angeblich so liberale Hollywood nutzt auch diesen "ersten homosexuellen Film" (Verleih-Prospekt) nur dazu aus, die "normale" Mehrheit in ihren Vorurteilen gegen "die Schwulen" zu bestärken.